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Sammlung verschiedener theologischer Lehren aus dem ersten Drittel des ersten Jahrtausends Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gnosis (von altgriechisch γνῶσις gnō̂sis „[Er-]Kenntnis“ bzw. „Wissen“) oder Gnostizismus (latinisierte Form des griechischen γνωστικισμός gnōstikismós) bezeichnet als religionswissenschaftlicher Begriff verschiedene religiöse Lehren und Gruppierungen des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr., teils auch frühere Vorläufer.
Der Ausdruck wird auch für verschiedene Strömungen verwendet, die in wirkungsgeschichtlichem Zusammenhang mit diesen Gruppierungen stehen oder in den vertretenen Lehren Ähnlichkeiten aufweisen. Gnostische Positionen fassten teilweise auch in einigen Gemeinden des frühen Christentums Fuß. Die Gnosis entwickelte sich im 2. Jahrhundert zum theologischen Hauptgegner der frühen Kirche.[1]
Trotz aller Verschiedenheiten zeigen die gnostischen Lehren eine gewisse Grundtendenz: Eine oberste, über alle irdische Wirklichkeit schlechthin erhabene „gute Gottheit“ entfaltet sich in vielfachen Abstufungen und Ausströmungen (Emanation). Die sichtbare Welt schuf ein „Demiurg“, der auch den minderwertigen „fleischlichen“ Menschen bildete, indem er das zur göttlichen Oberwelt gehörende Pneuma mit der „bösen Materie“ vermischte. Die Erlösung des Menschen liegt in der Gnosis, d. h. in der Erkenntnis seines kosmischen Geschicks und der Göttlichkeit seines eigenen Selbst.[2]
Die Ausdrücke Gnosis, Gnostik und Gnostizismus werden oft unterschiedslos verwendet. Üblicherweise bezeichnet Gnosis ein religiöses Wissen, das die Gnostiker nach eigenem Verständnis von der übrigen Menschheit abhebt. In der Literatur des zweiten und dritten Jahrhunderts war Gnostiker eine gängige Bezeichnung für christliche und jüdische, aber auch heidnische und hellenistische Intellektuelle. Gnō̂sis bedeutete „Erkenntnis“ im allgemeinen Sinn, so dass die Selbstbezeichnung als „Gnostiker“ oft unspezifisch ist. Gnostische Bewegungen im spezifischen Sinn wurden nach ihren Führern oder Gründern als Valentinianer, Simonianer oder Basilidianer bezeichnet, was aber vermutlich bereits Fremdbezeichnungen von Kritikern sind, während einige dieser Gruppen sich vermutlich schlicht „Christen“ nannten.[3] Die unspezifische Selbstbezeichnung als Wissende oder Erkennende wurde im Gefolge antignostischer Polemik christlicher Theologen (insbesondere Irenäus von Lyon) ausgedehnt auf jene geistig nahestehenden Lehren, welche Glaubensinhalte mit spekulativ-philosophischen Elementen versahen und unter verschiedenen Hinsichten in Abhängigkeits- oder Ähnlichkeitsbeziehungen zu stehen scheinen.
Die spätere Literatur setzte oft eine einheitliche Bewegung namens Gnosis voraus. Der Begriff Gnostizismus entstammt der Neuzeit. Der englische Philosoph und Theologe Henry More prägte ihn im 17. Jahrhundert zur Zusammenfassung sämtlicher christlicher Häresien. Seit dem 18. Jahrhundert dienen Gnosis oder Gnostizismus auch als Interpretationskategorie für zeitgenössische religiöse oder philosophische Strömungen (etwa bei Ferdinand Christian Baur, Johann Gottlieb Fichte oder Rudolf Steiner). Damit gerät freilich das religionsgeschichtliche Phänomen, welches in der Antike als Gnosis bezeichnet wird, aus dem Blick. Auf dem Gnosis-Kongress von Messina wurde daher 1966 eine präzisere Sprachregelung vorgeschlagen. Danach bezeichne Gnosis ein „Wissen um göttliche Geheimnisse, das einer Elite vorbehalten ist“, Gnostizismus hingegen „eine bestimmte Gruppe von Systemen des 2. Jahrhunderts nach Christus“, welche durch historische und typologische Merkmale umgrenzt wird. Dieser Vorschlag steht nicht nur im Konflikt mit der Begriffsgeschichte (etwa insofern er das religionsgeschichtliche Phänomen von einem für Historiker unbrauchbaren Gnosis-Begriff abtrennt), sondern ist auch unterbestimmt.
