Teisendorf
Markt in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Teisendorf ist ein Markt im Landkreis Berchtesgadener Land im Regierungsbezirk Oberbayern.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 51′ N, 12° 49′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Berchtesgadener Land | |
Höhe: | 501 m ü. NHN | |
Fläche: | 86,76 km2 | |
Einwohner: | 9431 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 109 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 83317, 83364 | |
Vorwahl: | 08666 | |
Kfz-Kennzeichen: | BGL, BGD, LF, REI | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 72 134 | |
Marktgliederung: | 226 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Poststraße 14 83317 Teisendorf | |
Website: | www.teisendorf.org | |
Erster Bürgermeister: | Thomas Gasser (CSU) | |
Lage des Marktes Teisendorf im Landkreis Berchtesgadener Land | ||
Teisendorf liegt im Rupertiwinkel, am Fuß des nördlichsten Tausenders der Deutschen Alpen, des Teisenbergs (1333 m). Im Osten erhebt sich der Högl (827 m), der Teisendorf nach Salzburg hin abgrenzt. Der Ort befindet sich im Alpenvorland zwischen Salzburg und dem Chiemsee, einige Kilometer südlich des Waginger Sees am Oberlauf der Sur.
Nachbargemeinden sind Ainring, Anger, Inzell, Petting, Saaldorf-Surheim, Siegsdorf, Surberg, Waging am See und Wonneberg. Zudem befinden sich die Städte Bad Reichenhall, Freilassing, Laufen und Traunstein auf bayerischer Seite sowie Oberndorf und Salzburg auf österreichischer Seite in unmittelbarer Nähe.
Die Marktgemeinde hat 226 Gemeindeteile und ist damit die bayerische Gemeinde mit den meisten Gemeindeteilen. Neben dem Hauptort Teisendorf sind dies:[2][3]
Teisendorf wurde etwa im Jahre 700 gegründet und erstmals 790 als Tusindorf in einer Schenkungsurkunde der damaligen Bayernherzöge an das Erzstift Salzburg erwähnt.
Das damalige Dorf Niederteisendorf bot im 13. Jahrhundert gute Voraussetzungen für eine Ansiedlung von Gewerbetreibenden und damit für eine Marktwerdung. Es lag an einer wichtigen Straße bzw. Straßenkreuzung. Damit kam es zur Einrichtung einer Mautstation, und der Ort wurde religiöser Mittelpunkt durch die Pfarrkirche und den Pfarrsitz, dazu kam die Aufwertung als wirtschaftliches Zentrum für die umwohnende Landbevölkerung durch das Verbot, im Umkreis von zwei Meilen bei den Bauern direkt Lebensmittel sowie handwerklich erzeugte Produkte für den Handel einzukaufen.
Im Text der deutschen Originalurkunde des Erzbischofs Ortolf für das Kloster St. Peter wird Teisendorf 1344 erstmals als „Markt“ bezeichnet.
Der Rupertiwinkel gehörte über 600 Jahre zum Erzstift Salzburg. Am 19. September 1810 erfolgte die Eingliederung in das damalige Königreich Bayern. Im Jahre 1818 wurde das Landgericht Teisendorf aufgelöst. Das Gemeindegebiet gehörte fortan zum Sprengel des Landgerichts Laufen.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde am 1. April 1971 die Gemeinde Freidling eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen die Gemeinden Holzhausen bei Teisendorf und Roßdorf hinzu.[4] Am 1. Mai 1978 folgten die Gemeinde Neukirchen am Teisenberg einschließlich des hierin am 1. Januar 1978 eingegliederten gemeindefreien Gebietes Schwarzenberg und Teisenberg, die Gemeinde Oberteisendorf mit dem am 1. Januar 1972 eingemeindeten Rückstetten und die Gemeinde Weildorf.[5]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 8152 auf 9325 um 1173 Einwohner bzw. um 14,4 %.
Der Marktgemeinderat setzt sich aus 20 Gemeinderäten und dem 1. Bürgermeister zusammen. Seit der Kommunalwahl vom 15. März 2020 verteilen sich die Gemeinderatssitze wie folgt auf die Parteien:
Partei/Liste | CSU | SPD | Grüne | FWG | Gesamt |
Sitze | 9 | 2 | 3 | 6 | 20 |
Die Wahlbeteiligung betrug 70,5 %.
Bei der Bürgermeisterwahl im März 2014 konnte Amtsinhaber Franz Schießl (Freie Wählergemeinschaft) sein Amt nicht verteidigen, Thomas Gasser (CSU) wurde mit 52,91 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt; er trat sein Amt am 1. Mai 2014 an. Gasser wurde am 15. März 2020 mit 60,42 % der Stimmen wieder gewählt.
Blasonierung: „In Rot auf grünem Boden stehend der silbern gekleidete heilige Andreas, der mit der Rechten ein schräges schwarzes Kreuz hält.“[7] | |
Im Süden der Gemeinde Teisendorf, am Nordhang des Teisenbergs, verläuft die A 8 München–Salzburg. Im Ortsteil Neukirchen befindet sich die gleichnamige Autobahnanschlussstelle. Die Bundesstraße 304 führt ebenfalls durch das Gemeindegebiet. Seit einigen Jahren umfährt sie das Marktzentrum von Teisendorf in einer Umgehungsstraße. Sie verläuft ebenfalls von München nach Salzburg. Außerdem besteht durch die B 304 eine schnelle Verbindung nach Traunstein sowie nach Freilassing.
