Loading AI tools
deutscher Journalist, Autor und Moderator (1929-2020) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hermann Schreiber (* 9. August 1929 in Ludwigshafen am Rhein; † 12. April 2020[1][2]) war ein deutscher Journalist, Autor und Moderator.
Sein Vater war Bezirksdirektor einer Versicherungsgesellschaft in Ludwigshafen. Nach seinem Abitur am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium Stuttgart absolvierte er eine Ausbildung zum Journalisten beim Staatsanzeiger für Württemberg-Baden. 1952 erhielt er eine erste Anstellung als Redakteur und Reporter bei der Stuttgarter Zeitung und war dort zuletzt als Sonderkorrespondent tätig.
1964 ging er als Reporter zum Nachrichtenmagazin Der Spiegel und wurde dort zum 1. Juli 1967 „geschäftsführender Spiegel-Redakteur“.[3] Für seine Spiegel-Reportage im Jahre 1966 mit dem Titel Ich werde versuchen zu vergessen[4] über US-Soldaten im Vietnamkrieg wurde er 1966 mit dem Theodor-Wolff-Preis geehrt.[5]
Weitergehende Bekanntheit erlangte Schreiber 1970 durch seine Beschreibung des Kniefalls von Warschau mit den Worten:
„Dann kniet er, der das nicht nötig hat, da für alle, die es nötig haben, aber nicht da knien – weil sie es nicht wagen oder nicht können oder nicht wagen können. Dann bekennt er sich zu einer Schuld, an der er selber nicht zu tragen hat, und bittet um eine Vergebung, derer er selber nicht bedarf. Dann kniet er da für Deutschland.“[6]
1979 wechselte er zu Gruner + Jahr, zur Zeitschrift GEO, wo er bis 1987 die Funktion des Chefreporters ausübte. Danach hatte er bis 1992 die Position des GEO-Chefredakteurs inne.
Schreiber veröffentlichte während seiner journalistischen Karriere zahlreiche Bücher zu politischen und gesellschaftlichen Themen, darunter Kanzlersturz, Die Krise in der Mitte des Lebens sowie Biographien von u. a. Willy Brandt, Gustav Heinemann, Philip Rosenthal und Henri Nannen. Letzterer berief Schreiber 1977 auch in die Jury des Egon-Erwin-Kisch-Preises.
Zwischen 1979 und 1993 war Schreiber regelmäßig einer der Moderatoren der NDR Talk Show. In den Spielfilmen Drei Schwestern made in Germany (2006) und Die Frau, die im Wald verschwand (2009) von Oliver Storz übernahm er eine Rolle als Schauspieler.
In erster Ehe war er seit 1951 mit der Buchautorin Marion Schreiber-Kellermann (* 1920) verheiratet.[7] Den Lebensabend verbrachte er gemeinsam mit seiner Frau Jutta Temme in Munkmarsch auf Sylt; sein Erstwohnsitz befand sich in Hamburg.[8][9]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.