Europawahl 2019

9. Europawahl für das Europäische Parlament Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Europawahl 2019 war die neunte Direktwahl zum Europäischen Parlament. Sie fand vom 23. bis 26. Mai 2019 in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union statt.[8][9][10] Teilnahmeberechtigt waren rund 427 Millionen Menschen.[11] Das neu gewählte Parlament trat erstmals am 2. Juli 2019 zusammen.[12]

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Bei der Europawahl wurden 751 Abgeordnete gewählt. Anders als ursprünglich geplant trat das Vereinigte Königreich nicht vor der Wahl aus der Europäischen Union aus und nahm somit an der Wahl teil. Nach Inkrafttreten des Brexits verließen die britischen Abgeordneten am 31. Januar 2021 das Parlament. Einige der 73 an das Vereinigte Königreich vergebenen Sitze wurden an andere Mitgliedstaaten verteilt, der Großteil blieb jedoch frei, wodurch sich die Zahl der Abgeordneten im Europäischen Parlament auf 705 verringerte.[13]

Parallel zur Europawahl fanden in mehreren Ländern weitere Wahlen und Referenden statt.

Wahlmodus

Zusammenfassung
Kontext

Gemäß Art. 223 AEU-Vertrag gibt der Europäische Rat einheitliche Bestimmungen für Europawahlen vor. So ist als Wahlsystem das Verhältniswahlrecht vorgeschrieben, die genaue Ausgestaltung bleibt jedoch den Mitgliedstaaten überlassen. Vom Europäischen Parlament angedachte weitreichende Reformen des Wahlrechts wurden verworfen. Ein weitgehend veränderter Entwurf wurde am 18. Juni 2018 vom Rat der Europäischen Union angenommen.[14] Allerdings hätte die Umsetzung der Entschließung zur Wahl 2019 den Richtlinien der Venedig-Kommission widersprochen, nach denen Wahlgesetze spätestens ein Jahr vor der Wahl geändert werden sollen.[15] Daher gab es in den EU-Mitgliedstaaten bei der Wahl 2019, wie schon bei den Wahlen zuvor, unterschiedliche Regelungen zur Sperrklausel,[16] z. B. in Deutschland keine Sperrklausel, in Österreich 4 %.

Wahlgebiet

Aufgrund einer Vielzahl von Überseegebieten außerhalb des europäischen Kontinents fand die Europawahl 2019 auf allen geographischen Kontinenten statt. So wählten auf dem afrikanischen Festland die Einwohner des spanischen Ceuta oder Melilla das Europäische Parlament und auf dem südamerikanischen Festland partizipierten die Einwohner von Französisch-Guayana. Darüber hinaus nahmen beispielsweise die Einwohner von Saint-Pierre und Miquelon in Nordamerika, von Sint Eustatius in Mittelamerika, von Französisch-Polynesien in Ozeanien und die Einwohner Zyperns im geographischen Asien an der Wahl teil.[17][18][19]

Differenzen unter den Übersee- beziehungsweise Sondergebieten

Abhängig vom EU-Mitgliedsstaat variierte insbesondere die Teilnahme von Sondergebieten der Europäischen Union an der Europawahl 2019. Grundsätzlich gilt, dass Europawahlen in allen Teilen der EU stattfinden; dadurch sind die Stammländer auf dem europäischen Kontinent sowie die Überseegebiete mit dem Status Gebiet in äußerster Randlage (GÄR) eingeschlossen. Die GÄR sind Madeira, die Azoren, die Kanarischen Inseln und die vollständig in den Französischen Staat integrierten Übersee-Départements.

Faktisch alle anderen Überseegebiete sind Überseeische Länder und Hoheitsgebiete (ÜLG). Dieser Status ist als Assoziierung mit der EU anzusehen, ohne vollständiger Teil der EU zu sein. In dieser Kategorie können die jeweiligen EU-Mitgliedsstaaten selbst entscheiden, inwiefern diese Überseegebiete an der Europawahl teilnehmen. Im Folgenden werden alle EU-Mitgliedsstaaten mit ÜLG, die an der Europawahl 2019 teilnahmen, aufgeführt. In Frankreich wählten alle Überseegebiete, auch die ÜLG, das Europäische Parlament; in den Französischen Süd- und Antarktisgebieten fand jedoch de facto keine Wahl statt, da es keine dort wohnhafte Zivilbevölkerung gibt.[18] Im Königreich der Niederlande wählte nur das autonome Land der Niederlande auf dem europäischen Kontinent mit seinen Besonderen Gemeinden in der Karibik, welche allesamt ÜLG sind, das Europäische Parlament.[17] Die drei autonomen Länder Aruba, Curaçao und Sint Maarten, welche auch ÜLG sind, nahmen nicht an der Europawahl teil.

Einige Sondergebiete, welche keine Überseegebiete sind, besitzen innerhalb der EU einen Sonderstatus, sind aber integraler Teil der EU. Diese Sondergebiete sind Åland, Büsingen am Hochrhein, Campione d’Italia, Livigno, Ceuta, Melilla, die UN-Pufferzone in Zypern, Gibraltar, Helgoland und der Berg Athos. In all diesen Gebieten fand die Europawahl 2019 statt.

Andere Sondergebiete stehen zwar völkerrechtlich unter der Souveränität eines EU-Mitgliedsstaats, sind jedoch nicht Teil der EU. Dabei handelt es sich um Akrotiri und Dekelia, die Färöer, Grönland, die Kanalinseln und die Isle of Man. De facto gilt dies auch für die Türkische Republik Nordzypern, deren Bewohner jedoch in der Republik Zypern wahlberechtigt sind.

  • Wahlgebiet der Europawahl 2019 (ohne Vereinigtes Königreich)
  • Vereinigtes Königreich (Teilnahme an der Europawahl 2019)
  • Wahlgebiet, in dem aufgrund fehlender Zivilbevölkerung oder fehlender Kontrolle der Regierung des EU-Mitgliedsstaats de facto keine Wahl stattfindet
  • Verteilung der Sitze auf die Mitgliedsländer

    Die Anzahl der pro Mitgliedsland und eventuell über die EU-weiten Listen zu wählenden Abgeordneten wird durch einen Beschluss des Europäischen Rates auf Initiative des Europäischen Parlaments festgelegt. Dabei gilt das Prinzip der degressiven Proportionalität, dem zufolge größere Länder grundsätzlich mehr Abgeordnete haben als kleinere, kleinere Länder jedoch mehr Abgeordnete pro Einwohner als größere. Nach Art. 14 Abs. 2 EU-Vertrag müssen in jedem Land zwischen 6 (kleinste Länder – Malta, Zypern, Luxemburg) und 96 Abgeordnete (größtes Land – Deutschland) gewählt werden.

