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bayerische Eisenbahngesellschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Bayerische Regiobahn GmbH (BRB) ist ein Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Sitz und Betriebsstandort in Holzkirchen und mit Betriebswerkstatt in Augsburg. Sie erbringt seit Dezember 2008 Personenverkehrsleistungen im Südwesten von Bayern und ist nach eigenen Angaben mit Stand Mitte 2023 das zweitgrößte Eisenbahnverkehrsunternehmen in Bayern.[3] Die BRB gehört als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Transdev GmbH zur französischen Transdev-Gruppe. Eine Schwestergesellschaft ist die Bayerische Oberlandbahn GmbH, die ebenfalls ihre Leistungen unter der Marke Bayerische Regiobahn erbringt und in Holzkirchen ansässig ist. Beide Gesellschaften stehen unter derselben Geschäftsführung.[4]
Bayerische Regiobahn GmbH | |
---|---|
Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Holzkirchen und Augsburg |
Webpräsenz | www.brb.de |
Bezugsjahr | Oktober 2018[1] |
Eigentümer | Transdev Regio GmbH |
Geschäftsführung | Arnulf Schuchmann[2] |
Verkehrsverbund | AVV, MVV, VGI |
Mitarbeiter | ca. 150 |
Linien | |
Spurweite | 1435 mm (Normalspur) |
Eisenbahn | Augsburg Hbf–Mering Mering–Weilheim, Weilheim–Peißenberg, Peißenberg–Schongau, Augsburg Hbf–Ingolstadt Hbf, Ingolstadt Hbf–Eichstätt Bahnhof, Eichstätt Bahnhof–Eichstätt Stadt, München Hbf–Buchloe, Buchloe–Biessenhofen, Biessenhofen–Marktoberdorf, Marktoberdorf–Füssen, Augsburg Hbf–Buchloe, Bobingen–Kaufering Kaufering–Landsberg am Lech |
Anzahl Fahrzeuge | |
Triebwagen | 60 LINT 41 der Baureihe 1648, 4 LINT 54, 5 LINT 81 |
Statistik | |
Fahrleistung | 3,03 Mio. km pro Jahr |
Haltestellen | 42 Bahnhöfe/Haltepunkte |
Länge Liniennetz | |
Eisenbahnlinien | 199 km |
Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | Bw Augsburg Süd |
Seit Juni 2020 wird BRB als Marke für alle Netze der BRB und der Schwestergesellschaft Bayerische Oberlandbahn GmbH (BOB GmbH) benutzt. Der regionale Bezug der vorigen drei Marken (BRB, BOB und Meridian) wird seither dargestellt durch die Ergänzung der Marke BRB mit einer Bezeichnung für das regionale Streckennetz:
Seit 2008 befährt die BRB die Ammerseebahn und die Strecken Weilheim–Peißenberg und Peißenberg–Schongau sowie seit 2009 die Paartal- und Altmühltalbahn.[5] Seit Dezember 2018 betreibt die Bayerische Regiobahn GmbH auch das Dieselnetz Augsburg 1.[6]
Die Bayerische Regiobahn GmbH fährt im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert. Die Bayerische Regiobahn GmbH befindet sich beim Qualitätsranking der BEG – wie die meisten Anbieter – im positiven Bereich. Im Juni 2018 belegte sie mit 53,67 Punkten erneut Platz 8 von 29.[7]
Am 11. Mai 2006 gab die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Gewinner der Ausschreibungsprojekte im Raum Augsburg bekannt. Während auf den elektrifizierten Strecken und den Strecken von Augsburg nach Landsberg und Bad Wörishofen (Dieselnetz I) auch weiterhin die Deutsche Bahn den Verkehr durchführt, kam im Dieselnetz II die seinerzeitige Veolia-Verkehr-Gruppe (heute Transdev-Gruppe) zum Zug, die hierfür die Bayerische Regiobahn gründete. Die BRB betreibt Schienenpersonennahverkehr auf folgenden Linien:
Im Dezember 2009 kamen folgende Strecken hinzu:
Das Angebot der Bayerischen Regiobahn ergänzt sich im Zusammenspiel mit den Zügen der DB Regio Allgäu-Schwaben (neuer Betreiber seit Dezember 2022: Arverio Bayern) zwischen Augsburg und Mering in der Hauptverkehrszeit zu einem Viertelstundentakt. Auf der Paartalbahn verkehrt die BRB zwischen Augsburg und Friedberg tagsüber im Viertelstundentakt, im weiteren Verlauf bis Aichach im Halbstundentakt.
