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Bezirkshauptstadt in Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Neunkirchen (Bezirk Neunkirchen mit 12.894 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) und Verwaltungssitz des Bezirkes Neunkirchen.
) ist eine Stadtgemeinde imStadtgemeinde Neunkirchen | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Neunkirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | NK | |
Fläche: | 20,31 km² | |
Koordinaten: | 47° 44′ N, 16° 5′ O | |
Höhe: | 371 m ü. A. | |
Einwohner: | 12.894 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 635 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2620 | |
Vorwahl: | 02635 | |
Gemeindekennziffer: | 3 18 18 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 1 2620 Neunkirchen | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Klaudia Osztovics (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (37 Mitglieder) |
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Lage von Neunkirchen im Bezirk Neunkirchen | ||
Rathaus Neunkirchen am Hauptplatz | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Neunkirchen (Stadt) Ortschaft (Hauptort der Gemeinde) Katastralgemeinde Neunkirchen | |
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Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | Neunkirchen , Niederösterreich |
Gerichtsbezirk | Neunkirchen |
Pol. Gemeinde | Neunkirchen |
Koordinaten | 47° 43′ 37″ N, 16° 4′ 54″ O |
Höhe | 366 m ü. A. |
Einwohner der Ortschaft | 11.453 (1. Jän. 2024) |
Gebäudestand | 2650 (2001 | )
Fläche d. KG | 596,43 ha (2019) |
Statistische Kennzeichnung | |
Ortschaftskennziffer | 05232 |
Katastralgemeinde-Nummer | 23321 |
Zählsprengel/ -bezirk | Neunkirchen-Innere Stadt, Tal-Urban, Fabriksgasse, Au, Mühlfeld, Lerchenfeld, Peischinger Straße, Würflacher Straße, Steinfeld-Raglitzer Str., Steinfeld-Pernerstorferst, Steinfeld u. Blätterstr., Peisching (31818 000/010/011/020-027/030) |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Die Stadt liegt im Südosten Niederösterreichs im Steinfeld im Industrieviertel. Die Stadt wird von der Schwarza durchflossen.
Das Gemeindegebiet umfasst drei Katastralgemeinden bzw. gleichnamige Ortschaften (Fläche Stand 31. Dezember 2019[1]; Einwohner Stand 1. Jänner 2024[2]):
Würflach | St. Egyden am Steinfeld | |
Ternitz | Breitenau | |
Wartmannstetten | Natschbach-Loipersbach |
Neunkirchen ist eine der ältesten Ansiedlungen des Wiener Beckens. Bereits in der Stein- und Bronzezeit durchstreiften Menschen das heutige Siedlungsgebiet, wie einzelne Funde belegen. Dauerhaft war die heutige Stadt seit der Latènezeit (150–15 v. Chr.) besiedelt, wie ein keltisches Gräberfeld aus mittlerer und später Latènezeit zeigt.
Zwischen 1913 und 1928 (und auch 1964) wurde dieses Gräberfeld im Bereich der Josef-Berr-Gasse mit sechs Körper- und sieben Brandbestattungen freigelegt. Einige der Grabstellen hatten Steinpackungen, auch gab es nicht zuzuordnende Einzelfunde. Im Grab 1 fand man bronzene Hohlbuckelringe und zwei Latène-Fibeln, im Grab 2 eine Schwertkette, eine Lanzenspitze, einen Schildbuckel sowie ein Schwert mit Scheibengriffangel und Scheide. Im Grab 10 wurde ein Gefäß gefunden, das einen Stempelabdruck trägt, wie er auch in den Gräberfeldern Mannersdorf, Pottenbrunn und Sopron-Krautacker festgestellt werden konnte. Das Grab 14 enthielt einen Bärenzahn, eine Kaurischnecke und aufwendig verzierte Glasperlenaugen, Grab 15 eine mittellatènezeitliche Schwertscheide, Grab 17 wies eine kreisrunde Steinsetzung mit doppelter Überdeckung auf.[3]
Von etwa 30 bis 400 n. Chr. bestand im Bereich der Innenstadt eine große römische Siedlung, die sich aufgrund ihrer Lage an der „Blätterstraße“, einem wichtigen römischen Verbindungsweg zwischen dem Donauraum und den Alpenländern, zu einem wirtschaftlichen Knotenpunkt entwickelte. Es ist nicht bekannt, wie das „römische Neunkirchen“ hieß.
