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deutscher Archäologe und Denkmalpfleger Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieter Planck (* 14. August 1944 in Rottenburg am Neckar) ist ein deutscher Archäologe mit Schwerpunkt Provinzialrömische Archäologie. Er war Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg beim Regierungspräsidium Stuttgart und Direktor des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg.
Nach dem Abitur am Eugen-Bolz-Gymnasium in Rottenburg am Neckar studierte Planck Vor- und Frühgeschichte, Alte Geschichte, Urgeschichte und Klassische Archäologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Nach der 1970 erfolgten Promotion über Arae Flaviae an der Universität Tübingen war Planck zunächst in der archäologischen Denkmalpflege in Tübingen tätig, ab 1972 als Referent für Bodendenkmalpflege für den Regierungsbezirk Nordwürttemberg. Von 1979 bis 1994 leitete er die archäologische Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Damals gelang ihm ein Ausbau der archäologischen Bodendenkmalpflege in Baden-Württemberg. Ab 1983 wurde die Einrichtung archäologischer Reservate in Baden-Württemberg durch eine Bezuschussung zum Grunderwerb gewährleistet, durch die einige bedeutende antike Stätten des Landes vor der modernen Zerstörung gerettet werden konnten.[1] Der damals verabschiedete Maßnahmenkatalog für diese kulturellen Güter wurde aber bei einer Verwaltungsreform des Landes wieder zurückgenommen.
1992 wurde er zum Direktor des neu gegründeten Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg ernannt. Darüber hinaus etablierte er 1993 den Tag des offenen Denkmals in Baden-Württemberg. 1994 wurde Planck Präsident des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg, nach dessen Eingliederung in das Regierungspräsidium Stuttgart war er bis August 2009 Präsident der Abteilung 8 – Landesamt für Denkmalpflege. Daneben lehrt er am Historischen Institut der Universität Stuttgart als Honorarprofessor.
2009 trat Planck aus seinem Amt als Präsident des Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg in den Ruhestand.[2] Sein Nachfolger wurde Claus Wolf.
1971 arbeitete Planck am Kastell Köngen und dem dazugehörigen Lagerdorf. Sein Einsatz für den Erhalt des heute einzigen vor der Überbauung geretteten Kastells am Neckarlimes war 1974 die Grundlage für dessen Ernennung zum Kulturdenkmal. Planck unterstützte zudem die Konzeption des Römerparks und des Museums in Köngen.[3] Im Herbst 1973 und im Frühjahr 1974 grub das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg unter Plancks Leitung das Limestor Dalkingen am Obergermanisch-Rätischen Limes aus. 1975 wurde die Anlage der Öffentlichkeit übergeben.[4] Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit brachten teils gänzlich neue Aspekte für die römische Grenzforschung. Das Limestor Dalkingen wurde 2005 zusammen mit den Grenzanlagen ein UNESCO-Weltkulturerbe und ist 2006 zum Kulturdenkmal erklärt worden.[5] In den Jahren 1976 bis 1981 arbeitete Planck am Ostkastell in Welzheim, wobei sich die Grabungen auf die Wehrmauern konzentrierten, um das Lagerinnere als archäologisches Reservat zu erhalten. In den dort entdeckten antiken Brunnen konnten teils spektakuläre Funde gemacht werden. Mit Dietwulf Baatz unter anderem war er an der Rekonstruktion des Westtores der Anlage beteiligt, das 1983 der Öffentlichkeit übergeben wurde.[6] Von 1979 bis 1989 war Dieter Planck Leiter der Ausgrabungen und der Konservation des Stabsgebäudes (Principia) am Limesmuseum Aalen.
Seit 1964 ist Planck Mitglied der Studentenverbindung Akademische Gesellschaft Stuttgardia Tübingen. Er war von 1988 bis 2003 Vorsitzender des Verbandes der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland. Planck ist Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und seit 1980 der Römisch-Germanischen Kommission. Er ist Gründungsmitglied der Deutschen Limeskommission und war von 2003 bis 2009 deren Vorsitzender. Er fungierte von 1988 bis 2014 als Vorsitzender der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern, deren Ehrenvorsitzender er bis heute ist.[7] Bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand 2009 war er als Vorsitzender der Jury des Archäologie-Preises Baden-Württemberg tätig. Planck war jahrelang Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Zeitschrift Archäologie in Deutschland sowie Mitglied des Vorstandes der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, dessen kommissarischer Vorsitzender er nach dem Tod des Vorsitzenden Gert Haller im Jahr 2012 war.[8] 2010 initiierte er die Gründung der Förderstiftung Archäologie in Baden-Württemberg und war bis November 2022 deren Vorsitzender. Als Ehrenmitglied gehört er ebenfalls dem Kuratorium der Denkmalstiftung Baden-Württemberg an.[9]
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