In der jüngeren Diskussion ist – abhängig von der historischen Einschätzung – umstritten, ob Gnosis als Bewegung innerhalb der christlichen Religion (mit möglicherweise vorchristlichen Vorstufen) zu fassen ist (so etwa Adolf von Harnack[4]) oder als Weltanschauung oder Religion, die sich verschiedenen Religionen anpassen kann (so etwa Gilles Quispel und zeitweise Hans Jonas[5] und Eric Voegelin). Hierbei wird unterschiedlich beurteilt, ob Gnosis eine ursprünglich eigenständige Religion oder einen Versuch darstellt, die jüdisch-christliche Religion philosophisch zu untermauern, der dann in der manichäischen Religion endet. Insbesondere jüngere Textfunde haben die Einsicht geschärft, dass es ein einheitliches Phänomen Gnosis nur im Rahmen typologischer Konstruktionen gibt (so etwa Christoph Markschies). Teilweise behalten Religionswissenschaftler den Terminus Gnostizismus auch den ausgearbeiteteren Systemen des späten zweiten und dritten Jahrhunderts vor. Im angelsächsischen Sprachgebrauch hat sich der Terminus gnosticism weitgehend zur religionswissenschaftlichen Eingrenzung auf spezifische mythische Erscheinungsformen durchgesetzt.
Kurt Rudolph (1990)[6] entwirft fünf Wesenmerkmale, um die Gnosis zu ordnen bzw. charakterisieren:
Zu den zentralen Inhalten der Gnosis gehören die folgenden Thesen:
Eine übersichtliche Zusammenfassung des gnostischen Weltbildes findet sich im Artikel über das Apokryphon des Johannes. Dies kann keineswegs für die gesamte „Gnosis“ verallgemeinert werden, trifft aber zumindest auf eine (oder mehrere) ihrer größeren Strömungen zu (sethianische Gnosis / Barbelognosis).
Ähnlichkeiten zu gnostischen Gruppierungen und Einflüsse auf diese diskutiert man für religiöse Bewegungen im syrischen, persischen und hellenistisch-jüdischen Umfeld. Die exakten Abhängigkeiten und Einflüsse dieser Bewegungen untereinander sind schwer festzustellen und umstritten; inwieweit man sie bereits gnostisch nennen kann, hängt stark davon ab, wie man diesen Begriff versteht. Die Annahme einer „jüdischen Gnosis“ etwa ist im Gegensatz zur Rede von „jüdischen Wurzeln der Gnosis“[7] umstritten, weil viele Charakteristika und ein Interesse an alttestamentlichen biblischen Texten fehlen.
Größere Kenntnis ermöglichen die überlieferten Quellen für gnostische Gruppen im frühen Christentum, wobei Elemente der antiken griechischen Philosophie und Religiosität (insbesondere Mittelplatonismus und Neupythagoräer, Seelenwanderungslehre), persischer (insbesondere Zoroastrismus), babylonischer und ägyptischer Religionen auszumachen sind. Auch Zusammenhänge mit dem etwa gleichzeitig in Nordindien entstandenen Mahayana-Buddhismus werden erwogen.
Bis ins 20. Jahrhundert waren Historiker und Religionswissenschaftler weitgehend angewiesen auf Textüberlieferungen bei frühchristlichen Theologen wie Irenäus von Lyon, Clemens von Alexandrien, Hippolyt von Rom, Origenes oder Epiphanius von Salamis oder Darstellungen in freilich oft polemischer Verzeichnung etwa bei Justin oder Tertullian. Nach der Theologischen Realenzyklopädie, Artikel Gnosis II.4, ist die grundlegende Glaubwürdigkeit von Irenäus durch die Funde in Nag Hammadi weitgehend erhärtet worden.
