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Schweizer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Immanuel Stockmeyer; auch Emanuel Stockmeyer (* 28. Juli 1814 in Basel; † 15. November 1894 ebenda) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher, Hochschullehrer und Historiker.
Immanuel Stockmeyer war der Sohn von Johann Jakob Stockmeyer (* 1788 in Basel; † 1821 ebenda[1]), Pfarrer an der Theodorskirche und dessen Ehefrau Elisabeth (1791–1814), Tochter von Leonhard Heusler (1754–1807), Strumpffabrikant und Staatsrat[2]. Nachdem er bereits in seiner Kindheit Waise geworden war, wuchs er ab 1824 im Nürnberger Institut von Karl Georg von Raumer auf. Sein Neffe war der Historiker Theophil Burckhardt-Biedermann, den er von 1850 bis 1854 in seinem Haushalt aufnahm.
Er war seit 1838 mit Ester Valerie (* 16. Juli 1819; † 21. März 1887[3]), Tochter des Arztes Johann Rudolf Burckhardt (1774–1829), verheiratet; gemeinsam hatten sie fünf Kinder[4]:
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Wolfgottesacker in Basel.
1832 immatrikulierte er sich an der Universität Erlangen und begann mit einem Theologiestudium, das er in der Zeit von 1834 bis 1837 an der Universität Berlin fortsetzte. 1837 bestand er das Examen in Basel und wurde anschliessend ordiniert.
Während seines Studiums in Erlangen schloss er Freundschaft mit dem späteren Ägyptologen Johannes Zündel (1813–1871).[5]
Von 1837 war er als Religionslehrer am Basler Gymnasium (heute: Gymnasium am Münsterplatz) und Mitarbeiter in den Werken der Deutschen Christentumsgesellschaft. 1841 wurde er als Pfarrer nach Oltingen berufen, bevor er von 1846 bis 1871 Pfarrer an der Kirche St. Martin in Basel wurde. Von 1871 bis 1891 war er Münsterpfarrer und Antistes in Basel.
1851 begann er als Dozent an der Universität Basel Vorlesungen zur Exegese und Homiletik zu halten und wurde 1876 ordentlicher Professor, ohne Gehalt; er hielt die Vorlesungen bis 1893. In dieser Zeit war er auch von 1852 bis 1870 Präsident der Real- und der Knabengemeindeschule und von 1852 bis 1877 Mitglied des Erziehungskollegiums.
Zu seinen Studenten gehörte unter anderem Alfred Tobler.
Er veröffentlichte historische Aufsätze unter anderem 1839 im 3. Band der Schrift Schweizerisches Museum für historische Wissenschaften, in dem er sich mit den Briefen von Erasmus von Rotterdam an Bonifacius Amerbach beschäftigte[6]. Gemeinsam mit Balthasar Reber veröffentlichte er 1840 Beiträge zur Basler Buchdruckergeschichte.
Immanuel Stockmeyer vertrat eine positive konservative Theologie und publizierte zahlreiche Predigtsammlungen. Sein wichtigstes Werk war eine erst 1895 postum veröffentlichte Homiletik. In seiner Schrift Kurze Nachricht über den Irvingismus, beschäftigte er sich mit den Ideen von Edward Irving, dem Wegbereiter der katholisch-apostolischen Gemeinden.
1860 wurde Immanuel Stockmeyer durch die Universität Basel zum Dr. theol. h. c. ernannt.
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