Auf der Ammerseebahn führte die BRB ein neues Fahrplankonzept ein: unter anderem entfielen die Standzeiten in Mering, kürzere Fahrzeiten wurden umgesetzt, Taktlücken geschlossen und alle Züge bedienen nun auch die Haltepunkte St. Alban und St. Ottilien, sodass ein reiner Stundentakt (in der Hauptverkehrszeit ein Halbstundentakt) zwischen Augsburg und Weilheim entsteht. Zwischen Geltendorf und Weilheim fährt die BRB teilweise direkt neben dem Ammersee und durchquert danach das Ammermoos in Richtung Weilheim, wobei man einen guten Blick auf die bayerischen Alpen hat.[8]
Im Bahnhof Aichach ereignete sich am 7. Mai 2018 auf der eingleisigen Bahnstrecke Ingolstadt–Augsburg (Paartalbahn) ein Eisenbahnunfall. Gegen 21:20 Uhr fuhr der VT 215 als Regionalbahn der Bayerischen Regiobahn auf einen stehenden Güterzug von DB Cargo auf. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben[9] und 14 wurden verletzt.
Am 7. Dezember 2018 erhielt das Unternehmen durch die BEG für das Los 2 des Vergabenetzes „Augsburger Netze“ den weiteren Zuschlag von Dezember 2022 bis Dezember 2031. Das Los 2 umfasst das bisherige Dieselnetz II mit einzelnen Erweiterungen.[10][11]
Das Los 2 umfasst zukünftig folgende Linien:
Am 9. November 2015 gab die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) bekannt, das Dieselnetz Augsburg I ab Dezember 2018 an die BRB vergeben zu wollen. Der Zuschlag erfolgte im März 2016 für zwölf Jahre. Das Dieselnetz Augsburg I umfasst die Linien München–Füssen sowie Augsburg–Füssen und Augsburg–Landsberg.[12] Dieses Streckennetz wird von der BRB als „Ostallgäu-Lechfeld-Bahn“ bezeichnet.[13] Seit 9. Dezember 2018 verkehrt die BRB auf den Linien:
Am 7. Oktober 2006 wurde am Augsburger Hauptbahnhof offiziell der Verkehrsdurchführungsvertrag unterzeichnet. Am selben Tag gab die BRB bekannt, dass für den Verkehr auf den vier Strecken neue zweiteilige Dieseltriebzüge des Typs LINT 41 von Alstom beschafft werden sollen. Ein baugleiches Fahrzeug des Schwesterunternehmens Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt war am Bahnhof ausgestellt und konnte besichtigt werden.
Am 6. Oktober 2007 wurde eine weitere Präsentationsveranstaltung durchgeführt, diesmal im Bahnhof Peißenberg im Landkreis Weilheim-Schongau. Am 11. Oktober stellte die BRB ihre neuen Züge in Augsburg, Aichach und Schrobenhausen vor. Hier wurden zwei LINT41 im kostenlosen Verkehr und zur Besichtigung eingesetzt.
26 Triebwagen LINT41 waren bis November 2008 ausgeliefert und rund um München sowie zwischen Augsburg und Schongau für Testfahrten eingesetzt. Die als VT 210 bis VT 237 bezeichneten Züge sind mit gesteigerter Motorleistung, neuester Softwareversion, Fahrkartenautomaten und einer Kinderspielecke ausgestattet. Am 23. Mai 2009 fand die erste Fahrzeugsegnung statt. Der Triebwagen VT 217 erhielt die Wappen von Eresing und Sankt Ottilien verliehen. Gleichzeitig wurde die Werbeaufschrift im Dachkranzbereich angepasst.
Seit Mai 2012 wartet die BRB ihre Züge in ihrem neuen, modernen Bahnbetriebswerk auf dem Bahngelände in der Firnhaberstraße in Augsburg, neben dem historischen Bahnpark. Gemeinsam mit der Augsburger Localbahn GmbH hat sie hier das Kompetenzzentrum für Schienenfahrzeug Instandhaltung (KSI) gegründet. Die KSI soll auch Schienenfahrzeuge anderer Unternehmen instand halten und Bedarfsarbeiten wie Wartung, Reinigung, Ergänzung von Betriebsstoffen und Reparaturen durchführen. Am 29. April 2017 wurde im Bahnbetriebswerk Augsburg eine neue Werkstatthalle eingeweiht.[14][15]
Die BRB befuhr die Strecken des Dieselnetz II mit insgesamt 28 LINT 41-Zügen des Herstellers ALSTOM. Ausgestattet sind die Züge mit Armlehnen, Kopfstützen, gepolsterten Sitzen, einem behindertengerechten Ausbau, einer Klimaanlage, einer Kinderspielecke, Mehrzweckbereichen, einem Mülltrennsystem, einem elektronischen Fahrgastinformationssystem sowie seit Herbst 2011 eine Videoanlage für erhöhte Sicherheit.
