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Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Es ist ein trotzig und verzagt Ding (BWV 176) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Leipzig für den Sonntag Trinitatis und führte sie am 27. Mai 1725 zum ersten Mal auf. Damit beendete er das zweite Jahr regelmäßiger Kantatenkompositionen für die Liturgie in Leipzig.
Bachkantate | |
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Es ist ein trotzig und verzagt Ding | |
BWV: | 176 |
Anlass: | Trinitatis |
Entstehungsjahr: | 1725 |
Entstehungsort: | Leipzig |
Gattung: | Kirchenkantate |
Solo: | S A B |
Chor: | SATB |
Instrumente: | 2Ob Oc 2Vl Va Bc |
Text | |
Christiana Mariana von Ziegler, Paul Gerhardt | |
Liste der Bachkantaten |
Bach schrieb die Kantate für Trinitatis. Die vorgeschriebenen Lesungen für den Sonntag waren Röm 11,33–36 LUT und Joh 3,1–15 LUT, das Treffen von Jesus und Nikodemus.[1] In seinem zweiten Leipziger Amtsjahr hatte Bach vom ersten Sonntag nach Trinitatis bis Palmsonntag für seinen zweiten Kantatenzyklus konsequent Choralkantaten komponiert, war jedoch zu Ostern wieder zu Kantaten auf freierer Textgrundlage übergegangen. Dazu gehörten neun Kantaten auf Texte der Dichterin Christiana Mariana von Ziegler, darunter diese letzte Kantate ihrer Zusammenarbeit. Bach ordnete sie später seinem dritten Kantatenzyklus zu.[1]
Die Dichterin entnahm den Ausgangspunkt ihrer Ideen der Beobachtung aus dem Evangelium, dass Nikodemus aus Furcht in der Nacht zu Jesus kam. Sie begann ihren Text mit der Paraphrase eines Satzes von Jeremia (Jer 17,9 LUT), der das Herz des Menschen von Widersprüchen geprägt schildert, und übertrug dies auf die Lage des Christen im Allgemeinen.[1] Sie fuhr fort mit dem Gedanken des Nikodemus, dass niemand handeln könnte wie Jesus, wenn Gott nicht mit ihm wäre. Als Schlusschoral wählte sie die achte Strophe von Paul Gerhardts Kirchenlied „Was alle Weisheit in der Welt“ (1653),[2] das auf die Melodie von „Christ unser Herr zum Jordan kam“ gesungen wird.[3]
Bach führte die Kantate am 27. Mai 1725 erstmals auf. Sie war die letzte Kantate seines zweiten Amtsjahres in Leipzig.[3]
Die Kantate ist besetzt mit drei Vokalsolisten (Sopran, Alt und Bass), vierstimmigem Chor, zwei Oboen, Oboe da caccia, zwei Violinen, Viola und Basso continuo. Die Kantate enthält sechs Sätze.[1]
Der Eingangschor in c-Moll konzentriert sich auf eine Chorfuge ohne Vorspiel, Zwischenspiel oder Nachspiel. Ein komplexes Thema illustriert die gegensätzlichen Aspekte „trotzig“ und „verzagt“, „trotzig“ zunächst auf eine wiederholte hohe Note, die in einer Dreiklangsfanfare erreicht wird, „verzagt“ in chromatischen Seufzern. Die Streicher begleiten den „trotzigen“ Teil laut, den „verzagten“ leise, während die Oboen die Singstimmen unterstützen.[1] Klaus Hofmann bemerkt: „Insgesamt aber hat Bach, wohl nicht ganz im Sinne seiner Textdichterin, an der Darstellung des Trotzes mehr Gefallen gefunden als am Ausdruck der Verzagtheit.“[4]
Die Sopran-Arie „Dein sonst so hell beliebter Schein“ ist in großem Kontrast eine „leichtfüßige Gavotte“, zeitweise ohne Continuo.[4]
Im folgenden Secco-Rezitativ spricht Nikodemus für den Christen im Allgemeinen.[4] Bach fügte dem gedruckten Text einen abgewandelten Satz aus dem Evangelium hinzu, dass alle, „die an Dich glauben, nicht verloren werden“, und hebt ihn durch ein Arioso hervor.[5]
In der Alt-Arie wird die Trinität unterstrichen durch drei obligate Oboen, davon eine Oboe da caccia, die unisono spielen.[4]
Der Schlusschoral ist ein vierstimmiger Choral auf eine alte, modale Melodie[6] zu „Christ unser Herr zum Jordan kam“.[7]
LP / CD
DVD
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