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Marktgemeinde im Bezirk Neunkirchen, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Edlitz ist eine Marktgemeinde mit 891 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.
Marktgemeinde Edlitz | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Neunkirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | NK | |
Fläche: | 14,25 km² | |
Koordinaten: | 47° 36′ N, 16° 8′ O | |
Höhe: | 454 m ü. A. | |
Einwohner: | 891 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 63 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2840, 2842 | |
Vorwahl: | 02644 | |
Gemeindekennziffer: | 3 18 07 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Markt 10 2842 Edlitz | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Thomas Ernst (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Edlitz im Bezirk Neunkirchen | ||
Edlitz Richtung Nord-West | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Edlitz liegt in der Buckligen Welt im Industrieviertel nahe Aspang Markt. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 14,23 Quadratkilometer. Genau 50 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Die Gemeinde bildet die Katastralgemeinde Edlitz. Diese besteht aus dem Marktort Edlitz-Markt und den Ortsteilen Ebenhof, Grimmenstein, Grub, Handler, Hofstatt, Hofstetten, Kamerallen, Kohlreuth, Pangart, Prägart, Pumperwaldl, Rauhlehen, Schafferhof, Schauerberg, Schneeweißhof, Sonnberg, Wieden und Winterhof.
Grimmenstein | Thomasberg | |
Lichtenegg | ||
Thomasberg |
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.
Die ersten Ansiedlungen in dieser Gegend befanden sich wegen des Wasserreichtums des Pittentales und der damit verbundenen häufigen Überschwemmungen etwas abseits in den erhöhten Seitentälern. Ein Fund römischer Münzen lässt darauf schließen, dass der Übergangsbereich vom Edlitztal in das Pittental schon zur Römerzeit besiedelt war. Ab dem Mittelalter ist die Geschichte des Ortes sehr eng mit der Entwicklung der Kirche und der Pfarre verbunden.
Im Jahre 1192 wurde der Pfarrsitz „de Edelz“ erstmals erwähnt, als die Abtrennung von der Mutterpfarre Bromberg erfolgte und eine selbständige Pfarre eingerichtet wurde.
Die Entstehung des Ortsnamens ist nicht geklärt. Es gibt zwei Theorien zur Herkunft:
In den folgenden Jahrhunderten wurde Edlitz von zahlreichen Einfällen der Ungarn und später der Türken heimgesucht. Immer wieder traten auch Seuchen auf, die ebenfalls ihre Opfer forderten: Im Pestjahr 1349 musste für die vielen Toten sogar ein eigener Pestfriedhof angelegt werden.
Gerade noch einem Überfall der Türken entgehen konnte der Ort im Jahre 1529, als Türken im Anmarsch waren, aber durch das Mittags-Geläut der Glocken aufgeschreckt, doch wieder umkehrten.
Im Jahre 1608 wird Pfarrer Georg Hayden von ungarischen Horden nach Güns verschleppt und erst nach 6 Wochen nach Zahlung eines Lösegeldes in Höhe von 200 Gulden wieder freigelassen. Als Dank stiftet er die Fresken im Altarraum der Pfarrkirche.
Im Jahr 1590 wird Edlitz zum ersten Mal als Markt bezeichnet, der damals 14 Häuser zählte.
Zweimal wird von kriegerischen Überfällen in der Gegend von Edlitz noch berichtet, nämlich 1620 durch Ungarn und 1707 durch Kuruzen. Vermutlich wurden in dieser Zeit die Wehranlagen der Kirche als Versteck benutzt.
Ende des 18. Jahrhunderts nahm Edlitz wieder einen wichtigen Platz im Wirtschafts- und Verkehrsleben der Buckligen Welt ein. Eine Landbeschreibung, die von Kaiser Joseph II. durchgeführt wurde, schrieb damals über den Ort Edlitz: „Ein mittelmäßig solid gebauter Markt in einem Graben, hat auch eine solide Kirche, mit Kirchhofmauern umgeben.“ Dass ein Ort damals „solid“, das heißt aus Stein gebaut war, ist durchaus nicht selbstverständlich.
Die meisten Dörfer in der Buckligen Welt bestanden damals aus Holzhütten, was sich in den zahlreichen Brandkatastrophen in den verschiedenen Ortschroniken widerspiegelt.
Für Edlitz stellte das Wasser immer wieder eine große Bedrohung dar. Oftmals wurde der Ort von Überschwemmungen des Edlitzbaches heimgesucht. Nach dem Unglücksjahr 1886, wo ein Toter zu beklagen war, wurde der Bach durch eine großzügige Wildbachverbauung gesichert.
