Loading AI tools
Stadt im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Höchstadt an der Aisch (amtlich: Höchstadt a.d.Aisch) ist eine Stadt im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 42′ N, 10° 48′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Erlangen-Höchstadt | |
Höhe: | 295 m ü. NHN | |
Fläche: | 70,87 km2 | |
Einwohner: | 14.063 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 198 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91315 | |
Vorwahlen: | 09193, 09502 | |
Kfz-Kennzeichen: | ERH, HÖS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 72 135 | |
Stadtgliederung: | 25 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 5 91315 Höchstadt a.d. Aisch | |
Website: | www.hoechstadt.de | |
Erster Bürgermeister: | Gerald Brehm (Junge Liste Freie Wähler (JL)) | |
Lage der Stadt Höchstadt a.d. Aisch im Landkreis Erlangen-Höchstadt | ||
Die ehemalige Kreisstadt liegt am Rand des Steigerwaldes zwischen den Städten Erlangen und Bamberg. Durch das Gemeindegebiet fließt die Aisch. Die Gegend südlich des Hauptortes ist geprägt von zahlreichen Weiherplatten.[2]
Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Hirschaid, Hallerndorf, Adelsdorf, Gremsdorf, Heßdorf, Weisendorf, Uehlfeld, Lonnerstadt, Mühlhausen, Pommersfelden, Frensdorf.
Die Gemeinde hat 25 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
Es gibt die Gemarkungen Biengarten, Boxbrunn (nur Gemarkungsteil 0), Etzelskirchen, Greuth, Höchstadt a.d.Aisch, Schirnsdorf (nur Gemarkungsteil 0), Schwarzenbach, Sterpersdorf und Zentbechhofen.[5] Die Gemarkung Höchstadt an der Aisch hat eine Fläche von 15,444 km². Sie ist in 6306 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 2449,17 m² haben.[6][7]
Der Ort wurde ca. 800 als „Hohstete“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet die erhöht gelegene Wohnstätte.[8] Im Jahr 1003 wurde Höchstadt (ursprünglich eine „hofstätte“[9]) als Schenkung des Grafen Ezzilo von Schweinfurt an das Kloster Fulda erwähnt. Die Gründung der Stadt erfolgte an einer vorgeschichtlichen Furt über den Fluss Aisch. Um 1380 wurde Höchstadt das Stadtrecht verliehen. In der Folge wurde der Palisadenring um die Stadt durch zuletzt drei Stadtmauerringe ersetzt. An Stelle der Furt wurde Ende des 14. Jahrhunderts eine Steinbrücke gebaut, die erstmals 1391 erwähnt wurde und noch besteht. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Höchstadt 1633 durch die Schweden völlig zerstört, es wurde später wieder aufgebaut. Sterpersdorf war bereit 1632 geplündert und gebrandschatzt worden.[10] Während des 18. Jahrhunderts bestand im Ort ein Kapuzinerkloster, von dem sich der Fürstbischof von Bamberg eine Stärkung des Glaubens der katholischen Bevölkerung versprach. Die Stadt Höchstadt an der Aisch war bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 Sitz eines Obervogtamtes und gehörte zum Hochstift Bamberg, das ab 1500 ein Teil des Fränkischen Reichskreises war. Seit 1803 gehört der Ort zu Bayern.
In der Amtszeit von Bürgermeister Anton Schell (1951–1978) wuchs die Stadt kontinuierlich durch Industrieansiedlungen sowie Erschließung und Ausweisung großer Baugebiete in alle Richtungen. Die Zahl von etwa 2000 notariell beurkundeten Bauplatzkäufen in dieser Zeit ist ein deutliches Zeichen des Wachstums. Einen weiteren kräftigen Wachstumsimpuls brachte der doppelte Autobahnanschluss (1964). Die Einwohnerzahl stieg im Vorkriegsvergleich um das Dreifache. Durch Eingemeindung von 23 Ortsteilen (1972 und 1978) vergrößerte sich die Gemeindefläche auf über 73 km². Neben einer umfangreichen Altstadtsanierung wurde eine Fläche von etwa 150 Hektar als Wohn- und Gewerbegebiet im Norden, Süden und Osten der Stadt zur Verfügung gestellt. Seit dem Jahr 2000 wurde ein zirka 40 Hektar großen Industrie- und Gewerbegebiet in Autobahnnähe im Osten der Stadt erschlossen.
