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Dematerialisierung ist eine Strategie mit dem Ziel, die Stoffströme stark zu reduzieren, die durch menschliches Handeln, vor allem durch wirtschaftliche Tätigkeit, verursacht werden. Dazu soll der Material- und Energieverbrauch des sozio-ökonomischen Systems stark verringert werden. Das dahinter stehende Ziel ist die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse bei gleichzeitiger Reduzierung der Umweltbelastungen in absoluten Zahlen.[1][2] Darüber hinaus gibt es den Begriff in der Wirtschaft und im Wertpapierrecht.
Vertreter der Dematerialisierung begründen die Notwendigkeit einer Verringerung der Stoffströme mit zwei Überlegungen:[3]
Dematerialisierung bedeutet für die Umweltpolitik einen Paradigmenwechsel, weil dabei der Schwerpunkt von der Outputseite der Volkswirtschaft (Emissionen und Abfälle und deren Umweltwirkungen) auf die Inputseite (Produktionsfaktoren) verschoben wird.
Das Konzept der Dematerialisierung wurde in den 1990er Jahren zuerst durch Friedrich Schmidt-Bleek konkretisiert. Schmidt-Bleek plädiert für eine Dematerialisierung um den Faktor 10: Die Stoffströme müssten sich global gesehen um rund die Hälfte reduzieren, um wieder ein nachhaltiges Niveau zu erreichen. Für industrialisierte Staaten wie Deutschland bedeute dies eine Reduktion um den Faktor 10, also auf etwa 10 % der derzeitigen Stoffströme.[4][5] Zur Bewertung und Umsetzung von Dematerialisierungsvorhaben entwickelten Schmidt-Bleek und andere ab 1992 das MIPS-Konzept.
Als Dematerialisierung wird in der Wirtschaft und im Wertpapierrecht der Trend von der klassischen Papierform eines Trägermediums zu digitalen Daten bezeichnet. Beispiele sind die Verwendung von Buchgeld anstatt Bargeld, die Einführung von Kryptowährungen oder die Einführung von elektronischen Wertpapieren anstelle von Wertpapierurkunden. Bei allen wird die Papierform als Trägermedium für Finanzinstrumente abgelöst (dematerialisiert) durch digitale Formen.[6] Das Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) vom Juni 2021 ermöglicht den Wertpapierhandel mit völlig urkundenlosen Finanzinstrumenten, indem es deren Übergabe durch Eintragung im Wertpapierregister nach § 4 Abs. 4 eWpG ersetzt.[7]
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