Gustav Schultz
deutscher Chemiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Gustav Theodor August Otto Schultz (* 15. Dezember 1851 auf Schloss Finckenstein; † 21. April 1928 in München) war ein deutscher Chemiker (Organische Chemie, Farbstoffchemie).
Schultz studierte ab 1870 Chemie an der Universität Königsberg und wurde dort 1874 bei Carl Graebe promoviert (Über die Derivate des Diphenyls). Von 1875 bis 1877 war er Privatassistent von August von Kekulé an der Universität Bonn und befreundete sich dort mit Richard Anschütz, mit dem er über Phenanthren zusammenarbeitete. 1877 wurde er Privatdozent an der Universität Straßburg und war dort Unterrichtsassistent von Rudolph Fittig.
Auf Grund seines Gutachtens kaufte die 1873 gegründete Agfa das Patent für den Direktfarbstoff Kongorot von Paul Böttiger, der das zuvor vergeblich unter anderem seinem ehemaligen Arbeitgeber Bayer angeboten hatte. Dies wurde für Agfa ein so großer Erfolg, dass es später Bayer und andere Farbstoffproduzenten in Schwierigkeiten brachte und zur Bildung eines Kartells, des Vorläufers der IG Farben führte.
Schultz war kurze Zeit Direktor der Fabrik des Farbstoffherstellers Sandoz in Basel, habilitierte sich 1885 an der TH München und wurde dort 1886 Professor für chemische Technologie. 1923 wurde er Geheimer Regierungsrat und 1926 aus Gesundheitsgründen emeritiert. Unter seinem Ordinariat wurde das Chemisch-Technische Institut ab 1910 neu gebaut.
Als Experte für Farbstoffe veröffentlichte er das damalige Standardwerk, die Farbstofftabellen, mit Beschreibungen von über 1400 organischen Farbstoffen.
Am 13. April 1891 wurde er Mitglied der Leopoldina.[1] Er war im Aufsichtsrat mehrerer Chemieunternehmen in Bayern.
Er ist nicht mit dem Ökonomierat Gustav Schultz in Soest zu verwechseln, der Anfang des 20. Jahrhunderts über Acker-Unkräuter veröffentlichte.
Er war auch an Neuauflagen des Lehrbuchs der Organischen Chemie von August von Kekulé beteiligt.
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