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Europäische Holocaustgedenkstätte in Landsberg

Landsberger Gedenkstätte in privater Trägerschaft mit Überresten des KZ-Außenlagers VII Landsberg-Erpfting des Außenlagerkomplexes Kaufering des Konzentrationslagers Dachau, Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Europäische Holocaustgedenkstätte in Landsbergmap
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Die Europäische Holocaustgedenkstätte in Landsberg am Lech ist eine Gedenkstätte der „Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung e. V.“ aus Landsberg am Lech und wird ehrenamtlich betreut. Eine Besichtigung der „Europäischen Holocaustgedenkstätte“ ist nur nach Voranmeldung und nur in individueller Begleitung möglich.[1][2]

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Europäische
Holocaustgedenkstätte
(Bayern)
Europäische
Holocaustgedenkstätte
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Lage „Europäische Holocaust-Gedenkstätte“, ehemaliges „KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting“.
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Schematische Karte KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting, 1945. (2021: „Europäische Holocaustgedenkstätte“)
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Hinweisschild zur „Europäischen Holocaustgedenkstätte“ am Parkplatz (Foto: 2017)

Die Gedenkstätte birgt Überreste des KZ-Außenlager Kaufering VII – Landsberg-Erpfting, dem siebten der elf zugeordneten Lager des KZ-Außenlagerkomplex Kaufering,[3] dem größten Komplex der 169 Außenlager des Konzentrationslagers Dachau; unter anderem sechs Ruinen von Tonröhrenbaracken und die letzten Spuren von KZ-Erdhütten. Der Erhalt ist der bürgerlichen Initiative der 1983 gegründeten Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert und dem Engagement von Anton Posset zu verdanken. Der Verein drängte auf eine Unterschutzstellung der baulichen Reste von Lager VII durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und erwarb selbst das Drittel der ehemaligen Lagerfläche, auf dem die bedeutsamsten Baulichkeiten – die Tonröhrenunterkünfte – lagen.[4] Franz Josef Strauß erklärte 1983 auf eine Anfrage von Anton Posset, dass „die fünf im Jahre 1944 angelegten Erdbunker der Nachwelt erhalten bleiben“, indem sie in die Denkmalliste aufgenommen würden. Er bitte weiterhin um Verständnis, dass es die Möglichkeiten des Staates übersteige, mehr zu tun.[5] Die Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert übernahm daher 1985 mittels einer Spende des jüdischen Holocaust-Überlebenden Alexander Moksel einen Teil des ehemaligen Geländes von 'KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting' und begann mit der Gedenk- und Erinnerungsarbeit.[6] Seit 1983 baut sie ehrenamtlich mittels Spenden, eine „Europäische Holocaustgedenkstätte“ in Landsberg auf, um somit dem Holocaust im Raum Landsberg angemessen zu gedenken. Regional stieß sie damit über Jahrzehnte auf Widerstände.[2] Seit spätestens 2005 bereitet die Stiftung Bayerische Gedenkstätten die würdige Gestaltung der Überreste des Lagers vor.[7] 2021 stimmte der Stadtrat Landsberg der Beauftragung einer Planung eines Dokumentationszentrums vor Ort zu.[8]

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KZ-Außenlagerkomplex Kaufering

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Das KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting war das siebte von elf Lagern des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering (Detail-Karte, freie Verwendung CC BY-SA 2.0)

Der KZ-Außenlagerkomplex Kaufering bestand aus zwölf KZ-Außenlagern, von denen die ersten elf von der gemeinsamen Kommandantur im KZ-Außenlager Kaufering I – Landsberg verwaltet wurden. Mehr als 30.000 jüdische Mitmenschen wurden dort inhaftiert, nach Schätzungen kamen mindestens 14.500 von ihnen um.[7]

  1. KZ-Außenlager Kaufering I – Landsberg
  2. KZ-Außenlager Kaufering II – Igling
  3. KZ-Außenlager Kaufering III – Kaufering
  4. KZ-Außenlager Kaufering IV – Hurlach
  5. KZ-Außenlager Kaufering V – Utting
  6. KZ-Außenlager Kaufering VI – Türkheim
  7. KZ-Außenlager Kaufering VII – Landsberg-Erpfting
  8. KZ-Außenlager Kaufering VIII – Seestall
  9. KZ-Außenlager Kaufering IX – Obermeitingen
  10. KZ-Außenlager Kaufering X – Utting
  11. KZ-Außenlager Kaufering XI – Landsberg-Stadtwaldhof
  12. SS-Arbeitslager Landsberg am Lech
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Wir waren Juden – das war unsere Schuld, KZ-Außenlager Kaufering VIII – Seestall (Foto: 2014)
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KZ-Friedhöfe

14 KZ-Friedhöfe, manche mit Gedenksteinen, erinnern an die unzählbaren Toten des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering.