    Da erwartet wurde, das Vereinigte Königreich gehöre zum Zeitpunkt der Wahl nicht mehr der EU an (Brexit), schlug der Ausschuss für konstitutionelle Fragen (AFCO) des EU-Parlaments vor, schon bei dieser Wahl 27 der bisherigen 73 UK-Sitze zur besseren Abbildung der degressiven Proportionalität auf die verbleibenden Mitgliedsstaaten zu verteilen.[20]

    Der Vorschlag, die verbleibenden 46 Sitze über EU-weite Listen zu verteilen, wurde im Februar 2018 vom Europaparlament verworfen, es bestätigte aber die Verteilung der restlichen Mandate auf die anderen Staaten im Fall des Brexits.

    Die Europawahl in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten

    Für die 28 nationalen Wahlen wurden folgende Termine festgelegt, die den nationalen Wahlgewohnheiten Rechnung trugen. Die Spalte Sitze enthält die Anzahl der an dieses Land vergebenen Mandate. In Klammern die bei dieser Wahl bestimmten zusätzlichen Mandate des Landes nach Inkrafttreten des Brexit.[21]

    Weitere Informationen EU-Land mit, Sitze ...
    EU-Land mit
    Europawahl
    SitzeTermin
    Mai 2019
    Wahl­alter
    (aktiv/passiv)
    Wahl-
    kreise
    Vorzugs-
    stimme
    Sperr-
    klausel
    Sitzzuteilungs-
    verfahren
    Wahl-
    pflicht
    Sonstiges
    Belgien Belgien 21So. 26.18 / 2103ja5 %D’Hondt jaBriefwahl, Delegated Voting
    Bulgarien Bulgarien 17So. 26.18 / 2101jaHare/Niemeyer jaUmfragen
    Danemark Dänemark 13 (+1)So. 26.1801jaD’HondtBriefwahl
    Deutschland Deutschland 96So. 26.18*16 * Sainte-Laguë Umfragen, Briefwahl
    Estland Estland 06 (+1)So. 26.18 / 2101D’Hondt Umfragen, Briefwahl, Internet-Voting
    Finnland Finnland 13 (+1)So. 26.1801jaD’Hondt Umfragen, Briefwahl
    Frankreich Frankreich 74 (+5)So. 26.18015 %D’Hondt Umfragen, Delegated Voting
    Griechenland Griechenland 21So. 26.17 / 25013 %Enishimeni
    Analogiki
    ja Umfragen
    Irland Irland 11 (+2)Fr. 24.18 / 2103jaSTV Umfragen
    Italien Italien 73 (+3)So. 26.18 / 25*05 * ja4 %Hare/Niemeyer Umfragen
    Kroatien Kroatien 11 (+1)So. 26.1801ja5 %D’Hondt Umfragen
    Lettland Lettland 08Sa. 25.18 / 2101ja5 %Sainte-Laguë Umfragen, Briefwahl
    Litauen Litauen 11So. 26.18 / 2101ja5 %Hare/NiemeyerBriefwahl
    Luxemburg Luxemburg 06So. 26.1801jaD’HondtjaBriefwahl
    Malta Malta 06Sa. 25.16 / 1801jaSTV Umfragen
    Niederlande Niederlande 26 (+3)Do. 23.1801ja kiesdeler
    (≈3,8 %)[22]
    D’HondtUmfragen, Briefwahl, Delegated Voting
    Osterreich Österreich 18 (+1)So. 26.16 / 1801ja4 %D’Hondt Umfragen, Briefwahl
    Polen Polen 51 (+1)So. 26.18 / 21*13 * 5 %D’Hondt
    (Unterverteilung:
    Hare/Niemeyer)
    Umfragen
    Portugal Portugal 21So. 26.1801D’Hondt Umfragen
    Rumänien Rumänien 32 (+1)So. 26.18 / 23015 %D’Hondt Umfragen
    Schweden Schweden 20 (+1)So. 26.1801ja4 %Sainte-Laguë
    (modifiziert)
    Umfragen, Briefwahl
    Slowakei Slowakei 13 (+1)Sa. 25.18 / 2101ja5 %Quotenverfahren Umfragen
    Slowenien Slowenien 08So. 26.1801jaD’Hondt Umfragen, Briefwahl
    Spanien Spanien 54 (+5)So. 26.1801D’Hondt Umfragen, Briefwahl
    Tschechien Tschechien 21Fr. 24. / Sa. 25.18 / 2101ja5 %D’Hondt Umfragen
    Ungarn Ungarn 21So. 26.18015 %D’Hondt Umfragen, Briefwahl
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 73 (−73)Do. 23.1812D’Hondt
    Nordirland: STV
    Umfragen, Briefwahl, Delegated Voting
    Zypern Republik Zypern 06So. 26.18 / 2101ja1,8 %Quotenverfahrenja Umfragen
    EU-Land mit
    Europawahl
    SitzeTermin
    Mai 2019
    Wahl­alter
    (aktiv/passiv)
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    stimme
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    Wahl-
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    Sonstiges
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    * 
    nationaler Verhältnisausgleich

    Europawahl und Brexit

    Die britische Regierung hatte ursprünglich den 29. März 2019 24 Uhr Mitteleuropäischer Zeit als Zeitpunkt des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU festgelegt („Brexit“). Im März wurde der Termin zunächst auf den 12. April 2019 verschoben, mit der Option einer Verschiebung auf den 22. Mai 2019, dem Tag vor der Europawahl. Am 10. April beauftragte das britische Unterhaus die Premierministerin Theresa May mit einer weiteren Verschiebung des Austritts.[23] Dem stimmte der Europäische Rat zu und vereinbarte als Austrittsdatum spätestens den 31. Oktober 2019. Jedoch kann der Austritt auch früher erfolgen, sollte es zu einer Übereinkunft kommen.[24]

    Da der Austritt nicht vor dem Termin der Europawahl erfolgt war, hielt das Vereinigte Königreich eine Wahl zum Europäischen Parlament ab.[25] Die britische Wahlkommission hatte frühzeitig für die Wahl fast eine Million Pfund zurückgestellt.[26] Die Verteilung der Sitze auf die Mitgliedstaaten entsprach bei der Wahl 2019 jener der Europawahl 2014. Die angepasste, neue Sitzverteilung wird nach dem designierten Vollzug des Brexits in Kraft treten.[27]