An Originaltexten – vor allem in koptischer Sprache – sind zu nennen:
Lange Zeit waren dies die einzigen direkten Textzeugen aus dem Umfeld der Gnosis selbst. Eine wesentlich breitere Textgrundlage kommt in den Blick, seit 1945/1946 bei Nag Hammadi in Ägypten eine ganze Bibliothek auch gnostischer Schriften gefunden wurde, darunter pseudepigraphische Parallelen zu den neutestamentlichen Gattungen wie das Thomasevangelium, eine Apokalypse des Paulus und Apokalypse des Petrus und die Paraphrase des Seem. Des Weiteren sind manichäische Texte zu nennen: die Funde aus Turfan und aus der Oase Dakhleh, die Bibliothek von Medinet Madi, der Kölner Mani-Kodex. Das Corpus Hermeticum sowie die Hekhalot-Literatur sind, was ihren gnostischen Charakter betrifft, zumindest umstritten (es fehlen im ersteren Falle widergöttliche Kräfte und ein sie bezwingender Erlöser, im zweiten Falle fehlt ein mythologisches Drama um den göttlichen Funken, hier ist eher an Einflüsse der Kabbala zu denken).
Auch in Texten des Neuen Testaments sind Ausdrücke wie Gnostiker zu finden. Wegen der erwähnten damaligen undifferenzierten Verwendungsweise dieser Ausdrücke ist dabei fast in jedem Fall sehr unklar und umstritten, ob damit Gnostiker im Sinne etwa valentinianischer Christen gemeint sind, ob an den dortigen Sprachgebrauch angeschlossen wird und wenn ja, in welchem Ausmaße dies kritisch geschieht, oder ob damit einfach auf religiöse Erkenntnis in einem unspezifischen Sinne Bezug genommen wird. Entsprechende Probleme diskutiert man etwa für den Epheserbrief oder den Kolosser-Brief, wo Paulus vor „Philosophie und leerem Betrug“ (2,8) warnt. Für das Johannesevangelium nahm etwa Rudolf Bultmann Elemente einer gnostischen Erlösungslehre an. Dem widersprechen aber entscheidende Merkmale (kein Mythos einer Weltschöpfung durch einen bösen Demiurgen, Inkarnation und Leiden am Kreuz statt Doketismus), wenngleich sich gnostische Theologen gerne auf das Johannesevangelium beziehen, etwa wegen des Beginns mit der Erschaffung der Welt und einer schroffen, nur durch Christus durchbrochenen Trennung zwischen Licht und Finsternis, oben und unten.
Der Manichäismus war eine gnostisch geprägte, intensiv missionierende antike Religion, die sich bis nach China ausbreitete. Sein Gründer Mani war in einer christlichen Täufergemeinschaft aufgewachsen und betrachtete sich als Apostel Christi und als Fortsetzer und Vollender von dessen Lebenswerk.
Der Manichäismus wurde unter Diokletian als persische Bedrohung verfolgt. Gegen Ende des vierten Jahrhunderts ergriffen christliche Kaiser Maßnahmen gegen die Manichäer. Der gegenüber dem Heidentum tolerante Valentinian I. erließ Gesetze, nach denen das Eigentum der Manichäer konfisziert werden konnte, Gratian reihte sie zusammen mit den extremen Arianern als unerwünscht ein und Theodosius I. erließ Gesetze, die den Manichäismus verboten.
Die Mandäer sind eine bis heute existierende Minderheit im Irak, in Iran und weltweit, wo die vorherrschende Religion gnostische Einflüsse aufweist.