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Tonröhren-Baracke/Wohnbaracke – Außenansicht (Foto: 2014)

Aktueller Stand der Europäischen Holocaustgedenkstätte in Landsberg

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Die aktuelle Europäische Holocaustgedenkstätte in Landsberg wurde von Anton Posset und der Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert im Laufe von 30 Jahren in Eigenregie und lediglich mittels finanzieller Unterstützung von Spenden und ehrenamtlichen Engagement, wie von Franz Josef Strauß vorgeschlagen, somit von bürgerlicher Hand getragen, gestaltet und aufgebaut.

Jeder einzelne der Gedenksteine, die von europäischen Staatsoberhäuptern den deportierten und ermordeten Juden aus ihren Ländern gestiftet worden waren, beschreibt auf seine Weise die Bedeutung der Erinnerung an den Verlust des jüdischen Teils der jeweiligen Nation. Diesen stehen an zentraler Stelle – dem ehemaligen Appellplatz – zwölf Granitstelen gegenüber, die für die Zwölf Stämme Israels einerseits sowie die elf Lager des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering und das SS-Arbeitslager Landsberg am Lech andererseits stehen. Immer wieder kam es zu Schändungen der Gedenkstätte.[9]

Vervollständigt wird der zentrale Gedenkplatz durch vier kleine Steine, die namentlich bekannten Opfern des KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting und der konkreten Begegnungen mit deren Kindern, sowie den 471 namenlosen Opfern der letzten dokumentierten Deportation von KZ-Häftlingen aus dem Lager zum KZ Auschwitz am 25. Oktober 1944[10] gewidmet sind. Diese Elemente stehen nicht nur zueinander in Bezug, sondern auch im historischen Kontext der baulichen Überreste der Tonröhren-Baracken, der im Boden freigelegten Fundamente von Funktionsbaracken und den sich im Untergrund abzeichnenden Formationen der früheren KZ-Erdhütten. Der Weg der Menschenrechte und Menschenwürde mit seinen Eingangselementen rundet das Bild ab. Diese wurde am 27. April 2007 im Rahmen einer Gedenkfeier der Öffentlichkeit übergeben.

Im Jahre 2009 wurde die Gedenkstätte von der Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert an die Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung e. V. übertragen, die seit dieser Zeit die fachgerechte Konservierung der Bau- und Bodendenkmäler auf dem ehemaligen KZ-Außenlagerkomplex Kaufering umsetzte.[11]

Am Eingang zum ehemaligen Konzentrationslager zeigt eine Informationstafel den geschichtlichen Kontext des Lagers im gesamten KZ-Außenlagerkomplex Kaufering auf. Eine historische Kipp-Lore aus dem KZ-Außenlager Kaufering X – Utting symbolisiert die entmenschlichende Zwangsarbeit, die die jüdischen Gefangenen leisten mussten – im KZ-Außenlagerkomplex Kaufering gemäß dem Konzept Vernichtung durch Arbeit.[12]

Die Gedenkstätte wird ehrenamtlich betreut. Eine Besichtigung der „Europäischen Holocaustgedenkstätte“ ist nach Voranmeldung und in individueller Begleitung möglich.[1] Die Gesamtausdehnung des Areals ist nicht markiert, es gibt keinen Rundweg, nur wenige Hinweistafeln und keinen würdigen Gedenkort.[2]

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Planungen zur Errichtung eines Dokumentationszentrums ab 2012

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Als notwendige Ergänzung zur Europäischen Holocaustgedenkstätte mit den historischen Baudenkmälern des ehemaligen KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting wurde im Jahr 2012 erstmals die Errichtung eines Dokumentationszentrums[13] als ein „Ort der Information, des Erinnerns und der Begegnung“ vor dem ehemaligen KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting thematisiert.[14]

Diese Initiative der Europäischen Holocaustgedenkstätte Stiftung veranlasste die Stiftung Bayerische Gedenkstätten im Jahr 2015, eine Machbarkeitsstudie für einen Dokumentationsort[15] zum ehemaligen KZ-Außenlagerkomplex Kaufering in Auftrag zu geben, welche im Herbst 2016 vorgelegt wurde. Diese empfiehlt:[16]