    Unklar wäre bei einem vor der Europawahl vollzogenen Brexit auch die Wählbarkeit britischer Staatsangehöriger (ohne weitere EU-Staatsangehörigkeit) in anderen EU-Staaten gewesen. Bei Austritt des Vereinigten Königreiches spätestens am 22. Mai wären diese am Wahltag nicht mehr passiv wahlberechtigt gewesen. Da aber unklar war, wann der Austritt erfolgt, ließ etwa der deutsche Bundeswahlausschuss eine britische Wahlbewerberin auf der Liste der Partei Volt zu und die österreichische NEOS führte einen britischen Staatsangehörigen auf Platz 9 ihrer Liste, den sie gestrichen hätte, falls das Vereinigte Königreich frühzeitig ausgetreten wäre.[28]

    Weitere Wahlen am selben Wahltag

    In einigen Ländern wurden zeitgleich weitere Wahlen abgehalten.

    Dagegen wurde eine angedachte Verschiebung der Parlamentswahl in Finnland 2019 verworfen, sie fand am 14. April 2019 statt.[31]

    Ausgangslage

    * 
    Nicht alle Abgeordneten gehörten einer Europapartei an.

    Parteien, Gruppierungen und Spitzenkandidaten

    Zusammenfassung
    Kontext
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    Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker trat 2019 nicht wieder als Spitzenkandidat an.

    Das Europäische Parlament sowie der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker sprachen sich vor der Wahl dafür aus, dass der Spitzenkandidat der stärksten Partei beziehungsweise jener Koalition, die eine Mehrheit auf sich vereint, das höchste Amt der EU bekleiden, d. h. Junckers Nachfolger als Präsident der Europäischen Kommission werden solle. Alle größeren parlamentarischen Gruppen stellten Spitzenkandidaten auf.[32]

    Der Vertrag von Lissabon sieht für die Besetzung des Postens des Kommissionspräsidenten vor: „Der Europäische Rat schlägt dem Europäischen Parlament nach entsprechenden Konsultationen mit qualifizierter Mehrheit einen Kandidaten für das Amt des Präsidenten der Kommission vor; dabei berücksichtigt er das Ergebnis der Wahlen zum Europäischen Parlament.“[33] Gewählt wird der Kommissionspräsident vom Europäischen Parlament, welches beim Europäischen Rat vor und nach der Wahl inter­fraktionell auf die Beibehaltung des Spitzenkandidaten-Prinzips drängte, durch das seinerzeit auch Juncker in sein Amt gelangte. Einen eigenen Kandidaten kann das Parlament nicht auswählen.

    Am 2. Juli einigten sich die Regierungen der Mitgliedstaaten darauf, dem Parlament der Europäischen Union die deutsche Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen (CDU) als Präsidentin der EU-Kommission vorzuschlagen. Das „Modell Spitzenkandidat“ spiegelte sich in diesem Vorschlag nicht wider.[34] Vielen Parlamentariern und diversen Politikern in den Nationalstaaten missfiel die Entscheidung für von der Leyen, da die Lösung „nicht demokratisch sei“, denn von der Leyen sei nicht als Spitzenkandidatin aufgestellt gewesen.[35] Das Parlament wählte von der Leyen schließlich am 16. Juli zur Präsidentin der Europäischen Kommission.[36]

    Spitzenkandidaten der Europäischen politischen Parteien
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    Manfred Weber Frans Timmermans Margrethe Vestager[37] Jan Zahradil Ska Keller Bas Eickhout Violeta Tomič Nico Cué Oriol Junqueras
    Christ­demokraten (EVP) Sozial­demokraten (SPE) Liberale (ALDE) Konservative (AKRE) Grüne (EGP) Linke (EL) Freie Allianz (EFA)
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    Die Spitzenkandidaten der europäischen Parteienfamilien beim TV-Duell im umgebauten Brüsseler Plenarsaal

    Übersicht über Parteien, Fraktionen und andere Gruppierungen

    Zusammenfassung
    Kontext

    Registrierte europäische politische Parteien

    Europäische Volkspartei

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    Die Europäische Volkspartei war zum Wahlzeitpunkt die stimmenstärkste Partei im Europaparlament. Der amtierende Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kam aus den Reihen der EVP und hatte angekündigt, nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Bewerber für seine Nachfolge waren der finnische Ex-Ministerpräsident und aktuelle Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank Alexander Stubb und der EVP-Fraktionsvorsitzende Manfred Weber.[38] Manfred Weber wurde auf einem Parteitag am 8. November 2018 mit 79,2 Prozent der Stimmen zum EVP-Spitzenkandidaten gewählt. In Deutschland gehören CDU und CSU zur EVP-Parteienfamilie, in Österreich die ÖVP. Bei der Wahl 2019 erreichten CDU/CSU 29 Mandate im Europäischen Parlament, die ÖVP 7.

    Die EVP vertritt konservative, christdemokratische und pro-europäische Positionen.

    Sozialdemokratische Partei Europas

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    Spitzenkandidat der SPE bzw. der S&D-Fraktion war der amtierende Erste Vizekommissionspräsident Frans Timmermans. Sein einziger Gegenkandidat, Vizekommissionspräsident Maroš Šefčovič, zog Anfang November 2018 seine Kandidatur zurück.[39] Formal gewählt wurde der Spitzenkandidat auf einem Parteikongress am 7. und 8. Dezember 2018 in Lissabon.[40] In Deutschland tritt die SPD für die S&D an, in Österreich die SPÖ. Bei der Wahl 2019 erreichte die SPD 16 Mandate im Europäischen Parlament, die SPÖ 5.

    Die SPE vertritt sozialdemokratische, sozialistische und pro-europäische Positionen.

    Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa

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    Am 9. November 2018 vereinbarten die Europäische Partei Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) und die Partei La République en Marche (LREM) des französischen Präsidenten Emmanuel Macron ein Wahlbündnis zur Europawahl.[41][42] Teil der bisherigen ALDE-Fraktion ist außerdem die Europäische Demokratische Partei (EDP), der insbesondere auch Macrons Partnerpartei MoDem angehört. In Deutschland gehört die FDP zur ALDE, in Österreich die NEOS. Bei der Wahl 2019 erreichte die FDP 5 Mandate im Europäischen Parlament und die NEOS eines.

