Remove ads
deutscher Nutzfahrzeughersteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Daimler Truck Holding AG (DTAG) ist der weltweit größte Nutzfahrzeug-Hersteller[3] mit über 35 Hauptstandorten und rund 105.000 Beschäftigten. Sie entstand mit Wirkung zum 1. Dezember 2021 durch Abspaltung der Daimler Truck AG von der Daimler AG und ist seit dem 10. Dezember 2021 als eigenständiges Unternehmen an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.[4] Die durch Umbenennung zum 1. Februar 2022 aus der Daimler AG hervorgegangene Mercedes-Benz Group AG[5] hält nach dem Börsengang einen Anteil von 35 Prozent an der Daimler Truck Holding AG.[6] Sie hat ihren Sitz in Stuttgart[1] und die Hauptzentrale befindet sich in Leinfelden-Echterdingen.[7] Zu den Geschäftsfeldern Daimler Truck und Daimler Buses gehören die acht Fahrzeugmarken BharatBenz, Freightliner, FUSO, Mercedes-Benz-Lkw, RIZON, Setra, Thomas Built Buses und Western Star. Im Bereich mittelschwerer und schwerer Lkw über 6 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht ist Daimler Truck Weltmarktführer. Im Jahr 2019 wurden in diesem Bereich rund 489.000 Fahrzeuge ausgeliefert.[8] Über den Geschäftsbereich Daimler Truck Financial Services werden Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen angeboten.[9]
Daimler Truck Holding AG | |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE000DTR0CK8 |
Gründung | 12. April 2021[1] |
Sitz | Leinfelden-Echterdingen, Deutschland |
Leitung | |
Mitarbeiterzahl | 104.416 (2023)[2] |
Umsatz | 55,9 Mrd. Euro (2023)[2] |
Branche | Nutzfahrzeuge, Busse |
Website | www.daimlertruck.com |
Stand: 31. Dezember 2023 |
Neben den Mercedes-Benz-Lkw gehören im globalen Verbund die Marken Freightliner, Western Star, BharatBenz, Thomas Built Buses und FUSO zum Geschäftsfeld Daimler
Das Geschäftsfeld Daimler Buses behauptete 2018 die Marktführerschaft in den Kernmärkten Europa, Mexiko, Brasilien und Argentinien und verkaufte weltweit 30.888 Fahrzeuge.[10] Neben den Mercedes-Benz-Omnibussen gehören BharatBenz Buses, FUSO Buses und Setra zu Daimler Buses.[11]
Von den Ende 2018 insgesamt 298.683 Beschäftigten des Daimler-Konzerns (2017: 289.321) waren im Geschäftsfeld Daimler Truck 82.953 (2016: 79.483) tätig, davon 30.447 (2017: 30.424) in Deutschland sowie 16.647 in den USA (2017: 15.002). 2019 betrug der Umsatz 40,2 Milliarden Euro bei Daimler Truck und 4,7 Milliarden Euro bei Daimler Buses.[12] Am Gesamtumsatz des Konzerns (2018: 167,4 Mrd. Euro; 2017: 164,3 Mrd. Euro) hatte Daimler Truck 2018 einen Anteil von rund 23 Prozent.
Geschäfts- jahr | Geschäfts- feld | Umsatz in Mio. € | EBIT in Mio. € | Beschäftigte (31.12.) |
---|---|---|---|---|
2012 | 31.389 | 1.695 | ||
2013 | 31.473 | 1.637 | ||
2014 | 32.389 | 1.878 | ||
2015 | Trucks Buses | 37.578 4.113 | 2.576 214 | 86.391 18.147 |
2016 | Trucks Buses | 33.187 4.176 | 1.948 249 | 78.642 17.899 |
2017 | Trucks Buses | 35.707 4.351 | 2.380 243 | 79.483 18.292 |
2018[13] | Trucks Buses | 38.273 4.529 | 2.753 265 | 82.953 18.770 |
2019 | Trucks Buses | 41.600 4.644 | 2.500 283 | 81.810 15.824 |
2020[14] | Trucks Buses | 32.573 3.438 | 491 | 81.308 15.585 |
2021[15] | Gesamtkonzern | 39.764 | 3.357 | 99.849 |
2022[15] | Gesamtkonzern | 50.945 | 3.496 | 104.729 |
2023[2] | Gesamtkonzern | 55.890 | 5.183 | 104.416 |
Offene Felder bedeuten, dass Zahlen in den älteren Geschäftsberichten zu finden sein sollten.
