Dechendorf
Gemeindeteil der Gemeinde Rohr (Mittelfranken) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dechendorf (fränkisch: Dächadoaf[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rohr im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3] Dechendorf liegt in der Gemarkung Prünst.[4]
Dechendorf Gemeinde Rohr | |
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Koordinaten: | 49° 19′ N, 10° 55′ O |
Höhe: | 391–416 m ü. NHN |
Einwohner: | 68 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91189 |
Vorwahl: | 09876 |
Geografie
Durch das Dorf fließt die Volkach[5], ein rechter Zufluss der Schwabach. 0,5 km westlich liegt der Dechenwald, eine gemeindefreies Gebiet, 0,5 km südlich liegt das Waldgebiet Mitterstück, darin erhebt sich der Ödenberg (424 m ü. NHN). 0,5 km östlich liegt der Odengraben, dahinter das Waldgebiet Baderslohe. 0,5 km nordwestlich erhebt sich der Hinterberg, 0,5 km nördlich liegt das Flurgebiet Sachsenloh. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Prünst (1,4 km nordwestlich), nach Volkersgau (1,8 km östlich) und nach Albersreuth (1,5 km südlich).[6]
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Der Ort wurde 1162 als „Tahen“ erstmals urkundlich erwähnt. Rapoto von Abenberg trug dem Regensburger Bischof Hartwig II. seine Eigengüter u. a. in Dechendorf auf und erhielt sie als Lehen zurück. Benannt wurde er nach einem Dago oder Tacho.[7][8][9]
Im Salbuch des Hochstifts Eichstätt von 1300 wurden 2 Güter als Besitz verzeichnet. 1407 waren es bereits 7 Hofstätten.[10] 1671 gab es in Dechendorf 7 Anwesen, wovon 5 Anwesen dem Kastenamt Abenberg unterstanden und 2 Anwesen der Reichsstadt Nürnberg.[11] 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Dechendorf 10 Anwesen, von denen 5 Anwesen dem Kastenamt Abenberg unterstanden, 3 Anwesen der Reichsstadt Nürnberg (St. Klara-Klosteramt: 1, Reiches Almosen: 1, Spital Nürnberg: 1) und 2 Anwesen dem Ansbacher Eigenherrn Beßler.[12]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Dechendorf 11 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft war strittig zwischen dem Kastenamt Schwabach und dem Kastenamt Abenberg. Grundherren waren das Kastenamt Schwabach (2 Halbhöfe, 1 Gütlein mit Gastwirtschaft), das eichstättische Kastenamt Abenberg (1 Ganzhof, 3 Halbhöfe, 1 Köblergut) und die Reichsstadt Nürnberg (Landesalmosenamt: 1 Köblergut; Amt St. Katharina: 1 Ganzhof; Mendelsche Zwölfbrüderhausstiftung: 1 Halbhof).[13]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Dechendorf dem Steuerdistrikt Rohr, II. Sektion und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Prünst zugeordnet. Am 1. Mai 1978 wurde Dechendorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Rohr eingegliedert.[14]
Baudenkmäler
- Fliederweg 3: ehemaliger Bauernhof
- Tannenweg 4: zugehörige Steildachscheune
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die eichstättischen Untertanen waren nach St. Bartholomäus (Barthelmesaurach) gepfarrt, die ansbachischen und nürnbergischen Untertanen nach St. Emmeram (Rohr).[13] Seit dem frühen 19. Jahrhundert sind alle Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession nach St. Emmeram gepfarrt.[17] Die Katholiken sind nach St. Sebald (Schwabach) gepfarrt.[24][26]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Dechendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 578 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 386, 479–480.
- Georg Paul Hönn: Dechendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 325 (Digitalisat).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 432.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 13–14.
Weblinks
- Geschichte der Gemeinde Rohr > Dechendorf. In: rohr-mfr.de. Abgerufen am 17. Juli 2023.
- Dechendorf in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Dechendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Dechendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
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