Durch den Nordosten Teisendorfs verläuft die zweigleisige und elektrifizierte Bahnstrecke mit dem brb re5 München Hbf–Salzburg. Sie wird im Kursbuch der Deutschen Bahn unter der Streckennummer 951 geführt. Circa einen Kilometer östlich der Ortsmitte befindet sich der Bahnhof Teisendorf, er besitzt heute drei Bahnsteiggleise. Das Gleis 2 liegt am Hausbahnsteig, welcher 34 Zentimeter hoch ist. Der Mittelbahnsteig, an dem die Gleise 3 und 4 liegen, hat ebenfalls nur 34 Zentimeter Höhe. Die Station ist somit nicht barrierefrei.[8]
Die Bahnstrecke von Rosenheim nach Salzburg wurde am 1. August 1860 eröffnet. Mit ihr ging auch der Bahnhof Teisendorf in Betrieb.[9] Von Beginn an hatte der Bahnhof Teisendorf eine wichtige Bedeutung, da hier in die Pferdekutschen nach Berchtesgaden umgestiegen werden konnte. Auch das mit Pferdekutschen aus Berchtesgaden herantransportierte Salz wurde hier umgeschlagen. Er hatte nach seiner Eröffnung drei Gleise, ein Empfangsgebäude mit seitlichen Anbauten und ein Wasserhaus, welches Lokomotiven vor dem Steigungsabschnitt in Richtung Traunstein mit Wasser versorgen sollte.[10] Bis 1940 wurden die Gleisanlagen um einige Anlagen für den Güterverkehr erweitert. Der Personenverkehr verlor jedoch durch die Eröffnung der Bahnstrecke Freilassing–Bad Reichenhall an Bedeutung, da die neue Strecke ab Freilassing nun die Pferdekutschen ab Teisendorf ersetzte. Am 26. November 1931 entstand ein Stellwerk der Einheitsbauform, welches 1976 durch ein Spurplanstellwerk ersetzt wurde.[11] Der Güterverkehr wurde in den 1990er Jahren bis auf einen Gleisanschluss für ein Flüssiggaslager eingestellt. Das Empfangsgebäude verkaufte die Deutsche Bahn im Jahr 2008 an eine private Investorengesellschaft.[12][13]
Heute wird der Bahnhof im Stundentakt im Netz BRB Chiemgau-Inntal von Regionalexpresszügen der Bayerischen Oberlandbahn GmbH bedient.[14] Diese verkehren von München über Rosenheim, Bad Endorf, Prien am Chiemsee, Traunstein, Teisendorf und Freilassing nach Salzburg.[15] Alle Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn und der Österreichischen Bundesbahnen durchfahren den Bahnhof ohne Halt.[16]
Durch die Gemeinde Teisendorf führen drei Buslinien der Regionalverkehr Oberbayern (RVO), einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn. Die Buslinie 829 führt von Bad Reichenhall über Anger und Teisendorf nach Rückstetten. Diese verkehrt von Montag bis Freitag ungefähr im Stundentakt. An Samstagen und Sonntagen ist kein Betrieb. Die Buslinie 825 verkehrt nur an Schultagen dreimal täglich von Oberteisendorf über Teisendorf und Saaldorf-Surheim nach Laufen. Die Buslinie 9515 führt von Traunstein nach Freilassing parallel zur Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg. Die Linie verkehrt vom Bahnhof Traunstein über Saaldorf-Surberg, Teisendorf und Fridolfing zum Bahnhof Freilassing. Die Buslinie verkehrt von Montag bis Freitag mehrmals täglich, an Samstagen nur vormittags. An Sonntagen ist kein Betrieb.[17]
Zur Gemeinde Teisendorf gehört das Tal der Oberteisendorfer Ache mit dem Bergbaumuseum Achthal. Auf dem Marktplatz von Teisendorf steht eine Figur des Hl. Rupert, Schutzpatron des Rupertiwinkels. Wahrzeichen von Teisendorf ist die 1684 erbaute Pfarrkirche St. Andreas mit ihrem weithin sichtbaren Turm.
Wie im restlichen Landkreis ist auch in Teisendorf der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle. Mit 872 Fremdenbetten und 63.000 jährlichen Übernachtungen ist der Fremdenverkehr ein beachtlicher Wirtschaftszweig.
Das von den Verkehrsvereinen geschaffene markierte Wanderwegenetz beträgt ca. 300 km. Radwanderungen sind auf 200 km Gemeindestraßen möglich.
Folgende Personen wurden zu Ehrenbürgern des Marktes Teisendorf ernannt:[20]
In der 1972 eingegliederten Gemeinde Holzhausen bei Teisendorf wurde folgende Person zum Ehrenbürger ernannt:[20]
In der 1978 eingegliederten Gemeinde Oberteisendorf wurde folgende Person zum Ehrenbürger ernannt:[20]
Zudem erhielten am 5. Mai 1933 Paul von Hindenburg, Adolf Hitler und Franz Ritter von Epp die Ehrenbürgerwürde Teisendorfs, welche ihnen am 14. Juni 1946 durch einen Gemeinderatsbeschluss wieder aberkannt wurde.[20]
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