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Fahrzeug-Identifizierungsnummer

eindeutige Seriennummer eines Autos Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Fahrzeug-Identifizierungsnummer
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Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) (englisch vehicle identification number, VIN) entspricht unter Berücksichtigung internationaler Angleichungen der vormaligen Fahrgestellnummer und wird umgangssprachlich auch nach wie vor und weit verbreitet so genannt.

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Fahrzeug­identifikations­nummer der GM-T-Plattform neben dem Bei­fahrersitz
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Fahrzeug­identifikations­nummer eines US-Fahrzeuges unter der Wind­schutz­scheibe
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Anbringung

Die Nummer findet sich zum einen im Fahrzeugschein, außerdem mehrfach am Fahrzeug selbst, meist im Motorraum oder der rechten Fahrzeughälfte. Bei US-Fahrzeugen oder für diesen Markt bestimmten Fahrzeugen ist sie an der Windschutzscheibe links unten und von außen ersichtlich angebracht. Sie ist aus Gründen der Manipulationssicherheit mehrfach vorhanden und eingeschlagen oder tiefgezogen. Bis Erstzulassung 1. Oktober 1969 kann die FIN eingraviert oder auf einem separaten aufgenieteten Blechschild angebracht sein.[1]

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Aufbau

Zusammenfassung
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Die FIN ist die international genormte, 17-stellige Seriennummer, mit der ein Kraftfahrzeug eindeutig identifizierbar ist. Sie besteht aus einer Herstellerkennung (World Manufacturer Identifier), zum Beispiel W0L für Opel und Vauxhall, WDB für die Daimler AG, WVW für Volkswagen, WF0 für Ford (Deutschland) oder VF7 für Citroën, einem herstellerspezifischen Schlüssel und einer meist vom Baujahr abhängigen, fortlaufenden Nummer. Manchen Herstellern sind mehrere Herstellerkennungen zugeordnet. Die international vereinheitlichte FIN wurde durch die EU-Verordnung 76/114/EWG im Jahr 1981 ins Leben gerufen und ersetzte die bis dahin zur eindeutigen Identifikation eines Autos verwendete, herstellerspezifische Fahrgestellnummer. Diese frühere Bezeichnung war teilweise überholt, da PKWs bereits seit den 1930er Jahren häufig kein separates Fahrgestell, sondern selbsttragende Karosserien besaßen, während Nutzfahrzeuge und Krafträder nach wie vor über ein Fahrgestell verfügen. Die FIN wird unter anderem auch nach wie vor ins Fahrgestell, soweit vorhanden, ansonsten in die Karosserie eingestanzt.

Beispiel einer FIN für einen Opel oder Vauxhall: W0L000051T2123456.

Nur die folgenden arabischen Ziffern und lateinischen Großbuchstaben dürfen in einer FIN verwendet werden:

1234567890 ABCDEFGH JKLMN P RSTUVWXYZ

Gesperrt sind die Buchstaben I, O und Q aufgrund der hohen Verwechslungsgefahr mit den Ziffern 0 und 1.[2]

Weitere Informationen Stelle, Beispiel ...
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Arten

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Es gibt zwei verschiedene Normen für die FIN. Hersteller in den Ländern der Europäischen Union verwenden die ISO-Norm 3779, während nordamerikanische Hersteller ein strengeres, aber mit der ISO-Norm konformes System nutzen.

Europäische FIN ab 1981

Die Fahrzeug-Identnummer wurde in Europa nach der Richtlinie 76/114/EWG vergeben.[2] Diese Richtlinie wurde jedoch gemäß der VO (EG) Nr. 661/2009 mit Wirkung vom 1. November 2014 aufgehoben. Sie wurde durch die Verordnung der EU 19/2011[3] ersetzt, die sich hinsichtlich der Beschreibung des Aufbaus der FIN gegenüber der 76/114/EWG nicht unterscheidet.

Vor 1981 gab es keine allgemeinverbindlichen Normen für diese Nummer, so dass Fahrzeughersteller damals individuell vergebene Fahrgestellnummern benutzten.

In Deutschland ist die Verpflichtung des Herstellers zum Anbringen der FIN in § 59 Abs. 1 Nr. 4 StVZO und die Speicherung der FIN im Zentralen Fahrzeugregister in § 33 Abs. 1 Nr. 1 StVG geregelt.[4]

Weitere Informationen Stelle, Bedeutung ...