  1. „Dokumentationszentrum KZ-Außenlager VII: Erschließung und Dokumentation vor Ort“ mit einer „deutliche[n] Verschlankung der Ausstattung des Dokumentationszentrums“ über eine „drastische Reduzierung der Dauerausstellungsfläche“ auf 240 Quadratmeter und einem weitgehenden „Verzicht auf die Präsentation von Originalexponaten“,
  2. „Digitaler Dokumentationsort: Plattform“ im Internet als mittel- bis langfristig angelegtes Projekt,
  3. „Erinnerungsraum Landsberg: Aspekte der NS-Zeit in Landsberg am Lech“ in der Stadt Landsberg in Form einer „Tafelausstellung auf maximal 30 m²“ und
  4. „Trägerschaft und Betrieb: Neue Formen der Kooperation“. Die Gründungsphase sollte demnach die Stadt Landsberg mit Unterstützung der Stiftung Bayerische Gedenkstätten übernehmen, anschließend ein Zweckverband, ggfs. als Stiftung bürgerlichen Rechts.
    Als Öffnungszeit wären danach die Monate März bis Oktober vorgesehen, Dienstag bis Sonntag jeweils von 13 bis 17 Uhr.[16]

Der Stadtrat der Stadt Landsberg beauftragte Mitte 2021 seine Verwaltung mit der Planung eines Dokumentationszentrums.[8] Im November 2022 gab es weiterhin keinen Bebauungsplan für die Gedenkstätte. Laut Stadt Landsberg seien weitere Diskussionen nötig, inwiefern und in welcher Dimension eine Gedenkstätte überhaupt realisiert werden könne. Das Bayerische Kultusministerium sagte einmalig 2,5 Millionen Euro für die „Entwicklung des Geländes unter dem Dach der Stiftung Bayerische Gedenkstätten“ zu.[17]

Im März 2022 bekundete das Architekturbüro Daniel Libeskind Interesse, diesen „Ort von historisch herausragender Bedeutung“ zu gestalten und „einen einzigartigen Gedenk- und Lernort zu schaffen“.[18] Die Erstellung des wissenschaftlichen Konzepts übernehme Edith Raim, das pädagogische Konzept eine Mitarbeiterin der Gedenkstätte des KZ Buchenwald.[19]

Am 12. Januar 2023 besuchte Israels Generalkonsulin Carmela Shamir den geplanten Ort des Dokumentationszentrums sowie das dortige KZ-Außenlager Kaufering VII – Landsberg-Erpfting und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Landsberg ein. Deren Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl erklärte, es handle sich um einen „besonderen Tag“ für die Beziehung zwischen der Stadt Landsberg und dem Staat Israel, man wolle künftig an gemeinsamen Projekten arbeiten.[20]

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Geschichte der Europäischen Holocaustgedenkstätte

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Erdhütte (1945, hier aus Kaufering IV. National Archives and Records Administration, College Park)

Erster Denkmalentwurf 1993 – Appellplatz und Erdhütten

1993 erstellte eine Gruppe junger Berliner Landschaftsarchitekten einen Entwurf für die Gestaltung der Europäischen Holocaustgedenkstätte. Danach sollte der ehemalige Appellplatz mit 14.500 unterschiedlichen Steinen – symbolisch für jeden Toten einer – die abstrakte Zahl der Toten greifbar machen. Darunter sollte ein Gedenkraum eingelassen werden, der nur über eine schmale Rampe zugänglich ist, damit die Besuchenden das Gefühl von Ausweglosigkeit spüren können. Die vielen Dutzend Erdhütten sollten über Rasenmulden erfahrbar werden.[21]

Dieser Entwurf wurde aufgrund von Widerständen und fehlender finanzieller Unterstützung nicht verwirklicht.[22]

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Zwölf Gedenksteine
europäischer Staaten (2014)
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Europäische Holocaustgedenkstätte im Winter 2015