Bezeichnung | Wert |
---|---|
Sitzplätze | 140 |
Höchstgeschwindigkeit | 120 km/h |
Höhe | 4,34 m |
Breite | 2,75 m |
Länge | 41 m |
Leistung | 2 × 390 kW |
Antrieb | Dieselmechanischer 6-Gang |
Dienstmasse | 76,5 t |
Des Weiteren besaß die BRB noch einen „Augsburger Puppenkisten-Zug“, welcher als rollender Botschafter agierte. Seine Beklebung bestand aus Figuren der Augsburger Puppenkiste.[16]
Mit Ausnahme von VT 235, VT 236 und VT 237 trugen alle Triebwagen Namen von Gemeinden, in denen es einen von der BRB bedienten Bahnhof gibt.
Fahrzeug | Name | Bemerkung | |
---|---|---|---|
VT 210 | Augsburg | Wappen von Augsburg an den Außenwänden angebracht | Themenzug Augsburger Puppenkiste |
VT 211 | Kissing | Als Modelleisenbahn erhältlich | |
VT 212 | Mering | Wappen von Mering an den Außenwänden angebracht | |
VT 213 | Merching | Wappen von Merching an den Außenwänden angebracht (24. September 2011) | |
VT 214 | Schmiechen | Wappen von Schmiechen an den Außenwänden angebracht | Nach Kollision mit Baum wieder in Betrieb |
VT 215 | Egling | Frontalkollision am 7. Mai 2018 gegen 21:20 im Bahnhof Aichach Gl.2; 2 Tote | |
VT 216 | Geltendorf | Wappen von Geltendorf an den Außenwänden angebracht | |
VT 217 | Eresing | Neue Beschriftung seit 23. Mai 2009: Eresing und St. Ottilien | Wappen von St. Ottilien & Eresing an den Außenwänden angebracht |
VT 218 | Schondorf | ||
VT 219 | Utting | ||
VT 220 | Dießen | ||
VT 221 | Raisting | Durch Bahnübergangsunfall am 21. März 2009 beschädigt | |
VT 222 | Weilheim | ||
VT 223 | Peißenberg | ||
VT 224 | Hohenpeißenberg | Wappen von Hohenpeißenberg an den Außenwänden angebracht | |
VT 225 | Peiting | Wappen von Peiting an den Außenwänden angebracht | |
VT 226 | Schongau | Wappen von Schongau an den Außenwänden angebracht | |
VT 227 | Friedberg | Wappen von Friedberg an den Außenwänden angebracht | |
VT 228 | Dasing | ||
VT 229 | Obergriesbach | ||
VT 230 | Aichach | Schneeverschüttung im Februar 2010 | |
VT 231 | Kühbach und Radersdorf | ||
VT 232 | Schrobenhausen | Wappen von Schrobenhausen an den Außenwänden angebracht | |
VT 233 | Ingolstadt | Zugtaufe am 22. Oktober 2011 in Ingolstadt Hbf | |
VT 234 | Eichstätt | Wappen von Eichstätt an den Außenwänden angebracht | |
VT 235 | Alles drin: Augsburg, Ammersee, Altmühltal! | Sonderbeschriftung | |
VT 236 | Wittelsbacher Land | ||
VT 237 |
VT 236 und VT 237 wurden im Juli 2010 ausgeliefert und gingen September 2010 in den Planbetrieb. Sie erhöhten die Kapazitäten auf der Ammerseebahn bzw. der Paartalbahn.
Diese LINT 41 wurden verkauft: 6 an Erfurter Bahn, 14 an Alpha Trains, oder abgestellt.
Für Los 2 der Augsburger Netze – das frühere Dieselnetz II – wurden 41 neue Triebwagen vom Typ Alstom Coradia LINT 41 bestellt. Betriebsbeginn war Ende 2022, ab voraussichtlich 2024 auch auf der Bahnstrecke Gessertshausen–Türkheim bis Langenneufnach.[11][17] Die Triebwagen entsprechen der neuesten Crash-Norm, haben einen vergrößerten Sitzabstand, mehr Gepäckabstellmöglichkeiten, Steckdosen, auch für USB, am Platz und andere Verbesserungen.
Die Triebwagen sind eingereiht als VT 311–351.
Für den Betrieb der neuen Linien im Dieselnetz I von Augsburg/München nach Landsberg/Füssen beschaffte die BRB 28 neue Triebwagen vom Typ Alstom Coradia LINT, davon 19 LINT 41, 4 LINT 54 und 5 LINT 81.[18]
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