Dynamisches Selbstregulationsmodell
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Das dynamische Selbstregulationsmodell ist eine Weiterentwicklung der klassischen Verhaltensformel, die als SORKC-Modell bekannt ist. Dabei werden die Variablen S, R und C in Anlehnung an Karoly (1993[1]) in externe beobachtbare Variablen α, innere psychologische Variablen β und biologische Variablen γ unterteilt.[1] Für die O-Variable gibt es nur die Unterteilung in β und γ.[1]
- α umfasst durch Außenstehende beobachtbare Sinnesreize und beobachtbares Verhalten.
- β umfasst emotionale und kognitive Prozesse.[2]
- γ umfasst biologische Faktoren, also endokrine Steuerungsmechanismen, Infektionen, sowie Drogen- oder Medikamenteneinflüsse.[2]
Die Unterteilung in Sd und SΔ entfällt dabei.[1] Auch die Kontingenz (K) entfällt.[1] Das Modell wurde bereits von Kanfer vorgeschlagen und mehrfach erweitert.[3] Es umfasst eine Feedback- und eine Feedforward-Schleife.[3]
Während Skinner (1953) die Variable des Organismus (O) vor allem durch die Lerngeschichte und die Biologie bestimmt sah, wird hier vor allem ein Selbstregulationssystem gesehen.[4]
Kanfer und Karoly (1972) gingen von drei aufeinanderfolgenden Schritten aus:[4]
- Selbstbeobachtung: Feststellen des Verhaltens (α, β und γ) als Ist-Zustand, wozu auch der Vergleich mit früheren Verhaltensweisen und das Merken des Verhaltens gehört.[4]
- Selbstbewertung: Vergleich der Selbstbeobachtung des Ist-Zustands mit einem Soll-Zustand.
- Selbstverstärkung: Selbstbestrafung oder Belohnung auf Grundlage der Selbstbewertung.
Fehler in der Selbstregulation könnten auch auf fehlende oder unpräzise Standards zurückzuführen sein (Sayette, 2004).[4] Ein Spezialfall der Selbstregulation ist die Selbstkontrolle, worunter das Widerstehen einer Versuchung, aber auch heldenhaftes Verhalten verstanden wird.[4][5]
Einzelnachweise
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