Bereits seit dem frühen Mittelalter (ab dem 9. Jahrhundert) entstand erneut eine bedeutende Siedlung mit einer großen Pfarrkirche, die ihre erste urkundliche Erwähnung 1094 fand. Dieser Kirche verdankt der Ort auch seinen Namen: Aus der Bezeichnung „bei der niuwen kirchen“ wurde „Neuenkirchen“ und dann „Neunkirchen“. Der Ortsname leitet also nicht von der Zahl 9 ab, sondern von neu. Bevor Wiener Neustadt errichtet wurde, war Neunkirchen der Verkehrsknoten der Region mit Markt- und Münzrecht, welche abgetreten werden mussten.
Im Zuge eines Krieges gegen die Türken, welche in die Steiermark und in Kärnten eingefallen waren, wurde zur Finanzierung des Krieges die jüdische Gemeinde enteignet. Die Juden mussten im Jahre 1496 Neunkirchen verlassen. Im Jahre 1998 wurde am Mühlplatz 2 ein Mauerrest der mittelalterlichen Synagoge gefunden.
Graf Hoyos, der hier im Bezirk seine Besitzungen hatte, gründete 1631 das Minoritenkloster Neunkirchen. Dieses bildete in den folgenden Jahrzehnten das Zentrum der Verteidigung und einen Zufluchtsort für die Bevölkerung gegen Einfälle der Osmanen. Dennoch wurde der Ort 1683 erobert und zerstört. Das Kloster und die Kirche blieben im Jahr 1752 bei einem Brand, der fast den gesamten Ort zerstörte, erhalten. Die Cholera- und Pestepidemien des 18. Jahrhunderts zogen Neunkirchen arg in Mitleidenschaft, woran eine Dreifaltigkeitssäule am Hauptplatz erinnert.
Im 19. Jahrhundert erlebte Neunkirchen und das Schwarzatal eine starke Industrialisierung. Angetrieben von der Textilindustrie kamen allmählich auch andere Industriezweige hinzu.[4] Zu den bedeutendsten Betrieben zählten die
Ein Kirchenbrand der Stadtpfarrkirche Neunkirchen am 1. Juli 1907 richtete schwere Schäden an, die Kirche wurde in den Jahren 1908/1909 wieder hergestellt.
Am 17. August 1920 wurde Neunkirchen zur Stadt erhoben.[7]
Neunkirchen beherbergte wiederum eine jüdische Gemeinde, die im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1940 aufgelöst wurde. Von den rund 350 Mitgliedern der IKG-Neunkirchen wurden zwei Drittel vertrieben und ein Drittel in den Konzentrations- oder Vernichtungslagern des NS-Regimes ermordet.[8] Die Synagoge Neunkirchen wurde 1944–1945 als Lager für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter verwendet. 1984 wurde sie abgerissen.
Nach starkem Wachstum der Bevölkerung im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts erreichte Neunkirchen bei der Volkszählung von 1910 mit 12.920 die höchste Einwohnerzahl. Ab diesem Zeitpunkt nahm die Bevölkerung kontinuierlich ab. Besonders deutlich war dieser Trend in den Jahren des Zweiten Weltkrieges (von 1939 bis 1953 −5,9 %), setzte sich aber auch (in geringerer Stärke) in der Nachkriegszeit fort. Nur zwischen 1961 und 1971 war ein geringes Wachstum von 1,2 % zu verzeichnen. 1991 erreichte die Bevölkerungszahl mit 10.216 den niedrigsten Stand seit 1900. Seither ist jedoch bis 2001 ein Bevölkerungszuwachs von 7,9 % zu verzeichnen, der auf die positive Wanderungsbilanz (+9,8 %) zurückzuführen ist; die Geburtenbilanz ist weiterhin negativ (−1,9 %).
Nach den Daten der Volkszählung 2001 waren 60,7 % der Einwohner römisch-katholisch, 5,5 % evangelisch, 13,1 % Muslime, 0,6 % gehörten orthodoxen Kirchen an, 17,1 % der Bevölkerung hatten kein religiöses Bekenntnis.
Es gibt im Jahreskreis eine Vielzahl unterschiedlichster Veranstaltungen (Faschingsumzug, Christkindlmarkt, Themenmärkte, Stadtfest).
Durch den Niedergang der Industrie in den letzten Jahrzehnten hat sich das Bild Neunkirchens stark gewandelt; im Zuge der Neugestaltung des Hauptplatzes in den 1990er Jahren wurden innerstädtisch neue Einkaufsmöglichkeiten geschaffen, ohne dabei das historische Ambiente zu stören. An der Stadtgrenze zu Ternitz wurde das Handelsgebiet „Am Spitz“ errichtet. Ein innerstädtisches Einkaufszentrum am Areal der ehemaligen Schraubenfabrik wurde 2011 fertiggestellt.
