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Rabbiner und Kabbalist in Ägypten und Palästina Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Isaac ben Solomon Luria Ashkenazi, auch Isaak Luria (hebräisch יִצְחָק בן שלמה לוּרְיָא אשכנזי, Akronym: Ari) (geboren 1534 in Jerusalem; gestorben 5. August[1] 1572 in Safed in Galiläa), war Rabbiner und der Begründer der neuzeitlichen Kabbala (lurianische Kabbala).[2]
Der hebräische Name יִצְחַק לוּרְיָא wird im Deutschen meist als Isaak Luria wiedergegeben. Daneben kommen seltener auch stärker am Hebräischen orientierte Transkriptionen wie Jizchak(q) Lurja, auch Lurje vor. Der vollständige Name Lurias lautet Rabbi Jizchaq ben Schlomo Aschkenasi Lurja („Rabbi Isaak, Sohn des Salomo Aschkenasi Luria“). Der Beiname Aschkenasi, den bereits sein Vater führte, deutet auf dessen Herkunft aus Polen oder Deutschland hin. Seine Mutter war sephardisch.
In der jüdischen Tradition ist Luria bekannt unter dem ehrenvollen Beinamen ARI. Für dieses Akronym existieren verschiedene Auflösungen:
ARI bedeutet im Hebräischen „Löwe“ (אַריֵה). Daher wird Luria auch als „Der Löwe“ oder „Der Heilige Löwe“ bezeichnet.
Isaak stammte aus einer Rabbiner- und Gelehrtenfamilie, die nach Luria in Oberitalien benannt war. Er wurde 1534 im osmanisch beherrschtem Jerusalem geboren, im Areal der heutigen Ari-Synagoge (jetzt „Old Jishuv Courtyard Museum“).[5] Nach dem frühen Tod des Vaters Shlomo Luria (um 1529–1542)[6] zog die Mutter Lipke Sara Luria, geborene Frances, mit ihm nach Kairo, wo sein Onkel, ein Grundbesitzer, ihn großzog und für seine jüdische Ausbildung sorgte.[7] Als 22-Jähriger begann er sich mit dem Sohar zu beschäftigen und lebte sieben Jahre lang auf einer einsamen Nilinsel. Er besuchte seine Familie nur am Sabbat, sprach sehr selten und ausschließlich hebräisch. Als Asket hatte er zahlreiche Visionen, in denen er sich mit dem Propheten Elija unterhielt.
1569 kehrte Luria ins Heilige Land, einem Teil des osmanischen Herrscher- und Verwaltungsgebietes, zurück und ließ sich nach einem kurzen Aufenthalt in Jerusalem in Safed nieder. Dort wurde er Schüler von Moses Cordovero (1522–1570) und vertiefte seine kabbalistischen Studien. Die Erkenntnisse Lurias wurden jedoch nur in kleinstem Kreis mündlich weitergegeben. Erst nach ihrer schriftlichen Aufzeichnung durch Lurias bedeutendsten Schüler, Chajim Vital (Safed 1543 – Damaskus 1620), verbreiteten sich die Lehren gegen Ende des 16. Jahrhunderts.[8]
Luria interpretierte die theoretische und praktische Kabbala neu. Man spricht von „lurianischer Lichtmystik“. Zentrale Punkte seiner Lehre sind:
Isaak Luria schrieb seine Lehren nicht selbst nieder bis auf ein paar kurze Traktate und drei Hymnen zum Sabbat, die im Judentum äußerst beliebt wurden. Die lurianische Kabbala sowie die Lebensgeschichte Lurias wurde zum größten Teil von seinem Schüler Chajim Vital aufgezeichnet.
Um Isaak Luria rankten sich bald nach seinem Tod mannigfaltige Legenden. Bereits als Kind soll er durch wunderbare Eigenschaften aufgefallen sein. Sein Wirken in Safed brachte ihm die Bezeichnung „Heiliger Mann Gottes im Land Israel“ ein.[12]
Sein Leben wie sein Werk wirkten auf die Kabbalisten, etwa den selbsternannten Messias Sabbatai Zwi, beeindruckten aber im 17. bis frühen 19. Jahrhundert auch weite Kreise im Judentum. Während einerseits Moses Mendelssohn die Philosophie der Aufklärung vertrat, entwickelten sich auf lurianischer Basis mystische Strömungen, die mit dem Chassidismus verknüpft sind.
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