Im Islam werden einige Gruppierungen der Schia (Ismailiten, Aleviten, Nusairier und Drusen), sowie die aus der Schia hervorgegangenen synkretistischen Religionen der Gnosis zugerechnet. Manchmal werden auch die Sufis (Anhänger der islamischen Mystik) zu den Gnostikern gerechnet.[8] Wie in der christlich geprägten Gnosis, gilt auch in der islamischen Gnosis die materielle Welt als „fremd“.[9] Ähnliches gilt für die Merkaba-Mystik, die Kabbala und den Chassidismus als Strömungen jüdischer Mystik.
Der Ausdruck Gnosis wird erst im Zuge der Konstitution großkirchlicher Autorität zunehmend trennschärfer verwendet. Mit dem Ausdruck Gnostiker werden anfangs die verschiedensten Personenkreise bezeichnet. Dies hat Adolf Harnack deutlich beschrieben. Er beschreibt den frühchristlichen Gnostizismus als eine sehr variantenreiche Bewegung, die an ihren Extremen kaum vom Volkschristentum einerseits oder vom hellenistischen Synkretismus auf der anderen Seite unterschieden werden kann. Er führt am einen Extrem die Enkratiten auf, die einen strikten Asketismus in der Nachfolge Christi betonten und nur manchmal dualistische Ideen aufnahmen, zur Spekulation neigende christliche Theologen wie Origenes ebenso wie unauffällige doketistische Gemeinschaften und am anderen Extrem die Karpokratianer, die neben Statuen von Pythagoras, Platon und Aristoteles dem Genius Jesu eine Statue aufstellten. Noch weiter in der säkularen Kultur gab es Zauberer und Wahrsager mit christlichem Aushängeschild sowie Scharlatane, die mit unverständlichen Beschwörungsformeln den Leuten das Geld aus der Tasche lockten. In der Mitte seien die gnostischen Gruppierungen wie Valentianer, Basilidianer und Ophiten auszumachen.[10] Heute würden viele Historiker den genannten Personenkreisen keine übergeordnete Gruppenidentität einer Bewegung der Gnosis mehr zuschreiben.
Frühe Vertreter der gnostischen Gruppierungen sind Simon Magus, Menandros, Satornilos, Basilides.
Große Systementwürfe und gnostische Schulen entstehen im 2. und 3. Jh., vor allem die Valentinianer mit Valentinus, Herakleon und Ptolemäus und die sogenannten Barbelo-Gnostiker, auch die Ophiten. Für die sogenannte sethianische Gnosis wird eine Gruppenidentität oft (etwa von B. Layton) bezweifelt, zumal die entsprechenden Texte stark differierende Systeme erkennen lassen. Marcion unterscheidet sich trotz vieler Gemeinsamkeiten in entscheidenden Punkten von ihnen, weshalb sein Status als Gnostiker umstritten ist. Gemeinsam ist diesen Entwürfen der Versuch, eine Synthese jüdisch-christlicher Theologie und vulgärplatonistischer Spekulation in mythologischem Gerüst auszudrücken, wobei göttliche Eigenschaften personifiziert und irdische heilsgeschichtliche und himmlischen Geschehnissen vorgebildet werden.
Die Valentinianische Abhandlung, das einzige originale Dokument der Valentinianer, das auch Irenäus paraphrasiert, gibt in erzählendem Duktus eine platonisierende Lehre von drei Seelenteilen, denen eine dreiteilige anthropologische Klassifizierung entspricht:
Die Sophia Achamoth gibt, nach der dort gegebenen Erzählung (hier nach W. A. Löhr paraphrasiert), den Pneumatikern die pneumatischen Samen, um mit dem psychischen Seelenteil geformt zu werden. Der psychische Seelenteil muss moralisch erzogen werden, durch die Welt und den Erlöser. Der Erlöser ist pneumatischer und psychischer Natur. Da er keine hylische Natur angenommen hat, kann diese nicht gerettet werden. Die Heilsgeschichte hat ihr Ziel in der Rückkehr der pneumatischen Elemente zum Pleroma. Befreit von ihrer psychischen Hülle, verbinden sich die pneumatischen Seelenteile mit den Engeln, die den Erlöser umgeben. Die psychischen Seelenteile, welche sich durch Glaube und gute Werke bewährt haben, steigen in die erste Achtheit des Pleromas auf.