Aufstellung von zwölf Gedenksteinen europäischer Staaten 1993 bis 2007

Es entstand die Idee eines „Europäisches Denkmals gegen Totalitarismus und Rassismus“, das die europäische Dimension des Holocaust deutlich machen sollte. Daher trat man ab 1993 an insgesamt 15 europäische Staatspräsidenten mit der Bitte heran, im Gedenken an die Opfer aus dem jeweiligen Land einen Gedenkstein zu stiften. Die angeschriebenen Staatspräsidenten, Königs- und Fürstenhäuser reagierten durchweg positiv. Zehn Staatsoberhäupter (von Litauen, Frankreich, Belgien, Holland, Österreich, Russland, Polen, Tschechien, Ungarn, Slowakei) sind dieser Bitte nachgekommen. Die ersten Gedenksteine der Staaten Litauen, Russland, Niederlande und Ungarn wurden am 1. Mai 1995 in einer Gedenkveranstaltung eingeweiht.[23] Am 5. Mai 2005 wurde der bisher letzte Gedenkstein, der Slowakei, eines Staatspräsidenten aufgestellt und der Öffentlichkeit übergeben.[24]

Die beiden deutschen Bundespräsidenten Roman Herzog und Johannes Rau stifteten keinen Gedenkstein, sodass die Bürgervereinigung selber den elften Gedenkstein für die deutschen Opfer gestiftet hat,[25] mit der Inschrift: „Im Gedenken der deutschen Holocaustopfer von Kaufering VII“.

Im Jahr 2000 kam ein zwölfter Gedenkstein mit der Aufschrift „Niemals wieder“ in vier unterschiedlichen Sprachen hinzu, gestiftet von den amerikanisch/französischen Befreiern der KZ-Außenlager Kaufering.[26]

Aktivitäten Freistaat Bayern und Stadt Landsberg ab 1980er Jahre

Franz Josef Strauß schrieb 1983 an Anton Posset für die „Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert“, dass „die fünf im Jahre 1944 angelegten Erdbunker der Nachwelt erhalten bleiben“, indem sie in die Denkmalliste aufgenommen würden. Er bitte weiterhin um Verständnis, dass es die Möglichkeiten des Staates übersteige, mehr zu tun.[5] Alexander Moksel, ein jüdischer Überlebender des Holocaust, finanzierte die Übertragung eines Teil des ehemaligen Geländes des KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting an die Bürgervereinigung, um eine der Öffentlichkeit zugängliche Gedenkstätte zu schaffen. In den folgenden Jahrzehnten konnte von der Bürgervereinigung jedoch kein besuchsfähiger Zustand hergestellt werden, immer wieder wurde Besuchenden der Zutritt verwehrt, zuletzt bei einer Gedenkfeier im November 2013.[2]

Der andere, verwilderte und verwahrloste Teil des Geländes befand sich im Besitz der Stadt Landsberg. Er wurde eingeebnet und verfüllt. 2016 übertrug die die Stadt Landsberg der Stiftung Europäische Holocaustgedenkstätte das 800 Quadratmeter große Grundstück mit baulichen Überresten und entledigte sich damit ihrer Verantwortung für die Geschichte.[2]

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege führt dieses KZ-Außenlager und den zugehörigen KZ-Friedhof in der Liste der Baudenkmäler unter der Ortsbezeichnung „Hartmahd“.[27]

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KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting – Tonröhren-Baracke/Wohnbaracke, Außenansicht (Foto: 2017)
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KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting – Tonröhren-Baracke/Wohnbaracke, Innenansicht (Foto: 2017)

Konservierung Tonröhren-Baracken 2014 bis 2016

Im Jahre 1991 standen noch sechs Tonröhrenbaracken. 2012 waren es noch vier, denn zwei waren eingestürzt.[28] Auf der Grundlage einer im Jahr 2010 erstellten Machbarkeitsstudie begann die von Anton Posset gegründete und geleitete Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung e. V. in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege im Jahre 2014,[29] die auf dem ehemaligen KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting vorhandenen Baudenkmäler zu konservieren, insbesondere die drei noch vollständig erhaltenen Tonröhren-Baracken.[30] Die Baudenkmäler auf dem ehemaligen KZ-Lager Kaufering VII wurden 2013 als Bauwerke von nationaler Bedeutung bewertet.[31] Sie „prägen das kulturelle Erbe der Bundesrepublik Deutschland mit“.[32]

Im Jahr 2016 wurde die Konservierung der drei intakten Tonröhren-Baracken abgeschlossen.[12] Dies wurde von Seiten staatlicher Stellen und mit Eigenmitteln der Europäischen Holocaustgedenkstätte Stiftung e. V. realisiert. Während der Konservierungsarbeiten im KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting des ehemaligen KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering-Landsberg wurden im März 2015 Unterschriften von jüdischen Häftlingen entdeckt.[33]