    Die ALDE-Partei vertritt liberale Positionen. Sie gehörte traditionell zu den Parteien, die mit am stärksten für ein vereintes Europa eintraten und die Europäische Integration deutlich vertiefen wollten, doch mit der Verbindung zu LREM verlor dieses integrative Profil an Substanz.

    Die ALDE-Partei stellte keinen Spitzenkandidaten, sondern folgendes Team Europe auf:[43][44]

    Allianz der Konservativen und Reformer in Europa

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    Die Allianz der Konservativen und Reformer in Europa (AKRE) ist eine konservative, europaskeptische und teils rechtspopulistische Partei. Neben der Europäischen Christlichen Politischen Bewegung (ECPM) trägt sie maßgeblich die EKR-Fraktion. Der Spitzenkandidat der AKRE war ihr Vorsitzender Jan Zahradil (ODS).[46] Deutsches Mitglied ist die Partei LKR, die bei der Wahl 2019 einen Stimmenanteil von 0,1 % und keine Mandate erreichte. Die Familien-Partei Deutschlands hat eine große Nähe zur EKR und gewann 2019 wie schon 2014 ein Mandat im Europäischen Parlament.

    Europäische Grüne Partei

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    Die Europäische Grüne Partei (EGP) bildet neben der Europäischen Freien Allianz den bedeutendsten Teil der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz. Die EGP tritt traditionell mit zwei Spitzenkandidaten zu Europawahlen an. Ska Keller, die bereits 2014 eine der beiden Spitzenkandidaten war, und der Niederländer Bas Eickhout wurden auf dem 29. Kongress der Europäischen Grünen Partei in Berlin am 24. November 2018 zu den Spitzenkandidaten für die Wahl 2019 gewählt.[47] In Deutschland treten Bündnis 90/Die Grünen für die EGP an, in Österreich Die Grünen. Bei der Wahl 2019 erreichte Bündnis 90/Die Grünen 21 Mandate im Europäischen Parlament, die Grünen 2.

    Die EGP vertritt grüne und linksliberale Positionen. Sie gehört zu den Parteien, die mit am stärksten für ein vereintes Europa eintreten und die Integration der EU deutlich weiterentwickeln möchten.

    Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit

    Die Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit ist eine rechtspopulistische, nationalkonservative und europaskeptische Partei. Die bisherige ENF-Fraktion will weitere Mitglieder aufnehmen und sich unter neuem Namen neu gründen.[48][49] Den Beitritt zur neuen Fraktion hatten neben den bisherigen ENF-Mitgliedern die Alternative für Deutschland (AfD, bisher EFDD-Fraktion), die Dänische Volkspartei und die Wahren Finnen (beide bisher EKR-Fraktion) erklärt.[48] Als inoffizieller Spitzenkandidat der Fraktion galt der Vorsitzende der italienischen Lega, Matteo Salvini. Aus Österreich ist die FPÖ in der Fraktion vertreten.

    Ob eine gemeinsame „Rechte Fraktion“ zustande kommt, wie sie Salvini oder auch der AfD-Co-Vorsitzende Jörg Meuthen anstreben, ist bisher unklar.[48][50] Weder die polnische PiS (EKR-Fraktion) noch die ungarische Fidesz (EVP-Fraktion), die beide von Salvini umworben wurden, drückten vor der Wahl Sympathien für die Bildung einer „Rechten Fraktion“ aus.[48][50]

    Steve Bannon, ehemaliger Berater des US-Präsidenten Donald Trump, kündigte im Herbst 2018 die Gründung einer rechten Sammlungsbewegung unter dem Namen The Movement an.[51] Die Bewegung stieß aber auf wenig Resonanz bei den einschlägigen Parteien.[52]

    Bei der Wahl 2019 erreichte die AfD 11 Mandate im Europäischen Parlament, die FPÖ 3.

    Partei der Europäischen Linken

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    Die Partei der Europäischen Linken, oft kurz Europäische Linke (EL), umfasst 24 Parteien aus 21 Ländern und stellte zum Wahlzeitpunkt 33 der 52 Mitglieder der Fraktion GUE/NGL. Die Mitgliedschaft der EL ist wie die GUE/NGL selbst heterogen. Die slowenische Abgeordnete Violeta Tomič und der belgische Gewerkschafter Nico Cué waren Spitzenkandidaten der Europäischen Linken.[53] In Deutschland tritt für sie Die Linke an, in Österreich die Liste KPÖ PLUS – European Left – Offene Liste. Bei der Wahl 2019 erreichte die Linke 5 Mandate im Europäischen Parlament, die KPÖ keines.

    Europäische Freie Allianz

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    Die Europäische Freie Allianz (EFA) ist eine Vereinigung regionaler Parteien und Parteien nationaler Minderheiten. Ihre zum Wahlzeitpunkt zwölf Abgeordneten teilten sich auf die Grüne/EFA- und die EKR-Fraktion auf. Spitzenkandidat war Oriol Junqueras von der katalanischen ERC. Zum Zeitpunkt seiner Wahl saß er in Spanien in Untersuchungshaft, da ihm wegen „Rebellion“ und Veruntreuung öffentlicher Mittel im Zusammenhang mit dem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum vom 1. Oktober 2017 der Prozess gemacht wird.[54]

    In Deutschland gewann das EFA-Mitglied Bayernpartei noch nie ein Mandat im Europäischen Parlament, so auch 2019.

    Europäische Demokratische Partei

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    Die Europäische Demokratische Partei (EDP) stellt den kleineren Teil der Angehörigen der ALDE-Fraktion im Europäischen Parlament. Sie steht für zentristische und pro-europäische Positionen und vereint beispielsweise den MoDem aus Frankreich, die Eusko Alderdi Jeltzalea aus dem Baskenland oder die Freien Wähler aus Deutschland. Die EDP präsentierte zur Europawahl 2019 keinen transnationalen Spitzenkandidaten.[55] Bei der Wahl 2019 erreichten die Freien Wähler 2 Mandate im Europäischen Parlament.

    Europäische Christliche Politische Bewegung

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    Die Europäische Christliche Politische Bewegung (ECPM) ist eine Vereinigung christlich-konservativer und christlich-fundamentalistischer Parteien. Ihre sechs Abgeordneten gehören der EKR-Fraktion an. In Deutschland trat das ECPM-Mitglied Bündnis C an, in Österreich die CPÖ. Bei der Wahl 2019 gewannen Bündnis C und CPÖ keine Mandate im Europäischen Parlament.