Am 1. Januar 1972 verloren die Gemeinden Biengarten, Etzelskirchen, Greuth und Zentbechhofen ihre Selbständigkeit und wurden eingemeindet.[11] Am 1. Juli 1974 kamen Teile der aufgelösten Gemeinde Schirnsdorf hinzu. Schwarzenbach und Sterpersdorf sowie der Hauptteil der aufgelösten Gemeinde Boxbrunn folgten am 1. Mai 1978.[12]
Bis zur Kreisreform im Jahr 1972 war Höchstadt an der Aisch die Kreisstadt des Landkreises Höchstadt an der Aisch im Regierungsbezirk Oberfranken. Der Landkreis erstreckte sich von Herzogenaurach bis nach Schlüsselfeld (heute Landkreis Bamberg).
Bis zur Kreisreform im Jahr 1972 trugen Fahrzeuge, die im Landkreis Höchstadt an der Aisch zugelassen wurden, das Kennzeichen HÖS. Danach wurde an Fahrzeuge das Zeichen ERH für den Landkreis Erlangen-Höchstadt vergeben. Seit dem 2. Februar 2015 wird daneben auch wieder das HÖS-Kennzeichen ausgegeben.
Die Kommunalwahlen 2020, 2014, 2008 und 2002 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Stadtrat:
CSU | SPD | Junge Liste Freie Wähler (JL) Höchstadt und Umgebung e. V. | Überparteilicher Bürgerblock | Grüne | AfD | Bürgerliste | Gesamt | |
2020[13] | 9 | 2 | 8 | – | 3 | 1 | 1 | 24 Sitze |
2014[14] | 9 | 5 | 10 | – | – | – | – | 24 Sitze |
2008 | 9 | 5 | 9 | 1 | – | – | – | 24 Sitze |
2002 | 9 | 4 | 10 | 1 | – | – | – | 24 Sitze |
Der getrennt gewählte Erste Bürgermeister gehört dem Gemeinderat als Vorsitzender an. Bei der Bürgermeisterwahl 2020 wurde Gerald Brehm (Junge Liste Freie Wähler) im ersten Wahlgang mit 56,24 % der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt. Am 17. Oktober 2023 kündigte Gerald Brehm seinen Austritt bei den Freien Wählern an. Als Grund nannte er die ideologische Entwicklung der Partei und den „Personenkult“ um Parteichef Hubert Aiwanger. Herr Aiwanger habe die Partei zu weit nach rechts geführt.[15]
Wappen
Blasonierung: „In Silber eine rote Zinnenmauer, belegt mit einem gelehnten silbernen Schild, darin eine rote Fischangel; über der Mauer ein zinnengekrönter roter Rundturm mit goldener Rundbogennische, darin eine mit einer silbernen Schrägleiste überdeckter, rot bewehrter schwarzer Löwe.“[16] | |
Wappenbegründung: Zinnenmauer und Turm stehen für das Schloss. Der Bamberger Löwe verweist auf die Hochgerichtsbarkeit des Hochstifts Bamberg im Schild. Die Fischangel ist dem Wappen des Bischofs Lamprecht von Brunn (1374–1398) entnommen.
Höchstadt führt seit dem 14. Jahrhundert ein Wappen, seit 1836 in der heutigen Form |
Flagge Die Gemeindeflagge ist weiß-rot.[17]
Höchstadt an der Aisch unterhält Partnerschaften zu folgenden Städten:
Die Stadt hat einige Schulen und mehrere Berufsschulen. Von 2012 bis 2015 gab es in Höchstadt die Fachoberschule im Aischgrund, welche einen sozialen und einen wirtschaftlichen Zweig anbot. Ebenfalls gibt es eine Fachakademie für Sozialpädagogik, eine Volkshochschule, eine städtische Musikschule und eine Kunstschule.