Die Stellen 4–9 werden für Exportfahrzeuge in die USA den dortigen Richtlinien angepasst.

Beispiel bei Mercedes-Benz:

WDD 169 007-1J-236589

Im WDD ist das Kennzeichen für Deutschland (W) und für den Hersteller Mercedes-Benz (DD, bei anderen Modellen auch WDC/WDB) enthalten. Die darauffolgenden drei Ziffern stehen hier für die Modellreihe 169 (A-Klasse). 007 ist hier das Kennzeichen für Karosserieform, Motor und beispielsweise Allradantrieb etc. 1 für Linkslenker, J bezeichnet die Produktionsstätte (hier Rastatt, bei anderen Modellen auch F, B etc.). Danach folgen die sechs fortlaufenden Ziffern.

Beispiel bei Volkswagen:

WVWZZZ1JZ3W386752

WVW – bedeutet deutscher Hersteller Volkswagen
ZZZ – bleibt ungenutzt
1J – bezeichnet Modell (hier Golf IV oder Bora)
3 – Modelljahr 2003
W – Wolfsburg
386752 – ist die Nummer des im Modelljahr 2003 hergestellten Golf IV/Bora.

Honda V.I.N. (1979 bis 1995)

Die Vehicle-Identify-Number (V.I.N.) war eine interne Fahrzeugidentifikationsnummer von Honda, die von 1979 bis 1995 an Motorrädern verwendet wurde. Sie bestand aus einer 11-stelligen Buchstaben- und Zahlenfolge.[5]

Amerikanische VIN ab 2003

Die US-VIN wird in den USA, Kanada, Brasilien, Südkorea, Mexiko, Saudi-Arabien und Jordanien verwendet, in Israel ist eine Mischform aus US- und europäischer Norm in Gebrauch.

Weitere Informationen Stelle, Bedeutung ...

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Weltherstellercode (WMI)

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Die ersten drei Ziffern der FIN identifizieren den Kraftfahrzeughersteller laut dem Weltherstellercode (engl.: World Manufacturer Identifier, WMI). Zu beachten ist dabei, dass Hersteller hier die Vertriebsmarke bezeichnet. Beim Badge Engineering gibt es hier Abweichungen, beispielsweise wird der Opel Movano von SoVAB produziert, trägt jedoch den Herstellercode von Opel.

Hersteller mit einer Produktionsrate von weniger als 500 Fahrzeugen jährlich verwenden die Ziffer 9 an der dritten Stelle und die 12. bis 14. Stelle der FIN als zweiten Teil der Identifikationsnummer. Einige Hersteller codieren mit der dritten Stelle der FIN den Fahrzeugtyp (z. B. Bus oder Lkw), einen Bereichsteil des Unternehmens oder beides kombiniert. Beispiel: der Hersteller General Motors, Herstellercode 1G, benutzt den Code 1G1 für die Marke Chevrolet (Pkw), 1G2 für die Marke Pontiac (Pkw) und 1GC wieder für Chevrolet, allerdings wird dieser Code nur an Lkw vergeben.

WMI-Regionen

Der erste Buchstabe des Weltherstellercodes gibt die Region des Herstellers an. In der Praxis ist jeder einzelne auf das Herstellerland zugewiesen. Hersteller, die gemeinsam grenzüberschreitend produzieren, sind gekennzeichnet.

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Rahmen aus China
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Fahrzeug­identifikations­nummer im Typen­schild eines Audi 80 Typ 8C
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Fahrzeug­identifikations­nummer in der Motor­raum­trenn­wand ein­ge­schlagen (Audi 80 Typ 8C)
Weitere Informationen WMI, Region ...

Liste von gemeinsamen WMI

Die Society of Automotive Engineers vergibt die WMI an Länder und Marken.[7] Die folgende Liste zeigt eine kleine Auswahl von gemeinsam genutzten Weltherstellercodes.

Weitere Informationen WMI, Hersteller / Marke ...

Für die dritte Stelle wird eine 9 vergeben, wenn es sich um einen kleinen Hersteller handelt. In Deutschland ist der Herstellercode dann W09. Der Hersteller wird dabei in den Stellen 12–14 codiert.

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Einzelnachweise

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