    Nicht registrierte Gruppierungen

    Europa der Freiheit und der direkten Demokratie

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    Europa der Freiheit und der direkten Demokratie (EFDD) bildete insofern eine Besonderheit unter den Fraktionen im Europäischen Parlament, als dass die Mitgliedsparteien nicht in einer gemeinsamen registrierten Partei vereinigt waren, nachdem die Alliance for Direct Democracy in Europe 2017 aufgelöst wurde. Die Auflösung der Fraktion nach der Europawahl 2019 galt als sicher; das italienische MoVimento 5 Stelle hatte den Austritt aus der EFDD-Fraktion und die Gründung einer neuen Fraktion angekündigt.

    Maintenant le Peuple

    Im April 2018 veröffentlichten die drei linken Bewegungen bzw. Parteien La France insoumise (FI, Frankreich), Podemos (Spanien) und Bloco de Esquerda (BE, Portugal) die Erklärung von Lissabon. In dieser fordern sie eine „demokratische Revolution in Europa“ und die Überwindung der als „neoliberal“ und „autoritär“ bezeichneten EU-Verträge. Die Alternative dazu solle auf europäischer und notfalls auch auf nationaler Ebene realisiert werden.

    Im Juni 2018 bildeten die drei Parteien zusammen mit drei nordischen Linksparteien das Wahlbündnis Maintenant le Peuple (englisch Now the people, deutsch in etwa Jetzt das Volk).[56] Während BE, EL und Vas. noch Mitglied der Partei der Europäischen Linken sind, beschloss die zu FI gehörende Parti de Gauche am 1. Juli 2018 den Austritt aus der Europäischen Linken. Vor der Wahl waren neun Europaparlamentarier der MLP zuzuordnen. Die Abgeordneten der MLP schlossen sich auch nach der Wahl der GUE/NGL-Fraktion an.[57]

    European Spring/DiEM25

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    Die Bewegung Democracy in Europe Movement 2025 (DiEM25) wurde Anfang 2016 vom ehemaligen griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis gegründet. DiEM25 verstand sich ursprünglich als europaweites Netzwerk, beschloss im November 2017 jedoch, mit Partnerparteien zur Europawahl anzutreten. DiEM25 bekennt sich zur europäischen Integration, fordert aber eine umfängliche Demokratisierung der EU. Für die Europawahl 2019 gründete DiEM25 das Wahlbündnis European Spring (Europäischer Frühling). Zum Wahlzeitpunkt waren drei Europaparlamentarier dem European Spring zuzuordnen.[58] Varoufakis war europaweiter Spitzenkandidat der Bewegung und trat in Deutschland auf der Liste Demokratie in Europa – DiEM25 an. Für die Wähler in Nord- und Mitteleuropa spielte das Movement bei der Wahl 2019 allerdings keine Rolle.

    Europa der direkten Demokratie

    Die italienische Fünf-Sterne-Bewegung (M5S, bisher EFDD-Fraktion) plante die Gründung einer neuen Fraktion zusammen mit Kukiz’15 (Polen), Zivi Zid (Kroatien) und Liike Nyt (Finnland).[59] Auch die Beteiligung der französischen Gelbwestenbewegung an der neuen Fraktion ist von M5S-Parteichef Luigi Di Maio angedacht.[60] Die Fraktion sollte den Namen „Europa der direkten Demokratie“ tragen.[61] Außer M5S und Živi Zid erreichte keine der genannten Gruppierungen ein Mandat bei den Wahlen.

    Initiative kommunistischer und Arbeiterparteien

    Die Initiative kommunistischer und Arbeiterparteien zur Erforschung und Ausarbeitung europäischer Themen und zur Koordinierung ihrer Aktivitäten wurde 2013 auf Initiative der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) gegründet. Die KKE, die als einziges Mitglied der Initiative Mandate im Europaparlament hat, verließ nach der Wahl 2014 die GUE/NGL-Fraktion.

    Volt Europa

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    Volt gründete sich 2017 als Reaktion auf zunehmenden Populismus und den Brexit als proeuropäische Bürgerbewegung, die ein geeintes föderales Europa anstrebt. Die Bewegung trat mit einem gemeinsamen Programm in 8 Ländern an, nachdem sie in einigen weiteren an den Antrittshürden scheiterte und nicht zur Wahl zugelassen wurde.[62] In Deutschland zog der Gründer Damian Boeselager für die Gruppe ins Europaparlament ein.[63]

    Kleinere nicht registrierte Parteien und Gruppierungen

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    Folgende nicht registrierte Parteien und Parteienbündnisse traten an (alphabetisch sortiert, in Klammern Mandate vor der Wahl):

    Bei der Wahl 2019 erreichten die Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Animal Politics EU), die Piratenpartei Deutschland (PPEU) und Volt Deutschland (Volt) jeweils ein Mandat im Europäischen Parlament.

    Nationale Parteien ohne europäische Parteienfamilie

    Bei Europawahlen können die Wahlberechtigten nicht nur unter Parteien auswählen, die einer europäischen Partei beziehungsweise einem europäischen Bündnis angehören, sondern auch andere in den einzelnen Ländern antretende nationale Parteien und unabhängige Bewerber ohne Verbindung zu europäischen Parteien bzw. Fraktionen wählen. Die nationalen Parteien finden sich in Artikeln zu den nationalen Wahlen. Bei der Europawahl 2019 in Deutschland waren zwei Parteien ohne europäische Parteienfamilie erfolgreich. Die Partei mit dem Apronym PARTEI erreichte zwei Mandate und die ÖDP eines.

    Prognosen

    Zusammenfassung
    Kontext

    Für die Europawahl wurden keine europaweiten Umfragen erstellt. Verschiedene Institute und Seiten bildeten basierend auf nationalen Umfragen eine Projektion der Sitzverteilung im Anschluss an die Wahl 2019. Die Projektionen bezogen sich in der Regel auf die bestehenden Fraktionen und berücksichtigten noch keine möglichen Auflösungen oder Neugründungen von Fraktionen. (Eine Ausnahme bildete das „dynamische Szenario“ der Projektionen von „Der (europäische) Föderalist“, dem bestimmte Annahmen über die Neuformierung der Fraktionen zugrunde lagen. Zahlen in kursiv bezeichnen Werte, die nicht für die Bildung einer Fraktion ausreichen).

