Hollaender war ein Sohn des Mediziners Siegmund Hollaender und dessen Ehefrau Renette Danziger. Der Dirigent Gustav Hollaender und der Komponist Victor Hollaender waren seine Brüder; der Komponist Friedrich Hollaender war sein Neffe.
Seine Jugend verbrachte er in Berlin, wo er auch seine Schulzeit absolvierte und 1886 mit dem Abitur abschloss. Durch sein Elternhaus machte er schon früh die Bekanntschaft von Otto Brahm, der ihn nach eigenem Bekunden sehr beeinflusste. Seit seiner Schulzeit war er mit Max Dessoir, Max Osborn und Theodor Wolff befreundet.
Hollaender studierte an der Universität Berlin u.a. bei Wilhelm Dilthey, Friedrich Paulsen, Erich Schmidt und Georg Simmel. Bereits während der ersten Semester konnte er seinen ersten Roman veröffentlichen. Da auch seine weiteren Publikationen sehr erfolgreich waren, brach Hollaender sein Studium ab und ging auf Reisen. Allerdings führte ihn seine finanzielle Situation bereits zwei Jahre später wieder nach Berlin zurück.
Felix Hollaender war zweimal verheiratet. In erster Ehe heiratete er 1894 und ließ sich 1913 wieder scheiden. 1914 ehelichte er die Schauspielerin Gina Meyer. Aus der ersten Ehe gingen drei Söhne und eine Tochter, aus der zweiten Ehe ein Sohn hervor.
Leo Berg kritisierte Hollaenders zweiten Roman Frau Ellin Röte in seiner Monatsschrift Der Zuschauer 1893 scharf:
„Jesus und Judas war alles in allem eine schlechte, unreife Arbeit eines begabten Anfängers, der trotz der Weitschweifigkeiten, technischen Mängel und Öden in der Ausführung zu fesseln verstand, und der durch einen gewissen Zug ins Große und durch Beweglichkeit und Lebendigkeit zu Hoffnungen wohl berechtigen konnte. […] [W]ohl selten ist ein junger Dichter mit solchem Selbstbewusstsein und Hochmut aufgetreten […]. Das Dichterische und Künstlerische in dem Roman ist fast gleich Null. Die Charaktere treten einem nie ganz plastisch entgegen, eine Psychologie vermag der Autor nicht zu geben, der Inhalt ist gering, der Fluß der Erzählung matt, und das Ganze ziemlich langweilig […]. Ich erwarte von diesem Felix Hollaender noch etwas Tüchtiges […], denn am Talent fehlt’s ihm nicht, nur leider gar zu sehr an Selbstkritik.“[4]
Der Literaturkritiker Arthur Eloesser schrieb über Hollaenders Roman Das letzte Glück:
„Dieses Buch ist keine gewöhnliche Lamentation, nicht die übliche Darstellung der oft aufgetischten Künstlermisere, es ist ein hartes, gerechtes, wahres Buch, das sich durch seinen rücksichtslosen Bekenntnisdrang mit Strindbergs Beichten vergleichen kann. […] Ein gellender Notschrei aus der Tiefe und doch zugleich ein fest gefügtes Kunstwerk, ein Werk von Charakter, unstreitig der beste Roman Holländers und überhaupt eine der stärksten litterarischen Erscheinungen der letzten Jahre. Ein sorgfältig gepflegter, ruhig fortschreitender, herb-männlicher Stil läßt seine schriftstellerische Persönlichkeit zum ersten Male in fertiger Reife erscheinen.“[5]
Über dasselbe Werk schrieb Richard Schaukal in der Wiener Rundschau:
„Ein begabter Autor wie Holländer, der sonst nichts zu thun hat, schreibt derlei Romane überaus leicht. Ebenso leicht legt man den Band weg und vergisst ihn.“[6]
Die Schauspielerin Tilla Durieux berichtet von Hollaenders Zusammenarbeit mit Max Reinhardt in ihren Memoiren Eine Tür steht offen:
„Unter den Dramaturgen, die in den ersten Jahren Reinhardt berieten […] ragte Felix Holländer hervor, der Typus des talentvollen fanatischen Juden. Er war es, der Reinhardts große Allüren unterstützte, und er war es, der ihn als Fürsten auf einen Thron setzen wollte. […] Felix Holländer schrieb in seiner Jugend Romane, die großen und berechtigten Erfolg hatten. Äußerlich war er klein und häßlich. Er sah aus wie ein verkümmerter Mephisto. Seine Intelligenz aber war bedeutend. […] Reinhardt selbst stammte aus armer Familie, seine Manieren waren nicht immer die besten, bis auch hier Holländer manches zu mildern vermochte.“[7][8]
„Felix Hollaender […] bewährte sich als echter Shaw-Regisseur durch die geschickte Art, wie er jeder Stimmung gerecht wird und jeder Pointe zur Wirkung verhilft.“[9]
Kurt Pinthus befand die Inszenierung Hollaenders der August-Strindberg-Komödie Der Vater im September 1922 als unzulänglich:
„Die Aufführung des Deutschen Theaters hatte anscheinend zu wenig Proben. Oder Felix Holländer hatte nicht energisch genug Regie geführt. Fast jeder einzelne spielte gut in seiner Art… aber die Aufführung als Ganzes war nicht gut. Sie zerfiel in Episodisches; dies einheitlichste Stück Strindbergs fügte sich nicht zur Einheitlichkeit zusammen, – geschweige denn zu jener Symbolhaftigkeit, die soeben gefordert wurde.“[10]
Romane und Erzählungen
Jesus und Judas, ein moderner Roman, 1889 OCLC71943617
Heinz Dietrich Kentner: Der Freund Max Reinhardts. Zum 100. Geburtstag Felix Hollaenders. In: Die Welt, 15. November 1967.
Heidelore Riss: Hollaender, Felix. In: Andreas B. Kilcher (Hrsg.): Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02457-2, S. 241 f.
Leo Berg:Frau Ellin Röte von Felix Holländer. Aus dem Leben einer jungen Frau. Berlin, S. Fischer, 1893. In: Constantin Brunner, Leo Berg (Hrsg.): Der Zuschauer. Monatsschrift für Kunst, Litteratur und Kritik. 1. Jg., Heft 5. Verlag Der Zuschauer, Hamburg 15.Juni 1893, Kritische Rundschau, S.149f.
Arthur Eloesser:Neue Bücher. In: Neue Deutsche Rundschau. (Freie Bühne). X. Jahrgang, Heft 5. S. Fischer Verlag, Mai 1899, S.485–497, hier S. 493 (wird auch im Internet zitiert, jedoch mit falscher Jahresangabe).
R[ichard] Sch[aukal]:Felix Holländer: Das letzte Glück. Roman. Berlin. S. Fischer, 1899. In: Constantin Christomanos, Felix Rappaport (Hrsg.): Wiener Rundschau. Zeitschrift für Cultur und Kunst. Nr.12. Verlag der Wiener Rundschau, Wien 1.Mai 1899, Rundschau. Bücher, S.295.