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Der Knabenchor Hannover wurde 1950 von Heinz Hennig gegründet und bis Ende 2001 von ihm geleitet. Seit 2002 liegt die Leitung in den Händen von Jörg Breiding.
Knabenchor Hannover | |
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Sitz: | Hannover |
Gründung: | 1950 |
Gattung: | Knabenchor |
Gründer: | Heinz Hennig |
Leitung: | Jörg Breiding |
Stimmen: | SSAATTBB |
Website: | www.knabenchor-hannover.de |
Der Chor setzte sich schon früh mit historischer Aufführungspraxis von Alter Musik auseinander und fand zu einer Qualität der Interpretationen, die ihn weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt werden ließ.
Das Repertoire des Chores umfasst Werke von der venezianischen Mehrchörigkeit bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen. Das Ensemble kann dabei insbesondere auf eine lange Aufführungstradition der Vokalmusik des 17. Jahrhunderts und 18. Jahrhunderts zurückblicken. Zunächst galt große Aufmerksamkeit den Werken von Johann Sebastian Bach, dokumentiert unter anderem durch Beteiligung an der Gesamteinspielung Das Kantatenwerk (Teldec) (s. Kirchenkantaten von J. S. Bach) und zwei Einspielungen der Motetten Johann Sebastian Bachs.
Heute weist der Chor eine große Bandbreite und Flexibilität in seinem Schaffen auf. Dazu zählen nicht nur z. B. die Sinfonien Gustav Mahlers, Orffs Carmina Burana und Schönbergs Gurrelieder, sondern auch z. B. die Mitwirkung bei Filmmusikkonzerten der NDR-Radiophilharmonie und die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Komponisten, wie etwa John Rutter, Eric Whitacre oder Krzysztof Penderecki.
Im Jahr 1979 entstand unter der Leitung von Heinz Hennig eine Aufnahme der Marienvesper von Claudio Monteverdi, die für die damalige Zeit einen hohen Maßstab bei der Interpretation dieses Werkes setzte. Es folgten die Werke von Heinrich Schütz. Zwischen 1982 und 1999 entstanden fünf Schütz-Einspielungen des Chores unter der Leitung von Heinz Hennig, die zu den Wegbereitern der Aufführungspraxis des Werkes von Heinrich Schütz gelten. Vier dieser Einspielungen wurden mit Preisen, unter anderem mit dem Deutschen Schallplattenpreis, ausgezeichnet. Sämtliche Schütz-Aufnahmen des Knabenchors erhielten den französischen Kritikerpreis Diapason d’or.
Daneben entstanden unter anderem zahlreiche Aufnahmen mit französischer Chormusik (Messen und Requiem-Vertonungen von Charpentier, Vierne, Duruflé, Widor; Motetten von Orlando di Lasso und andere) sowie Einspielungen moderner und zeitgenössischer Kompositionen (Psalmensinfonie, Messe 1948, Kantate „Babel“ von Igor Strawinsky, Werke von Alfred Koerppen und anderen).
Der Knabenchor Hannover arbeitet regelmäßig mit Musikern wie Gustav Leonhardt, Ton Koopman, Jordi Savall, John Eliot Gardiner, Philippe Herreweghe, Kent Nagano, Christoph Eschenbach, Alan Gilbert u. a. zusammen, ebenso mit international bedeutenden Instrumentalensembles wie Amsterdam Baroque Orchestra, Akademie für Alte Musik Berlin, sowie zahlreichen deutschen Sinfonieorchestern.
2006 erhielt der Knabenchor Hannover für seine CD „Verleih uns Frieden“ (Welterstaufnahme nach 300 Jahren wiederentdeckter Werke von Andreas Hammerschmidt, Rondeau Production) die Auszeichnung Echo Klassik in der Kategorie Chorwerk-Einspielung des Jahres. 2010 gefolgt von einem weiteren ECHO Klassik in der Kategorie „Chorwerk-Einspielung des Jahres – (Chor/Ensemblemusik 20.–21. Jahrhundert) Accompagnato“ für die CD „Glaubenslieder – Neue Kantaten zum Kirchenjahr“ – ein Projekt mit Aufnahmen insgesamt neun hannoverscher Chöre.
Als Repräsentant des Landes Niedersachsen trat der Knabenchor Hannover im Jahr 2013 auf Vorschlag des Ministerpräsidenten bei der zentralen Feier zum Volkstrauertag im Deutschen Bundestag in Berlin auf. Die niedersächsische Vertretung beim Europäischen Parlament lud den Chor im gleichen Jahr zu einem Konzert nach Brüssel ein. Neben Konzerten und Festival-Mitwirkungen im In- und Ausland, u. a. in Israel, Japan, Russland, Süd- und Mittelamerika, USA und Südafrika, stehen für den Knabenchor Hannover regelmäßig auch CD-Einspielungen sowie Rundfunk- und Fernsehaufnahmen auf dem Programm.
2018 debütiert der Knabenchor bei Aufführungen Mahlers 3. Sinfonie unter Alan Gilbert in der Elbphilharmonie Hamburg.
2004 gab der seinerzeitige Verein Kreis der Freunde des Knabenchors Hannover e. V. zunächst halbjährlich, dann jährlich das Knabenchor Hannover Chormagazin heraus.[2] Im Jubiläumsjahr 2015 erschien durch den heutigen Freundeskreis Knabenchor Hannover e. V. die 14. Ausgabe der Zeitschrift unter dem Initiator und verantwortlichen Projektleiter Thomas Thomson.[3]
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