    Seit Mai 2017 wurden die Prognosen (unter Berücksichtigung des Austritts des Vereinigten Königreichs) veröffentlicht. Durch den Brexit wird die Gesamtsitzzahl im neuen Parlament auf 705 reduziert.[68] Aufgrund jüngerer politischer Entwicklungen boten auch einige Organisationen ein „Mit-UK“-Szenario an. Am 10. April 2019 beschloss der Europäische Rat, die Brexit-Deadline auf den 31. Oktober 2019 zu verschieben. Das Vereinigte Königreich nahm daher an der Europawahl 2019 teil.[69]

    Weitere Informationen Datum, Quelle ...
    Letzte Prognosen vor der Wahl
    DatumQuelle GUE/
    NGL
    G/EFA S&D ALDE ° EVP EKR EFDD ENF Rechts-
    popu­listen
     §
    Links-
    popu­listen
     §
    Mode­rate § Frak­tions­los Wei­tere *
    Scheidendes Parlament 52521876921677423620
    19.05.2019 EuropeanElectionsStats.eu
    (mit UK; mit neuen Gruppen)
    505815173 &17752 19
    (potenzielle M5S-Gruppe)
    74
    (potenzielle EAPN-Gruppe)
    50245
    (davon 20 En Marche)
    19.05.2019 EuropeanElectionsStats.eu
    (ohne UK; mit neuen Gruppen)
    494914066 &18446 21
    (potenzielle M5S-Gruppe)
    78
    (potenzielle EAPN-Gruppe)
    25245
    (davon 22 En Marche)
    14.05.2019 EuropeanElectionsStats.eu
    (mit UK; mit neuen Gruppen)
    485714776 &18352 19
    (potenzielle M5S-Gruppe)
    73
    (potenzielle EAPN-Gruppe)
    47247
    (davon 21 En Marche)
    14.05.2019 EuropeanElectionsStats.eu
    (ohne UK; mit neuen Gruppen)
    494913769 &19143 21
    (potenzielle M5S-Gruppe)
    76
    (potenzielle EAPN-Gruppe)
    23245
    (davon 22 En Marche)
    09.05.2019 Der (europäische) Föderalist („dynamisches Szenario mit UK“) 5260155102166899829
    09.05.2019 Der (europäische) Föderalist („Basisszenario mit UK“) 5254155971756420751643
    09.05.2019 Der (europäische) Föderalist („dynamisches Szenario ohne UK“) 5451141100171771029
    09.05.2019 Der (europäische) Föderalist („Basisszenario ohne UK“) 544514195183511791540
    Zusammensetzung 1. Juli 2014 525019167221704837 #(12) §(3) §15
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    Weitere Informationen Berechnungen von vor Mai 2019 mit Brexit-Sitzneuverteilung, Datum ...
    Berechnungen von vor Mai 2019 mit Brexit-Sitzneuverteilung
    DatumQuelle GUE/
    NGL
    G/EFA S&D ALDE ° EVP EKR EFDD ENF Rechts-
    popu­listen
     §
    Links-
    popu­listen
     §
    Mode­rate § Frak­tions­los Wei­tere *
    Scheidendes Parlament 52521876921677423620
    16.04.2019 EuropeanElectionsStats.eu
    (mit UK)
    485714873 &17758406335349
    16.04.2019 EuropeanElectionsStats.eu
    (ohne UK)
    515013267 &18547275739347
    14.03.2019 eu19.eu 51471431011785824 ö8320
    07.03.2019 EuropeanElectionsStats.eu 504214368 &18345345941337
    06.03.2019 Der (europäische) Föderalist („dynamisches Szenario“) 4754140115165948010
    06.03.2019 Der (europäische) Föderalist („Basisszenario“) 47531401091735811591045
    04.03.2019 EU19.eu 5247141941855925 ö8319
    26.02.2019 EU19.eu 5154144991735926 ö8321
    24.02.2019 EuropeanElectionsStats.eu 504313968 &18546345940338
    07.01.2019 Der (europäische) Föderalist („dynamisches Szenario“) 57501309518591 z8611
    07.01.2019 Der (europäische) Föderalist („Basisszenario“) 5749130901815814 x631152
    29.11.2018 EuropeanElectionsStats.eu 564214076 &18643355636332
    13.11.2018 Der (europäische) Föderalist („dynamisches Szenario“) 574813710018464105 y10
    13.11.2018 Der (europäische) Föderalist („Basisszenario“) 5647137931824921 x621048
    12.11.2018 Europe Elects 6045136981725448611021
    28.10.2018 EuropeanElectionsStats.eu 584013677 &18642385338334
    10.10.2018 EuropeanElectionsStats.eu 593914074 &18443405337333
    18.09.2018 Der (europäische) Föderalist („dynamisches Szenario“) 614214055 (En Marche) + 49 (ALDE)178908010
    18.09.2018 Der (europäische) Föderalist („Basisszenario“) 6042140951785021 x591050
    05.09.2018 EuropeanElectionsStats.eu 563414075 &18544385340435
    13.08.2018 Europe Elects 60361371041795049551025
    23.07.2018 Der (europäische) Föderalist („dynamisches Szenario“) 583814556 (En Marche) + 53 (ALDE)177907810
    23.07.2018 Der (europäische) Föderalist („Basisszenario“) 57381451021775022 x561048
    06.07.2018 Europe Elects 5834141110185444952923
    31.05.2018 Der (europäische) Föderalist 55371371031784323 x461244
    18.05.2018 Europe Elects 61321411121794258471221
    18.04.2018 Europe Elects 6033143112180425846922
    05.04.2018 Der (europäische) Föderalist 58331371041804123 x441246
    05.02.2018 Der (europäische) Föderalist 65331421021794742411116
    15.12.2017 Der (europäische) Föderalist 5630142109196453736918
    16.10.2017 Der (europäische) Föderalist 55281501061924538371215
    23.08.2017 Der (europäische) Föderalist 572414910819642294412 17
    28.06.2017 Der (europäische) Föderalist 552315510920138284211 16
    04.05.2017 Der (europäische) Föderalist 46281708219835275912 21
    Zusammensetzung 1. Juli 2014 525019167221704837 #(12) §(3) §15
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    Weitere Informationen Berechnungen von 2017 und älter, ohne die Brexit-Sitzneuverteilung, Datum ...
    Berechnungen von 2017 und älter, ohne die Brexit-Sitzneuverteilung
    DatumQuelle GUE/NGL G/EFA S&D ALDE EVP EKR EFDD ENF + fʼlos Weitere *
    14.06.2017 Europeanmeter 612918910219971294427
    04.05.2017 Eu.Föderalist 47351868819868365913 21
    29.03.2017 Europeanmeter 58291887518874404851
    06.03.2017 Eu.Föderalist 50351828019169486014 22
    01.03.2017 Europeanmeter 54311858517481425148
    17.01.2017 Eu.Föderalist 48401808219163486814 17
    07.01.2017 Europeanmeter 632817082189713860 49
    01.12.2016 Europeanmeter 57351768119572385742
    16.11.2016 Eu.Föderalist 4838182911946547611312
    31.10.2016 Europeanmeter 71301717519173416138
    01.10.2016 Europeanmeter 57311798219471426431
    13.09.2016 Eu.Föderalist 4738181911896253631413
    01.09.2016 Europeanmeter 59321768618974405432
    15.08.2016 Europeanmeter 58321848619172406021
    28.07.2016 Eu.Föderalist 4839185901925954611310
    13.07.2016 Europeanmeter 57311879220267365821
    23.06.2016 Europeanmeter 6132179881837446 6127
    01.06.2016 Europeanmeter 59351778318676634527
    26.05.2016 Eu.Föderalist 55401748518763517014 12
    01.05.2016 Europeanmeter 66271788918769564923
    06.04.2016 Eu.Föderalist 52371798519272505315 16
    02.04.2016 Europeanmeter 58301778720584374825
    01.03.2016 Europeanmeter 65271839918681374825
    01.02.2016 Eu.Föderalist 51341838219670515512 17
    01.02.2016 Europeanmeter 69271867919186395123
    04.01.2016 Europeanmeter 66281879519476374820
    16.12.2015 Eu.Föderalist 5233185871926852531217
    02.12.2015 Europeanmeter 61331868219791374717
    30.10.2015 Europeanmeter 61312037519788424212
    17.10.2015 Eu.Föderalist 5133193752046651541212
    21.08.2015 Eu.Föderalist 5635190742047047491115
    30.06.2015 Eu.Föderalist 6134188732056943471120
    03.05.2015 Eu.Föderalist 6032193802056244511509
    10.03.2015 Eu.Föderalist 6031196772166043491207
    12.01.2015 Eu.Föderalist 6540190702125947431708
    18.11.2014 Eu.Föderalist 6042195692125947431608
    23.09.2014 Eu.Föderalist 5339196672236147401510
    28.07.2014 Eu.Föderalist 5647191752156644401304
    Zusammensetzung 1. Juli 2014 525019167221704837 #15
    Schließen
    * 
    bisher nicht im Parlament vertretene Parteien ohne Mitgliedschaft in einer europäischen Partei
    + 
    bis Mai 2015 Werte der Europaparteien EAF bzw. MENL
    # 
    Abgeordnete der Parteien, die vor der Wahl eine Fraktionsgründung angekündigt hatten. Die Fraktion konnte zur Konstituierung des Parlaments nicht gebildet werden.
    ° 
    einschließlich La République en Marche
    ö 
    § 
    EuropeanElectionsStats.eu kategorisierte alle Parteien, die noch keiner Fraktion angehörten („Fraktionslos“ und „Weitere“), in den drei politischen Kategorien „far right“, „far left“ und „moderate“.[70]
    & 
    Da noch nicht feststand, dass La République en Marche ALDE beitreten wird, kategorisierte es EuropeanElectionsStats in der fraktionslosen Kategorie „Others moderate“[70]
    y 
    Berücksichtigt die Aussage des MoVimento-5-Stelle-Europaabgeordneten Marco Valli zum ENF-Beitritt seiner Partei, ohne M5S sind es 81 Sitze
    z 
    unter der Annahme, dass MoVimento 5 Stelle der EKR beitritt

