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österreichischer Altgermanist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dietrich Kralik (bis 1919 Dietrich Ritter Kralik von Meyrswalden; * 15. August 1884 in Wien, Österreich-Ungarn; † 27. Dezember 1959 ebenda) war ein österreichischer germanistischer Mediävist aus der Familie Kralik von Meyrswalden.
Kralik war Professor an der Universität Würzburg (1923–1924) und der Universität Wien (1924–1957), Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (1934/35), seit 1925 korrespondierendes und seit 1935 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Leiter der dortigen Wörterbuchkommission und von 1941 bis 1945 Sekretär der Philosophisch-Historischen Klasse.
Kralik gehörte an der Universität Wien dem antisemitischen Professorennetzwerk „Bärenhöhle“ an[1] und trat zum 1. Mai 1938 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei bei (Mitgliedsnummer 6.106.526). Zudem war er Ortsverbandsleiter des Reichskolonialbundes und Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt.
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde er – da „eindeutig illegal“[2] – von der Universität Wien des Amtes enthoben, aber schon 1949 rehabilitiert und wieder zum ordentlichen Professor ernannt, was aufgrund seiner Involvierung ins NS-System verwundert. Andere ehemalige Nationalsozialisten, z. B. Eberhard Kranzmayer, wurden herabgestuft und mussten nach dem Krieg bei Wiedereinstellung als Assistent, nicht als Ordinarius, von vorne beginnen.[3] Als Direktor des Germanistischen Instituts emeritierte Kralik 1955 unter gleichzeitiger Bestellung zum Honorarprofessor.[2]
Seine späten Forschungsschwerpunkte waren die Walter-Reinmar-Fehde und das Nibelungenlied; „in methodischer Hinsicht standen sie in der Tradition einer auf strenge Textkritik und Interpretationskunde ausgerichteten Germanistik, die sich mit Quellenkritik und Einflussfragen befasste.“[4] Er wurde am Döblinger Friedhof bestattet.[5]
Dietrich Kralik ist der Sohn von Richard Kralik und der Bruder von Heinrich Kralik.
Zu den Besonderheiten der Namensschreibweise in Österreich sei auf den Beitrag Österreichischer Adel verwiesen.
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