Zum Abschluss der Konservierungsarbeiten auf dem ehemaligen KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting würdigte die Bayerische Ingenieurskammer-Bau gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege das Engagement der Europäischen Holocaustgedenkstätte Stiftung mit dem Bayerischen Denkmalpflegepreis 2016 in Gold. Begründung der Jury: „Die Preiswürdigkeit bei diesem Denkmal liegt besonders auf den Bemühungen, einem bedeutenden Dokument eines KZ-Außenlagers möglichst unverändert eine Zukunft zu geben. Die gefundene Lösung, die z. T. schadhaften Tonröhren nur von außen zu sichern, ist dabei hervorzuheben. Die mutige Vorgehensweise bei der nur konservierenden Behandlung der Tonröhren […] stellen eine herausragende Leistung dar.“[34][35] 2018 zeichnete der Freistaat Bayern die Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung für die Erhaltung der Tonröhrenbaracken und die Vermittlung ihrer Geschichte mit der Denkmalschutzmedaille aus.[36]

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Siehe auch

Literatur

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Gedenkstätte

  • Edith Raim: Gescheiterte Gedenkinitiativen. Die Beispiele Kaufering und Landsberg. In: Bettina Bannasch, Hans-Joachim Hahn (Hrsg.): Darstellen, Vermitteln, Aneignen. Gegenwärtige Reflexionen des Holocaust (= Poetik, Exegese und Narrative. Band 10). V&R unipress, Göttingen 2018, ISBN 978-3-8471-0834-4, S. 415–432 (528 S.).

KZ-Außenlagerkomplex Kaufering – Gesamtdarstellungen

  • Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 2: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 360–373.
  • Edith Raim: Die Dachauer KZ-Außenkommandos Kaufering und Mühldorf – Rüstungsbauten und Zwangsarbeit im letzten Kriegsjahr 1944/45, Neumeyer, Landsberg a. Lech 1992, 317 S., ISBN 3-920216-56-3 (zugleich München, Universität, Philosophische Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaft, Dissertation 1992), S. 142–277
  • Anton Posset: Das Ende des Holocaust in Bayern. Rüstungsprojekt „Ringeltaube“ KZ-Kommando Kaufering-Landsberg 1944/45, in Geschichtswerkstatt (Marburg), Heft 19: Zwangsarbeit: Arbeit – Terror – Entschädigung, Hamburg 1989, S. 29–40, ISBN 3-925622-47-0.

Regionale Geschichtsforschung

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Film

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Commons: KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: KZ-Außenlagerkomplex Kaufering – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Regionale Geschichtsforschung

Aktueller Stand der Europäischen Holocaustgedenkstätte in Landsberg

Planungen zur Errichtung eines Dokumentationszentrums ab 2012

Geschichte der Europäischen Holocaustgedenkstätte

  • Hermann Kriegl: Historisches Niemandsland? Anmerkungen zum Umgang mit Landsbergs Zeitgeschichte. In: Landsberg im 20. Jahrhundert Bürgervereinigung zur Erforschung der Landsberger Zeitgeschichte. buergervereinigung-landsberg.de, November 2010, abgerufen am 13. September 2021 (Zum Umgang der Stadt Landsberg mit dem NS-System im Jahre 2010: Kritik zur exkulpierenden Darstellung in „Landsberg in der Zeitgeschichte – Zeitgeschichte in Landsberg, hg. v. Volker Dotterweich und Karl Filser in Verbindung mit Elke Kiefer und der Stadt Landsberg am Lech (Verlag Ernst Vögel, München und Stamsried 2010)“ mit 53 detaillierten Fußnoten.).
  • Erste Maßnahmen am KZ-Außenlager Kaufering VII, Fotostrecke über die begonnenen Sanierungsmaßnahmen der ehemaligen Haftstätte, in: Landsberger Kreisbote vom April 2014. Abgerufen am 14. September 2021.

Panoramarundgang ehemaliges KZ-Außenlagers Kaufering VII

  • dieKunstBauStelle e. V.: KZ-Aussenlager VII Bewahren, Erinnern, Gedenken. (Website) dieKunstBauStelle e. V., Juni 2017, abgerufen am 29. März 2024 (In diesem Dokumentationsprojekt von Wolfgang Hauck wurden Panoramaaufnahmen für einen virtuellen Rundgang erstellt. Sie führen über das Gelände und zeigen den Zustand im Jahr 2017.).

Einzelnachweise

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