Die Anhänger der gnostischen Schulen wurden während der Christenverfolgungen ebenso verfolgt wie die apostolischen Kirchen; so wurden beispielsweise die alexandrinischen Karpokratianer bei der Christenverfolgung von 202 durch Septimius Severus vernichtet.[11]
Gnostische Elemente wurden im mittelalterlichen Europa von Alchemisten,[12][13][14] den Bogomilen und den Katharern übernommen, in der islamischen Welt u. a. von Drusen und Jesiden. Auch der Spiritualismus wurde mit gnostischen Traditionen in Verbindung gebracht.
Im 19. Jahrhundert übernahmen das Mormonentum und später die Theosophie verschiedene gnostische Wesenszüge. Für das 20. Jahrhundert werden teils Einflüsse auf die Anthroposophie, die Rosenkreuzer, die Gralsbewegung, und die Psychologie von Carl Gustav Jung diskutiert.
Der Historiker Nicholas Goodrick-Clarke betont den Einfluss gnostischer und manichäischer Denkmuster auf Ideologien rassistischer Esoterik,[15] etwa in der Ariosophie oder bei Miguel Serrano.[16][17]
Insbesondere unter Verwendung eines nicht religionswissenschaftlich-historisch, sondern inhaltlich bestimmten Gnosis-Begriffs haben einige Autoren (darunter auch Psychologen, Philosophen des 19. und 20. Jahrhunderts) einen Zusammenhang mit „Gnosis“ hergestellt.[18]
Sogenannte „gnostische Kirchen“ sind seit Ende des 19. Jahrhunderts entstandene spirituelle Gemeinschaften und esoterische Gruppen, die sich auf gnostisches Gedankengut berufen und deren Anschauungen nicht den Lehren herkömmlicher Kirchen entsprechen. Der Begriff „gnostische Kirche“ fand historisch erstmals bei Joanny Bricauds „Église Gnostique“ Verwendung.[19] Zu den „gnostischen Kirchen“ zählen unter anderem die Liberalkatholische Kirche, die Gnostisch-Katholische Kirche („Ecclesia Gnostica Catholica“)[20] von Theodor Reuss, die Gnostische Schule (Peithmann), das Lectorium Rosicrucianum, die Gnostische Gemeinde der Urdner (Berlin), die Gemeinde der Gnostiker (E. H. Schmitt), die Gnostische Tempel-Brüderschaft (Herford) und die Altgnostische Kirche von Eleusis (Hamborn).[21][22]
Die erste gnostische Kirche der Neuzeit, die Église gnostique universelle, wurde am 21. September 1890 von dem Spiritisten Jules Doinel (1842–1902) gegründet. Ihre apostolische Sukzession leitete die gnostische Kirche Dionels aus der Tradition zweier Vorläufer ab: Den gnostischen Lehren des Memphis-Misraïm-Ritus und der Johannitischen Kirche der Urchristen (Église Johannite des Chrétiens Primitifs), die sich Anfang des 19. Jahrhunderts von der vorwiegend in Frankreich wirkenden mystisch-maurischen Geheimgesellschaft des urchristlich-neognostisch nachempfundenen Tempelritterordens abspaltete. Die „Johannitische Kirche der Urchristen“ leitete ihre Sukzession wiederum von den Urchristen ab, deren Lehren im johanneischen Christentum am direktesten überliefert worden seien. Seine Berufung bezog der Hochgradfreimaurer Jules-Stanislas Dionel, der sich im 66. Grad des Memphis-Misraïm-Ritus mit der Freimaurerei in Orléans beschäftigte, aus der Charter des Gnostikers Kanzler Etienne, der Anfang des 11. Jahrhunderts wegen seiner Zugehörigkeit zu einem gnostischen Geheimbund als katharischer Märtyrer verbrannt wurde.[23][24]
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