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Landwirtschaftsfachmann, Landesbauernführer der Deutschen Volksgruppe in Rumänien (DViR), Leiter des Landesbauernamtes der DViR, 1944 Vizebürgermeister in Brașov (Kronstadt) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans Kaufmes (auch Johann Kaufmes[1] oder John Kaufmes,[2] * 29. August 1897 in Brenndorf, Siebenbürgen, Königreich Ungarn; † 23. November 1971 in Corvallis (Oregon), Vereinigten Staaten von Amerika) war Landwirtschaftsfachmann, „Landesbauernführer“ der „Deutschen Volksgruppe in Rumänien“ (DViR), Leiter des „Landesbauernamtes“ der DViR und von 1940 bis 1944 Vizebürgermeister in Kronstadt (heute Brașov).[3]
Kaufmes studierte Agrarwissenschaft (B.S.) in Rumänien und schloss sein Studium 1922 an der Universität Hohenheim in Stuttgart als Diplom-Landwirt (M.Agr.) ab.[2] Von 1923 bis 1938[4] arbeitete er als Direktor der Ackerbauschule im Marienburg (heute Feldioara).[5] Er unterzeichnete als Dritter die gegen den Bischof der Evangelischen Landeskirche Augsburgischen Bekenntnisses in Rumänien Viktor Glondys am 21. Juli 1934 gerichtete Erklärung führender Nationalsozialisten in Rumänien „Zur Klarstellung der Lage. Ein Wort an alle deutschen Volksgenossen“. 1938 vertrat er als „Landesbauernführer“ die „Volksgemeinschaft der Deutschen in Rumänien“ in der „Front der Nationalen Wiedergeburt“[6] und nahm an den Gesprächen zur Gleichschaltung der Deutschen in Rumänien mit Edit von Coler teil.[4]
1940 bis 1944 war Kaufmes Vizebürgermeister in Kronstadt (Brașov). Am 16. November 1940 unterzeichnete er die mit dem Siebenbürgisch-sächsischen Landwirtschaftsverein getroffene „Vereinbarung“, diesen in den Rahmen des Gaubauernamtes Siebenbürgen einzugliedern. Am 8. Mai 1942 wurde Hans Kaufmes als der Landesbauernführer der „Deutschen Volksgruppe in Rumänien“ auf fünf Jahre zum Mitglied im Ständigen Rat der Landwirtschaft ernannt. 1942 reiste er in einer Abordnung des rumänischen Landwirtschaftsministeriums auf Einladung des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft nach Deutschland. Im Oktober 1943 wurde er zusammen mit dem Delegationsführer der rumänischen Studienkommission Călniceanu vom rumänischen Gesandten Gheorghe in Berlin empfangen.[6] Mitte März 1944 heiratete Kaufmes’ Tochter Adele den Volksgruppenführer Andreas Schmidt.[4]
Kaufmes forcierte den nationalsozialistischen Genossenschaftsgedanken, nach dem die Wirtschaft im Dienste der Gemeinschaft zu stehen habe und die Gesetze der Blutsgemeinschaft denen der Wirtschaft übergeordnet sein müssten. Den Bauern sollte durch das Genossenschaftswesen die Sorge um Absatz, Beschaffung und Preisgestaltung weitgehend abgenommen werden, ihre Kräfte müssten für die Produktion frei werden. Unter diesen Gesichtspunkten entstanden im Buchenland die Hauptgenossenschaft „Bauernwerk“, in Bessarabien die Hauptgenossenschaft „Bauernsegen“ und in Siebenbürgen die „Bauernhilfe“.[6]
Nach dem Königlichen Staatsstreich in Rumänien am 23. August 1944 weilte eine Anzahl Familien führender Amtswalter der Volksgruppe auf Urlaub in der Nähe von Reps (rumänisch Rupea). Noch zu Beginn September 1944 wurde Kaufmes durch eine Frontlücke zu diesen Familien geschickt. Er hinterließ ihnen einen Geldbetrag, die Familien selbst aber verblieben entsprechend der Weisungen der Volksgruppenführung im feindbesetzten Südsiebenbürgen, gemeinsam mit der Mehrzahl der übrigen Mitglieder der Volksgruppe.[7] Kaufmes hingegen flüchtete nach Österreich, wo er sich in Innsbruck als Student einschrieb und 1946 zum Dr. phil. promovierte.[2] Bis 1949 war er im landwirtschaftlichen Dienst Tirols[8] als Landwirtschaftslehrer an der Lehranstalt in Rotholz beschäftigt.[3]
Kaufmes beschloss darauf nach Australien auszuwandern, stellte aber 1950[4] in Hamburg fest, dass die Voraussetzungen für ihn in den USA günstiger waren. Hier war er zunächst als Hilfsarbeiter beim Tierzuchtinstitut der Oregon State University in Corvallis tätig,[3] ab 1956[4] bekleidete er dort bis 1969 die Funktion eines Research Associate (Assistant Professor) for Animal Science.[2]
Auswahl:
In Kaufmes’ Veröffentlichung Deutscher Bauer, halte die Heimatfront heißt es 1942 unter anderem:
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