In den letzten Jahren wurde vom Verein „aktive Wirtschaft Neunkirchen“ die „Lange Einkaufsnacht“ ins Leben gerufen. Die mehrmals jährlich stattfindende Veranstaltung präsentiert bei längeren Ladenöffnungszeiten und Unterhaltungsprogramm Produkte und Geschäfte der Stadt.
Die Geschäfte und Einkaufsmöglichkeiten konzentrieren sich einerseits, auch historisch bedingt, in der Innenstadt (um den Hauptplatz und den Holzplatz, Triester Straße, Fabriksgasse, Wienerstraße) und andererseits am Handelsgebiet „Am Spitz“, welches am Stadtrand in Richtung Ternitz in den 1990er Jahren schrittweise mit großflächigen Geschäften bebaut wurde (Supermärkte, Elektrohandel, Baumarkt, diverse Autohändler und Werkstätten, Bürohäuser und andere mehr).
Am Gelände der ehemaligen Brevillier & Urban-Schraubenwerke wurde ein innerstädtisches Einkaufszentrum („Panoramapark“) errichtet.
Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im südlichen Niederösterreich. An der alten Handelsstraße von Wien in den Süden (Semmering–Kärnten–Triest, Adria) gelegen, war die Wirtschaft immer durch Verkehr und Handel geprägt.
Die Blätterstraße L 137, welche von Neunkirchen in nördliche Richtung über Weikersdorf nach Bad Fischau führt, ist seit der Römerzeit nachweisbar.
Als Verwaltungssitz des Bezirks ist in Neunkirchen die Bezirkshauptmannschaft angesiedelt. Darüber hinaus sind auch andere Behörden und öffentliche Einrichtungen, wie ein Bezirksgericht, die Österreichische Gesundheitskasse, die Arbeiterkammer, die Bezirksbauernkammer und die örtliche Stelle der Wirtschaftskammer etabliert.
Das Neunkirchner Krankenhaus, Landesklinikum Neunkirchen, befindet sich in der Peischingerstraße 19, nördlich der Schwarza und kann auf eine Geschichte bis 1898 zurückblicken.
Es gibt folgende Abteilungen:
Der Rettungsdienst wird für die Stadt vom Roten Kreuz von der Bezirksstelle in der Stadt durchgeführt.
In Peisching existiert ein 1987 stillgelegtes steinkohlegefeuertes Heizkraftwerk aus dem Jahre 1964 mit einem 105 Meter (ehemals 120 m) hohen Schornstein. Das dort stationierte Umspannwerk Hohe Wand (UW HWA) wurde in den Jahren 2008 und 2009 erneuert und ausgebaut.
Es bestehen in der Stadt sieben Landeskindergärten sowie ein privater Kindergarten der katholischen Pfarre.
Von hervorragender historischer Bedeutung ist die Neunkirchener Mühlfeldschule, die 1908 nach Plänen von Georg Kattinger als zweigeschossiger Vierachsenbau auf einem T-förmigen Grundriss errichtet wurde. Spätere Erweiterungen haben an dem prägenden architektonischen Gesamteindruck des Bauwerks, das durch sein späthistoristisches und secessionistisches Putzdekor hervorsticht, bis heute nichts geändert.[13]
Musikschule Neunkirchen, WIFI, Volkshochschule-Volksbildungsverein Neunkirchen, Kulturzentrum Am Stiergraben (Galerie, Stadtbücherei)
Der Gemeinderat hat 37 Mitglieder. Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich hatte der Gemeinderat folgende Verteilungen:
Nach den Gemeinderatswahlen 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP, 12 SPÖ, 5 Grüne und 3 FPÖ[19]
Im Oktober 2024 gab Herbert Osterbauer seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen bekannt.[20]
Der am 14. Jänner 1988 entdeckte Hauptgürtelasteroid (4216) Neunkirchen wurde nach der Stadt benannt.
Der sogenannte älteste Neunkirchner ist ein etwa 20-30 Jahre alter Mann aus der Badener Kultur, der 2011 bei einer Ausgrabung in der Triester Straße gefunden wurde. Mittels Radiokarbonmethode wurde festgestellt, dass er vor circa 5200 Jahren gelebt hat.[22]
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