    Hintergrund

    Im Vorfeld der Europawahl 2019 untersuchte die Bertelsmann Stiftung die Einstellungen und Wahlabsichten der Bevölkerung.[71] Nach Untersuchungen ihrer Plattform „eupinions“ war eine kontinuierlich steigende Zustimmung zur Europäischen Union festzustellen.[72] Die Europäer standen ihren Institutionen aber zunehmend skeptisch gegenüber.[73] Zudem sei die Stimmung von einer „Antihaltung“ gegenüber politischen Parteien geprägt.[74][75]

    Wahlergebnis

    Zusammenfassung
    Kontext
    Thumb
    Zusammensetzung der Delegationen der einzelnen Mitgliedstaaten nach den Wahlen

    Die Wahlbeteiligung betrug europaweit 50,63 % und war damit wesentlich höher als 2014 (42,6 %) und die höchste seit 1994. Die höchsten Wahlbeteiligungen gab es traditionell in

    • Belgien (88,5 %) und
    • Luxemburg (84,2 %), wo jeweils Wahlpflicht herrscht, sowie auf
    • Malta (72,7 %).

    Die höchsten Anstiege der Wahlbeteiligung gab es in

    • Polen (von 23,8 % auf 45,7 %) und in
    • Spanien (von 43,8 % auf 60,7 %).

    Am niedrigsten war sie, wie auch 2014, in der Slowakei (22,7 %), allerdings ebenfalls mit starkem Anstieg (2014: 13,1 %).

    Ergebnis nach Fraktionen

    Weitere Informationen Fraktion, EVP ...
    FraktionEVPS&DEKRALDE Grüne/EFAGUE/NGLEFDDENF FraktionslosNeue
    Parteien
     *
    Gesamt
    Sitze im ausgehenden Parlament 216184770695252423620 748
    Sitze nach der Wahl
    176

    150

    61
    ALDR+R #
    104

    69

    38

    54

    58

    08

    33

    751
    Sitze nach Beitritten/Übertritten
    182

    154

    62
    Renew
    108

    75

    41
    ID
    73

    56

    751
    Gewinne/Verluste im Vergleich zum ausgehenden Parlament –34–30–15+39+23–11+37+36 +3
    Sitze nach Brexit (voraussichtlich) 1871486209768407627 705
    Schließen
    * 
    Neu ins Parlament eingezogene Parteien ohne Europäische Parteienfamilie
    # 
    ALDE-Fraktion, Renaissance (Wahlbündnis um LREM) und USRPLUS

    Ergebnis nach Europäischen Parteien

    kursiv: nicht registrierte Parteien

    Sitzverteilung nach Ländern

    Die folgende Tabelle enthält die Sitzverteilung in den Ländern, mit der Verteilung auf die Fraktionen bei der Konstituierung des Parlaments am 2. Juli 2019. Ihre Mitglieder mussten die Fraktionen bis zum 24. Juni 2019 melden. In Klammern: Änderung der Mandate nach dem Brexit (nach momentanem Stand spätestens am 31. Oktober 2019).[76][77][78][79][80][81][82][83][84][85][86][87][88][89]

