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deutsche Mockumentary-Fernsehserie (2021–) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Discounter ist eine deutsche Mockumentary-Fernsehserie, die von Pyjama Pictures, der Produktionsgesellschaft von Christian Ulmen und Carsten Kelber, produziert wurde. Entwickelt, geschrieben und Regie geführt haben die Zwillingsbrüder Emil und Oskar Belton sowie Bruno Alexander. Die Serie wurde am 17. Dezember 2021 in das Programm von Amazons Prime Video aufgenommen. Das Format basiert auf der niederländischen Fernsehserie Vakkenvullers. Ebenso existieren inhaltliche Parallelen zur Serie Superstore sowie formale Parallelen zu Stromberg und The Office.
Serie | |
Titel | Die Discounter |
---|---|
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Genre | Mockumentary |
Erscheinungsjahre | seit 2021 |
Länge | 15–25 Minuten |
Episoden | 30 in 3+ Staffeln (Liste) |
Produktionsunternehmen | Pyjama Pictures |
Produktion | Christian Ulmen, Carsten Kelber |
Premiere | 17. Dez. 2021 auf Prime Video |
Besetzung | |
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Zentrum der Handlung ist der fiktive Discounter „Feinkost Kolinski“, ein kleiner Supermarkt in Hamburg-Altona. Der Arbeitsalltag des Filialleiters Thorsten, der stellvertretenden Filialleiterin Pina, der Mitarbeiter Titus, Peter, Flora, Lia, Samy, Wilhelm und Frau Jensen sowie des Ladendetektivs Jonas werden im Rahmen eines Dokumentarfilms gefilmt. Dazu werden diverse Interviews zwischengeschnitten.
Leitmotive der Serie sind die chronisch schlechte Bilanz der Filiale, der Konkurrenzkampf der drei Hamburger Filialen – neben Altona existieren noch weitere Filialen in Eimsbüttel und Eppendorf – welcher häufig auch mit unsauberen Mitteln geführt wird, sowie Thorstens angespanntes Verhältnis zu seiner Vorgesetzten. Obwohl fast alle Mitarbeiter ihre Arbeit kaum ernst nehmen und wenig Verantwortungsbewusstsein zeigen (bspw. wird häufig die mangelhafte Hygiene des Marktes gezeigt), zeigen sie gruppenintern dennoch ein großes Zusammenhaltsgefühl.
Zu Beginn hat Thorsten 15.000 Euro für Überwachungskameras unterschlagen, um die Kasse des nicht gerade gut laufenden Discounters aufzufüllen. Da ein reger Konkurrenzkampf zwischen den Filialen des Discounters geführt wird, scheint dies Thorsten zum Verhängnis zu werden. Die Handlung der ersten Staffel erstreckt sich bis zum Betriebsfest. Die letzte Folge ist ein Making-of, in dem alle Darsteller sowie die Regisseure zu Wort kommen.[1]
Regie führten die Zwillingsbrüder Emil und Oskar Belton sowie Bruno Alexander. Letzterer spielt als „Titus“ als eine der Hauptrollen in der Serie mit, die Belton-Zwillinge haben kleinere Nebenrollen als Mitarbeiter der Eimsbütteler Kolinski-Filiale. Die beiden Produzenten Christian Ulmen und Carsten Kelber haben den dreien völlig freie Hand gegeben.[5] Die ursprüngliche Idee stammt von der niederländischen Serie Vakkenvuller (dt. „Regalauffüller“).[6] Die Handlung wurde an 23 Drehtagen überwiegend improvisiert.[7] Das Handlungskonstrukt jeder Folge wird von den Regisseuren vorgegeben, sämtliche daraus entstehenden Dialoge und Interaktionen der Darsteller sind hingegen spontan vor der Kamera entstanden. Gelegentlich werden besonders überspitzte Handlungen nur dem betreffenden Darsteller vorab mitgeteilt, sodass die überraschten Reaktionen der anderen Schauspieler authentisch gespielt werden.
Die ersten beiden Staffeln wurden in einer ehemaligen Aldi-Filiale in der Kieler Straße in Hamburg-Stellingen gedreht.[8] Nachdem der ursprüngliche Drehort in eine Flüchtlingsunterkunft umgebaut wurde, wurde die dritte Staffel in einem weiteren leerstehenden Aldi-Markt an der Gubener Straße in Hamburg-Jenfeld produziert.[9][10]
Rapperin Nura spielt die Rolle der Flora. Ihr Song Niemals Stress mit Bullen läuft an zwei Stellen der Serie.[5]
Die erste Staffel erschien am 17. Dezember 2021, die zweite Staffel am 11. November 2022 und die dritte Staffel am 22. November 2023 – jeweils bei Prime Video.[11][12] Insgesamt sind 30 Episoden erschienen (jeweils zehn je Staffel), wobei die letzte Folge in Staffel 1 als Making-of und ebenfalls die letzte Folge in Staffel 2 als Mockumentary-Making-of konzipiert ist.
Die ersten sechs Folgen der vierten Staffel sollen am 27. November 2024, die restlichen vier Folgen am 23. Dezember 2024 bei Prime Video veröffentlicht werden.[13]
Verglichen wurde die Serie von der Kritik mit der Fernsehserie Stromberg, nicht nur auf Grund des Settings, sondern auch wegen der Figur des Filialleiters Thorsten.[5][14] Die Serie wurde überwiegend positiv rezipiert.
Birgit Fuß schrieb für den Rolling Stone „das meiste [sei] tatsächlich sehr lustig. Es [gäbe] ein bisschen zu viel Fäkalhumor und billige Pointen, doch was wirklich schade ist: Dass die Staffel mit einem Würgereiz endet – und zwar bei Folge neun, während in der zehnten dann nur noch ein Making-of gezeigt wird. Sympathisch, aber eben kein richtiges Finale – dramaturgisch eine kleine Enttäuschung“.[7]
Aurelie von Blazekovic schrieb in der Süddeutschen Zeitung eher negativ: „Die Discounter ist trotzdem deutsche Comedy der guten Sorte. Aber weil die Serie sich stark an den internationalen Formaten anlehnt, muss sie sich an ihnen auch messen lassen, und da stinkt sie ab […] Leider misslingt genau das Liebenswürdige in Die Discounter an etwas zu vielen Stellen. Charaktere verhalten sich ganz plötzlich so abgrundtief fies, dass man nicht weiß, über was oder wen man gerade eigentlich lachen soll. Arschlöcher sind eben nur lustig, wenn sie in Wirklichkeit gar keine sind.“[2]
Nina Pauer von Die Zeit schrieb: „Dem Trio Alexander/Belton ist mit […] Die Discounter gelungen, was einem im deutschen Fernseh- und Streamingraum wirklich selten begegnet: Frische. Und zwar keine, die vorher großartig inszeniert und angekündigt worden wäre, sondern echte, spontane.“[15]
Jan Freitag bezeichnete im Tagesspiegel das Serienkonzept als „oft eher marktwirtschaftlich als soziokulturell grundiert. Trotzdem [seien] Die Discounter durchaus sehenswert. Zumindest für jene, die Stromberg nicht kennen.“[16]
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