Schule | Bild | Schulart | Anzahl Schüler (Schuljahr 2021/22) | Angebotene Schulabschlüsse | Klassen-stufen | Zweige/Sprachenfolge |
---|---|---|---|---|---|---|
Anton-Wölker-Grundschule (mit Außenstelle Etzelskirchen) | Grundschule | 311[18] | 1–4 | |||
Grundschule Höchstadt a.d.Aisch-Süd | Grundschule | 209[19] | 1–4 | |||
Don-Bosco-Schule Höchstadt | sonderpädagogisches Förderzentrum | 238[20] | Hauptschulabschluss | 1–9 | ||
Ritter-von-Spix-Schule | Mittelschule | 628[21] | (qualifizierender) Hauptschulabschluss, Mittlerer Schulabschluss | 5–9/10 | ||
Staatliche Realschule Höchstadt | Realschule | 852[22] | Mittlerer Schulabschluss | 5–10 | künstlerischer Zweig; BWR-Zweig; mathematischer Zweig; französischer Zweig; | |
Gymnasium Höchstadt | Gymnasium | 1178 | Mittlerer Schulabschluss, Abitur | 5–12 (13) | naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium (Englisch – Latein/ Französisch – Italienisch – Spanisch) |
In den zahlreichen umliegenden Weihern wird intensiv Teichwirtschaft betrieben. Der Aischgründer Spiegelkarpfen ist eine überregional bekannte Spezialität, die in der Regel gebacken oder blau (gekocht) zubereitet wird.
Die wichtigste industrielle Ansiedlung ist ein Zweigwerk der Schaeffler Technologies GmbH & Co. KG. Im Jahr 1952 wurde der Betrieb in einer kleinen Baracke mit 14 Mitarbeitern aufgenommen. Am Standort Höchstadt sind insgesamt 1700 Arbeitskräfte beschäftigt.
Die Höchstadter Kelleranlage entlang der Staatsstraße 2763 hat insgesamt 26 Eingänge. Von diesen geht ein wahres Labyrinth von Stollen und Gängen ab, sie ähnelt damit einer Bienenwabe. Das Kellersystem ist mehrstöckig aufgebaut und weitverzweigt. Von den Hauptstollen abgehend wurden nochmals etwa 218 Lagerkeller in den Fels gehauen. Die Gesamtlänge aller Kellergänge liegt bei über 2000 Meter. Die meisten Keller wurden von den ortsansässigen Hausbrauern geschaffen. Ein kleiner Teil der Keller wurde von den Höchstadter Brauereien in den Fels gehauen. Am Kellerberg gibt es 22 Kellerhäuschen. Die meisten von ihnen gehören sogenannten Kellergemeinschaften.
Die seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert ansässige Schuhindustrie hat weitgehend an Bedeutung verloren. Die Fortuna-Manz-Schuhfabrik zog im Jahr 2004 in die Nachbargemeinde. Das Gebäude blieb als Industriedenkmal erhalten und wurde in die Fortuna-Kulturfabrik umgebaut. Dort befinden sich ein großer Konzertsaal, ein Jugendtreff, eine Bücherei, Cafés, die Musikschule, die Volkshochschule und andere Einrichtungen. Regelmäßig finden Veranstaltungen wie Konzerte, Kabarett/Comedy, Lesungen etc. statt, die meist von ortsansässigen Vereinen und Arbeitskreisen gestaltet und durchgeführt werden. Auch hochrangige Künstler treten in der Fortuna-Kulturfabrik auf. Besonders die Veranstaltungsreihe Lachnacht ist stets mit bekannten Comedians/Kabarettisten besetzt.[25]
Der Gemeindeteil Antoniuskapelle liegt auf dem Lauberberg. Die Kapelle (Koordinaten ) wird in einer Urkunde von 1489 erstmals erwähnt.[26]
In Höchstadt finden regelmäßig Kulturwochen und Kulturnächte statt, bei denen auch hochrangige Künstler zu Gast sind. Veranstaltungsort ist meist die Fortuna Kulturfabrik. Young & Free, das größte deutsche Schülerfestival (2003 weit über 40.000 Schüler), wurde in Höchstadt entwickelt und fand 2003 und 2004 auf den Aischwiesen statt. Ab 2005 findet es an unterschiedlichen Orten statt, wie z. B. im Münchener Olympiastadion.
Des Weiteren findet jedes Jahr das Schlosshof-Festival, ein Folkmusikfest verbunden mit einem Mittelaltermarkt, im Schlosshof statt.
Seit 2013 findet in Höchstadt am Freibad die Daycation statt, ein Electronic Musikfestival mit meist national und international bekannten Akts.
In Höchstadt an der Aisch ist eines der letzten deutschen Vorkommen der in Gewässern lebenden fleischfressenden Pflanzenart Bremis Wasserschlauch zu finden.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.