    Weitere Informationen FraktionLand, GUE/NGL ...
    Fraktion
    Land
    GUE/NGL S&D Grüne/EFA RE EVP EKR ID f’los Sitze im Parlament Beteiligung in %
    Europaische Union Europäische Union 41 (–1) 154 (–6) 75 (–7) 108 (–11) 182 (+5) 62 (±0) 73 (+3) 56 (–29) 751 (–46)50,6
    Belgien Belgien PTB-PVDA N 1 PS
    sp.a
    2
    1
    Ecolo
    Groen
    2
    1
    Open VLD
    MR
    2
    2
    CD&V
    cdH
    CSP
    2
    1
    1
    N-VA 3 VB 3 2188,5
    Bulgarien Bulgarien BSP 5 DPS 3 GERB
    DB/DSB
    6
    1
    IMRO 2 1732,6
    Danemark Dänemark EL 1 S 3 SF 2 V
    RV
    3 (+1)
    2
    KF 1 DF K 1 13 (+1)66,0
    Deutschland Deutschland Linke
    Tierschutzp.
    5
    1
    SPD 16 Grüne
    ÖDP
    Piraten
    PARTEI F
    Volt N
    21
    1
    1
    1
    1
    FDP
    FW
    5
    2
    CDU
    CSU
    23
    6
    Familie 1 AfD D 11 PARTEI 1 9661,4
    Estland Estland SDE 2 RE
    K
    2
    1
    I 0 (+1) EKRE N 1 6 (+1)37,6
    Finnland Finnland VAS 1 SDP 2 VIHR 2 (+1) KESK
    RKP
    2
    1
    KOK 3 PS K 2 13 (+1)40,7
    Frankreich Frankreich Fi
    GRS
    5
    1
    PS
    PP
    ND
    2 (+1)
    2
    1
    EELV
    AEI
    PNC
    Unabhängige
    8 (+1)
    2
    1
    1
    LREM N
    MoDem
    MRSL
    Agir
    Unabhängige
    10 (+1)
    5
    1
    1
    4 (+1)
    LR
    LC
    7
    1
    RN
    Unabhängige
    20 (+1)
    2
    74 (+5)50,1
    Griechenland Griechenland Syriza 6 Kinal 2 ND 8 EL N 1 KKE
    XA
    2
    2
    2158,8
    Irland Irland I4C N
    SF
    Flanagan
    2
    1
    1
    Green 2 FF 1 (+1) FG 4 (+1) 11 (+2)49,7
    Italien Italien PD 19 FI
    SVP
    6 (+1)
    1
    FdI 5 (+1) Lega 28 (+1) M5S D 14 73 (+3)54,5
    Kroatien Kroatien SDP 3 (+1) IDS 1 HDZ 4 HKS 1 Živi zid N
    Kolakušić N
    1
    1
    11 (+1)29,9
    Lettland Lettland SDPS 2 LKS 1 AP! N 1 JV 2 NA 2 833,5
    Litauen Litauen LSDP 2 LVZS 2 DP
    LRLS
    1
    1
    TS-LKD
    AMT N
    3
    1
    LLRA 1 1153,5
    Luxemburg Luxemburg LSAP 1 Gréng 1 DP 2 CSV 2 684,2
    Malta Malta PL 4 PN 2 672,7
    Niederlande Niederlande PvdD 1 PvdA 6 GL 3 VVD
    D66
    4 (+1)
    2
    CDA
    50PLUS N
    CU K
    4
    1
    1
    FvD N
    SGP
    3 (+1)
    1
    PVV 0 (+1) 26 (+3)41,9
    Osterreich Österreich SPÖ 5 Grüne 2 (+1) NEOS 1 ÖVP 7 FPÖ 3 18 (+1)59,8
    Polen Polen SLD
    Wiosna N
    5
    3
    PO
    PSL
    14
    3
    PiS
    SP
    25 (+1)
    1
    51 (+1)45,7
    Portugal Portugal BE
    CDU/PCP
    2
    2
    PS 9 PAN N 1 PSD
    CDS-PP
    6
    1
    2130,7
    Rumänien Rumänien PSD
    PRO K S
    8 (+1)
    2
    USR
    PLUS N
    4
    4
    PNL
    UDMR
    PMP
    10
    2
    2
    32 (+1)51,1
    Schweden Schweden V 1 S 5 MP 2 (+1) C
    L
    2
    1
    M
    KD
    4
    2
    SD 3 20 (+1)55,3
    Slowakei Slowakei SmerSD 3 PS 2 SPOLU N
    KDH
    OĽaNO K
    2
    1 (+1)
    1
    SaS 2 ĽSNS N 2 13 (+1)22,7
    Slowenien Slowenien SD 2 LMŠ 2 SDS
    SLS
    NSi
    2
    1
    1
    828,9
    Spanien Spanien UP/Podemos
    UP/IU
    UP/Unabhängige
    AR/EH Bildu
    2
    2
    1
    1
    PSOE 20 (+1) AR/ERC
    UP/ICV
    2
    1
    Cs
    EAJ-PNV
    7 (+1)
    1
    PP 12 (+1) Vox N 3 (+1) JxCat N 2 (+1) 54 (+5)60,7
    Tschechien Tschechien KSČM 1 Piráti N 3 ANO 6 TOP 09
    STAN
    KDU-ČSL
    2
    1
    2
    ODS 4 SPD 2 2128,7
    Ungarn Ungarn DK
    MSZP
    4
    1
    Momentum N 2 Fidesz
    KNDP
    12
    1
    Jobbik 1 2143,4
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich SF 1 (–1) Lab 10 (–10) Green
    SNP
    PC
    7 (–7)
    3 (–3)
    1 (–1)
    LibDem
    APNI N
    16 (–16)
    1 (–1)
    Con 4 (–4) Brexit D
    DUP
    29 (–29)
    1 (–1)
    73 (–73)36,9
    Zypern Republik Zypern AKEL 2 DIKO
    EDEK
    1
    1
    DISY 2 645,0
    Schließen
    N 
    Neu ins Parlament eingezogen
    K 
    Zuvor EKR-Fraktion
    D 
    Zuvor EFDD-Fraktion
    S 
    Zuvor S&D-Fraktion
    F 
    Zuvor fraktionslos

    Literatur

    Thumb
    Stimmabgabe (Niederlande)
    Commons: Europawahl 2019 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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