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Film von Atom Egoyan (1994) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Exotica ist ein Filmdrama des kanadischen Regisseurs Atom Egoyan aus dem Jahr 1994, das in und um ein Torontoer Nachtlokal gleichen Namens spielt. Die Handlung ist nicht immer chronologisch, so dass der Zuschauer erst gegen Ende alle Zusammenhänge versteht.
Film | |
Titel | Exotica |
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Produktionsland | Kanada |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1994 |
Länge | 104 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Atom Egoyan |
Drehbuch | Atom Egoyan |
Produktion | Atom Egoyan, Camelia Frieberg |
Musik | Mychael Danna |
Kamera | Paul Sarossy |
Schnitt | Susan Shipton |
Besetzung | |
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Exotica handelt von einer Gruppe separater Charaktere, deren Leben mit dem Stripteaselokal Exotica zusammenhängen. Christina ist eine der Tänzerinnen des Exotica, das von Zoé geführt wird. Eric, Christinas Exfreund und Erzeuger des Kindes der schwangeren Zoé, ist dort DJ und Präsentator. Francis ist ein Stammkunde, für den Christina regelmäßig gegen Bezahlung von 5 $ intim tanzt, was Eric eifersüchtig macht.
Beruflich ist Francis Steuerfahnder. Eines Tages schaut er bei dem schwulen Kleintierhändler Thomas vorbei, um dessen Finanzen zu überprüfen.
Francis wird aus dem Club geworfen, nachdem er Christina auf Erics Rat hin während eines Tanzes berührt hat, obwohl die Regeln dies ausdrücklich verbieten. Am nächsten Tag spricht er Thomas auf Unregelmäßigkeiten in seinen Rechnungsbüchern an. (Der Film beginnt damit, dass Thomas mit Eiern als Schmuggelware den Zoll passiert.) Um von einer Anzeige abzusehen, zwingt er Thomas, im Exotica nach den Hintergründen seines Rauswurfs zu fragen. Dabei erfährt der Zuschauer einiges über Francis’ schwierige persönliche Situation, die seit dem Tod seiner Frau und seiner kleinen Tochter besteht.
Seine Krise spitzt sich noch zusätzlich zu. Beinahe kommt es zu einem Mord. Nachdem sich alle Interdependenzen aufgeklärt haben, zeigt erst die letzte Szene, die sich mehrere Jahre zuvor abgespielt hat, die Motive der engen Verbindung zwischen Francis und Christina auf.
Der Film dreht sich um Themen wie Verlust, Trauer und Isolation. Diese kontrastieren mit inniger Begierde. Berührungen aber werden bestraft. Einzig Thomas, ein sexueller Außenseiter, der männliche Sexpartner am Balletttheater kennenlernt, entgeht am Ende diesem Schicksal, nachdem auch er etwas für Christina empfindet.
Das Lexikon des internationalen Films beschrieb den Film als „virtuos verschachtelt“ und als „intelligentes Vexierspiel“.[1]
Die New York Times bemerkt: „Herr Egoyan setzt seine bedeutende, kompromisslose Laufbahn fort.“[2] Peter Travers vom Rolling Stone sprach dem Regisseur einen „erlesenen Geschmack“ zu, und nannte den Film seine bisher „ausgereifteste und verführerischste Arbeit“.[3] Leonard Klady sprach bei Variety am 16. Mai 1994 von einem „eindringliche[n], eisige[n] Erlebnis.“[4]
“In Egoyan’s films, there’s an invisible force field that separates one character from another, making them all voyeurs […] When that force field is broken, it’s a powerful moment, […] not a whodunit, but a whoarethey”
„In Egoyans Filmen ist ein unsichtbares Kraftfeld vorhanden, das die Figuren auseinanderhält und sie allseits zu Voyeuren macht […] wenn es zusammenbricht, ist das eine mächtige Sache […] weniger ein Whodunit als ein Whoarethey“
„3sat-fähig. […] Von diesem Film werden bleiben: ein prätentiöses Konzept und eine offene Bluse.“
“we’re damned if we can tell what that point is. […] And then there is the music of Leonard Cohen, adding to general feelings of loneliness and denial that hang over the club scenes like the smell of a dead wolverine (a wolverine because this film takes place in Canada, eh?). […] In short, Exotica is a random collection of neurotic characters […] We sat at the end of the film, mouths gaping wide, saying ‘No! No! What? Credits? But nothing HAPPENED!’”
„wir haben keinen Schimmer, um was es eigentlich geht […] Und dann ist da die Musik von Leonard Cohen, die zu dem allgemeinen Gefühl von Einsamkeit und Versagen beiträgt, die über den Clubszenen hängt wie der Geruch nach totem Marder (Marder weil das in Kanada spielt, ja?) […] kurzgesagt ist Exotica ein zufälliges Potpourri neurotischer Figuren […] Am Ende ruft man dann baff: ‚Nein! Nein! Was? Nachspann? Aber es ist doch gar nichts PASSIERT!‘“
Das Budget betrug etwa 2 Millionen CAD. Die Einnahmen in den USA betrugen über 5,1 Millionen US-Dollar. Gedreht wurde in Toronto. Der Film wurde erstmals im Mai 1994 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes vorgestellt. Es wurden deutschsprachige VHS-Kassetten veröffentlicht.
„Everybody Knows“ wird von Leonard Cohen dargeboten (vom Album „I’m Your Man“). Das Impromptu op. 90 Nr. 4 von Franz Schubert spielt Eve Egoyan, die Schwester des Regisseurs.[8]
Der Film wurde 1994 am Toronto International Film Festival als bester kanadischer Spielfilm ausgezeichnet. Atom Egoyan gewann 1994 den FIPRESCI-Preis bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, nominiert war er für die Goldene Palme. Bei den Genie Awards gewann Exotica in acht von zwölf nominierten Kategorien. 1995 zeichnete ihn das Syndicat Français de la Critique de Cinéma als bester ausländischer Film aus. Bei den Independent Spirit Awards 1996 wurde Atom Egoyan in der Kategorie Best Foreign Film nominiert.
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