Effeltrich

Gemeinde im Landkreis Forchheim in Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Effeltrich

Effeltrich ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Forchheim und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Effeltrich.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 49° 40′ N, 11° 6′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Forchheim
Verwaltungs­gemeinschaft: Effeltrich
Höhe: 304 m ü. NHN
Fläche: 11,93 km2
Einwohner: 2455 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 206 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91090
Vorwahl: 09133
Kfz-Kennzeichen: FO, EBS, PEG
Gemeindeschlüssel: 09 4 74 122
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Forchheimer Straße 1
91090 Effeltrich
Website: www.effeltrich.de
Erster Bürgermeister: Peter Lepper (Freie Wähler)
Lage der Gemeinde Effeltrich im Landkreis Forchheim
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Karte
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Effeltrich, Kirchenburg aus der Vogelperspektive (2018)
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Kirchenburg
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Katholische Pfarrkirche St. Georg in Effeltrich
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Linde in Effeltrich

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg. Durch Effeltrich verläuft der Fränkische Marienweg.

Westlich verläuft die Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg; der nächstgelegene Bahnhof ist Baiersdorf.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn):

Pinzberg, Kunreuth, Hetzles, Langensendelbach und Poxdorf. Mit Letzterer bildet Effeltrich seit dem 1. Januar 1980 eine Verwaltungsgemeinschaft.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Effeltrich hat 2 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Effeltrich und Gaiganz.[4]

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Bis zur Gemeindegründung

Das Dorf Effeltrich dürfte auf einen Königsbauernhof der karolingischen Reichspfalz Forchheim zurückgehen, der im 9. oder 10. Jahrhundert gegründet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1121 als „Affeltere“ (apfelreich), was so viel wie Ort der vielen Apfelbäume bedeutet. Seit jeher gilt die Obstbaumzucht als Haupterwerbsquelle des Ortes und wird spätestens seit dem 17. Jahrhundert auch weit über die Ortsgrenzen hinaus gerühmt. Auch heute noch prägen die Baumschulen und Gartenbaubetriebe das Ortsbild.[5]

Im Jahr 1296 gelangte die Hofmark Neunkirchen, zu der auch Effeltrich gehörte, von den Gründlacher Reichsministerialen, die sie zuvor gepfändet hatten, an das Hochstift Bamberg zurück. Dieses verpfändete die Hofmark wenig später kurzzeitig an Friedrich Holzschuher und Heinrich Vorchtel, beide Patrizier zu Nürnberg. Wieder in Bamberger Besitz wurde Effeltrich 1430 durch die Hussiten, 1449/50 zweimal im Ersten Markgrafenkrieg, 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg, vermutlich im Dreißigjährigen Krieg und schließlich 1757 durch preußische Truppen überfallen. Die instabilen Lebensumstände vor allem im 15. Jahrhundert mögen ab etwa 1460 zum Bau der ortsbildprägenden Kirchenburg geführt haben, die sehr gut erhalten ist und unter Denkmalschutz steht. An gleicher Stelle wurde bereits zuvor, nämlich im Jahr 1433, erstmals eine Kapelle von Effeltrich urkundlich erwähnt.[5]

Der Ort gehörte bis zur Säkularisation 1802 zum Hochstift Bamberg, ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis und kam dann zum Königreich Bayern.

Eingemeindungen

Am 1. Mai 1978 wurde Gaiganz eingemeindet.[6]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 14 Mitglieder. Ihm sitzt ein nebenamtlicher Bürgermeister vor.

Weitere Informationen CSU/ÜWG, Die Effeltricher Liste (DEL) ...
CSU/ÜWGDie Effeltricher Liste (DEL)FWBürgerliste GaiganzSPDGesamt
202045514 Sitze
2014553114 Sitze
20085 (CSU)242114 Sitze
20024 (CSU)262-14 Sitze
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(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit 2020 Peter Lepper (FW). Dessen Vorgängerin war seit 2014 Kathrin Heimann (DEL).[7] Von 1996 bis 2014 amtierte Richard Schmidt (Freie Wähler).

Wappen

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DEU Effeltrich COA.svg
Blasonierung: „In Rot zwei durch eine silberne Mauer verbundene, spitz bedachte silberne Rundtürme, darüber schwebend ein goldener Apfel mit Stiel und Blatt.“[8]
Wappenbegründung: Der Apfel steht redend für den Gemeindenamen, der im Althochdeutschen so viel wie apfelreich oder auch reich an Apfelgärten bedeutet. Mauer und Türme verweisen auf die bis heute erhaltene, frühneuzeitlichen Kirchenburg, ein bedeutendes Baudenkmal (Bayerische Denkmalliste Nr. D-4-74-122-22).

Das Wappen wurde der Gemeinde am 14. November 1966 vom bayerischen Innenministerium verliehen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Effeltrich ist bekannt für seine Tracht und sein Brauchtum, die vor allem vom Volkstrachtenverein Effeltrich und den Effeltricher Sängern und Musikanten gepflegt werden.

Effeltrich ist auch für die mindestens 500 Jahre alte, sagenumwobene Tanzlinde auf dem Dorfplatz bekannt, die bei Studentenfesten, Mondscheinnächten und anderen Brauchtumsveranstaltungen das kulturelle Zentrum der Gemeinde bildete.[9] Die mittelalterliche Wehrkirche St. Georg ist von der am besten erhaltenen Kirchenburg Oberfrankens umgeben.

Literatur

Commons: Effeltrich – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Effeltrich – Reiseführer

Einzelnachweise

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