Loading AI tools
deutscher Chemiker und Umweltforscher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Friedrich Schmidt-Bleek (* 16. Juli 1932 in Bandung auf Java, Niederländisch-Indien; † 26. Juni 2019 in Berlin[1]) war ein deutscher Kern- und Physikochemiker und Umweltforscher.
Er war Ende der 1970er Jahre verantwortlich für die Entwicklung des deutschen Chemikaliengesetzes am Umweltbundesamt in Berlin. In den 1990er Jahren leitete er zusammen mit Ernst Ulrich von Weizsäcker das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, später war er Präsident des Factor 10 Institute in Carnoules (Frankreich).
Schmidt-Bleek forschte zu Ressourcenproduktivität und Dematerialisierung, führte dort den Begriff ökologischer Rucksack ein und entwickelte als grundlegendes Maß für die Bewertung von Umweltbelastungen eines Produktes die Einheit Material-Input pro Serviceeinheit (MIPS).
Schmidt-Bleek studierte Chemie an der Universität Bonn (Diplom 1958), ging ans Max-Planck-Institut für Chemie und wurde 1960 an der Universität Mainz in Kernphysik promoviert. Anschließend arbeitete er als Postdoc beim Nobelpreisträger Frank Sherwood Rowland an der University of Kansas, danach bis 1974 als Fakultätsmitglied an den US-Universitäten in Kansas und Purdue und Tennessee. Später war er Gründungsdirektor des Appalachian Resources Project und des Environment Center an der University of Tennessee.
In Deutschland entwickelte Schmidt-Bleek in den 1970er Jahren den Umweltforschungsplan, die Umweltprobenbank und das Chemikaliengesetz maßgeblich mit. In den 1980er Jahren hatte er leitende Funktionen bei der OECD und beim International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) inne.
1991 bis 1997 war Schmidt-Bleek Gründungs-Vizepräsident des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie, später Gründungspräsident des Factor 10 Institute und des International Factor 10 Club. Er entwickelte das Faktor-10-Modell zur Dematerialisierung und eine entsprechende Metrik (ökologischer Rucksack 1994, MIPS 1998).
Er nahm Lehraufträge an mehreren Universitäten wahr und veröffentlichte rund 400 wissenschaftliche Arbeiten und 20 Bücher. 2009 wurde auf Anregung Schmidt-Bleeks das World Resources Forum Davos gegründet.
Sein Sohn Friedrich ist Gynäkologe.[2]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.