Das 19. Jahrhundert brachte eine wesentliche Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, als Graf Palffy im Jahre 1815 den Reitersteg von Grimmenstein nach Edlitz und weiter über Thomasberg nach Kirchschlag bis Güns zur Landstraße ausbauen ließ. Heute führt entlang dieser ehemaligen Palffy-Straße die Bundesstraße.
Im Jahre 1881 brachte die Eröffnung der Aspangbahn die neue Zeit in die Bucklige Welt. Der Bahnhof Edlitz wurde, da der Baugrund in Grimmenstein, das damals „Am Treitl“ hieß, günstiger war, außerhalb der Gemeindegrenzen errichtet. Heute liegt der Bahnhof Edlitz-Grimmenstein auf dem Gemeindegebiet von Thomasberg.
Die Eröffnung der Bahnverbindung bedeutete auch den Beginn des Fremdenverkehrs in Edlitz. Vor allem Gäste aus Wien kamen gerne zur Sommerfrische in die Bucklige Welt. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde Edlitz ein Arzt, zwei Bäcker, ein Fleischer, ein Friseur, fünf Gastwirte, fünf Gemischtwarenhändler, ein Glaser, zwei Zellstofffabriken, ein Maurermeister, vier Müller, eine Mühlenbauanstalt, zwei Obst- und Gemüsehändler, zwei Pensionen, drei Sägewerke, zwei Schmiede, drei Schneider und sieben Schneiderinnen, sechs Schuster, ein Sodawassererzeuger, zwei Trafikanten, drei Tischler, ein Uhrmacher, ein Viehhändler, ein Viktualienhändler, zwei Wagner, ein Zahntechniker, ein Zimmermeister und einige Landwirte ansässig.[1]
Im Jahr 1972 zählte man in Edlitz insgesamt 32.000 Nächtigungen. Heute ist der Fremdenverkehr für die Gemeinde noch immer ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, die Nächtigungszahlen sind aber bei weitem nicht mehr so hoch. In den letzten Jahren lag das Hauptaugenmerk der Gemeinde auf der Verbesserung der Infrastruktur in den Bereichen Wegebau, Wasserversorgung, Kanal, Kindergarten, Feuerwehr- und Amtshaus.
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 92,1 % der Einwohner römisch-katholisch und 0,7 % evangelisch. 4,3 % sind Muslime, 0,1 % gehören orthodoxen Kirchen an. 2,4 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 36, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 55. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 478. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,5 Prozent.
Beidseits der Straße von Edlitz nach Krumbach liegen kleine Vorkommen von Braunkohle, die aber nicht abbauwürdig sind.[2]
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
1850–1865 | Georg Rodax, Wirtschaftsbesitzer |
1865–1868 | Leopold Posch, Kürschnermeister |
1868–1871 | Mathias Piribauer, Wirtschaftsbesitzer |
1871–1875 | Leopold Bernsteiner, Wirtschaftsbesitzer |
1875–1877 | Carl Handler, Wirtschaftsbesitzer |
1877–1892 | Josef Punkl, Wirtschaftsbesitzer |
1892–1898 | Sebastian Heißenberger, Hausbesitzer und Gastwirt |
1898–1911 | Anton Kitir, Gastwirt |
1911–1917 | Adalbert Lederer, Kaufmann |
1917–1920 | Karl Ernst, Bäckermeister |
1920–1921 | Anton Herzog, Wirtschaftsbesitzer |
1921–1922 | Johann Schwarz, Wirtschaftsbesitzer |
1922–1926 | Karl Piribauer, Wirtschaftsbesitzer |
1926–1938 | Johann Schwarz, Wirtschaftsbesitzer |
1938–1945 | Franz Chaloupka, Dentist |
1945–1946 | Johann Schwarz, Landwirt |
1946–1965 | Karl Seidl, Zimmerermeister |
1965–1980 | Johann Korntheuer, Schneidermeister |
1980–1993 | Josef Ernst, Bäckermeister |
1993–1994 | Franz Kampichler, kfm. Angestellter |
01/1995–03/1995 | Karl Gradwohl, Landwirt |
1995–2002 | Franz Kampichler, kfm. Angestellter |
2002–07/2024 | Manfred Schuh, Gemeindebediensteter |
seit 07/2024 | Thomas Ernst |
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