Land | 2018[16] | 2017[17] | 2016[18] | 2015[19] | 2014[20] | 2013[21] | 2012[22] | 2011[22] | 2010[23] |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | 517.300 | 470.700 | 415.100 | 502.500 | ≈496.000 | ||||
Westeuropa | 85.400 | 82.300 | 79.800 | 64.800 | ≈57.000 | ||||
davon: Deutschland | 32.900 | 31.700 | 31.500 | ≈32.000 | 29.900 | 33.500 | 31.100 | 31.200 | 30.300 |
Großbritannien | 8100 | 9.100 | ≈8.000 | ≈9.000 | ≈8.000 | 9.400 | 6.900 | ?[24] | 7.600 |
Frankreich | 9.200 | 8.200 | ≈8000 | ≈7.000 | ≈8.000 | 8.400 | 7.400 | ?[24] | ?[24] |
NAFTA | 189.700 | 165.000 | 145.700 | 191.900 | |||||
davon USA | 160.600 | 140.200 | ≈122.000 | ≈167.000 | 141.600 | 117.800 | 113.800 | 96.900 | 62.600 |
Kanada | ? | ? | ? | ? | 13.100 | 11.200 | 13.900 | 11.300 | 8.000 |
Lateinamerika (ohne Mexiko) | 38.200 | 30.500 | 27.500 | ≈31.000 | ≈47.000 | ||||
Brasilien | 21.400 | 13.400 | 12.100 | 16.400 | 32.200 | 38.800 | 29.000 | 44.100 | 44.300 |
Asien | 164.700 | 148.600 | ≈125.000 | ≈148.000 | ≈167.000 | ||||
Japan | 44.000 | 44.800 | 46.400 | 45.600 | 43.900 | 38.300 | 35.000 | 27.000 | 24.800 |
Indonesien | 64.200 | 42.700 | 28.000 | 32.100 | 58.300 | 64.700 | 68.500 | 62.400 | 56.100 |
Türkei | ? | 11.800 | 9.300 | 24.900 | 22.200 | 19.500 | 18.300 | 19.900 | 14.600 |
Taiwan (ROC) | ? | ? | ? | ? | ?[24] | 5.700 | 12.300 | 12.100 | 8.500 |
Indien | ? | 16.700 | 13.100 | 14.000 | 10.300 | 6.500 | ?[24] | ?[24] | ?[24] |
Nah- und Mittelost | ? | 23.600 | 17.600 | 36.300 | |||||
Dubai | ? | ? | ? | ? | 11.900 | 15.600 | 14.500 | 8.000 | 7.800 |
Saudi-Arabien | ? | ? | ? | ? | 10.300 | 8.500 | 9.500 | 6.500 | ?[24] |
VR China | 103.400 | 112.400 | 77.800 | 69.200 | 99.200 | ||||
Gesamt inkl. China | ? | ≈583.000 | ≈493.000 | ≈572.000 | ≈595.000 | ||||
~ = auf 1000 gerundete Zahlen aus den Geschäftsberichten, ? = keine Zahlen verfügbar
Die Zahlen für die VR China und Gesamt inkl. China sind nur nachrichtlich zu verstehen, da die Zahlen nicht in das Ergebnis von Daimler einfließen. |
Mit Wirkung zum 21. März 2022 wurden die Aktien von Daimler Truck in den DAX aufgenommen, nachdem sie zuvor ab dem 11. Februar 2022 im MDAX gelistet waren.[25] Grund für die kurzzeitige Aufnahme in den MDAX war das außerplanmäßige Ausscheiden von Alstria office aus dem Index.[26][27]
Die Aktionärsstruktur des Unternehmens stellt sich mit Stand vom 10. November 2022 wie folgt dar:[28]
Eigentümer | Unternehmensanteile |
---|---|
Mercedes-Benz Group AG | 30,01 % |
Volksrepublik China (über BAIC Group) | 6,49 % |
Li Shufu (über Tenaciou3 Prospect Investment Ltd.) | 6,30 % |
Daimler Pension Trust e. V. | 4,99 % |
Kuwait Investment Authority | 5,01 % |
Institutionelle Investoren | 32,76 % |
Private Investoren | 14,44 % |
Die weltweit 24 Standorte von Daimler Truck bzw. der Tochterunternehmen liegen in Deutschland (5), der Türkei, Frankreich, Portugal, den USA (7) und Mexiko (2), Brasilien (2), Japan (4), Südafrika und Indien.[29][30] Die Produktpalette umfasst leichte, mittelschwere und schwere Lkw für den Fern-, Verteiler- und Baustellenverkehr, Stadt-, Regional-, Reise- und Schulbusse sowie Kommunal- und Spezialfahrzeuge wie den Unimog. Ferner werden Fahrzeuge für den militärischen Einsatz gefertigt.[31]
Das Werk in Wörth am Rhein ist das weltgrößte Lastwagen-Montagewerk. Es hat eine Grundfläche von 2.463.186 m² und eine bebaute Fläche von 544.729 m². Die durchschnittliche Tagesproduktion liegt bei über 470 Fahrzeugen (Stand Juli 2018).[32] 10.326 Mitarbeiter arbeiteten Ende 2019 im Werk Wörth.[29] In Wörth werden folgende Mercedes-Benz-Lkw hergestellt:
Im Werk Mannheim werden Dieselmotoren für Lkw produziert und montiert. In der eigenen Gießerei werden neben Zylinderkurbelgehäusen, Schwungscheiben und Zylinderköpfen auch die Lkw-Achsen gegossen. Außerdem werden in Mannheim Fahrzeuge (z. B. B-Klasse, Sprinter) auf Erdgasantrieb umgerüstet sowie Brennstoffzellenfahrzeuge gebaut.
Auf dem gleichen Gelände befindet sich auch eines der Werke der europäischen Daimler Buses GmbH (bis 2023: EvoBus GmbH). Hier werden die Mercedes-Benz-Stadtbusse (Citaro) sowie die Rohkarosserien für die Reisebusfertigung im Werk Ulm produziert.
In Gaggenau werden Getriebe und Außenplanetenachsen für Lkw produziert. Zu den Erzeugnissen zählen manuelle und automatisierte Schaltgetriebe, Nutzfahrzeugachsen (AP und Portalachsen) und Drehmomentwandler für Pkw-Automatikgetriebe. Weiterhin werden Produkte im Bereich der Zerspanungstechnologie, Umformtechnik (Pressteile für Mercedes-Benz A- und B-Klasse) und Dienstleistungen im Bereich der internationalen Logistik angeboten. Im 1971 errichteten Werkteil Rastatt, der im allgemeinen Sprachgebrauch Getriebewerk Rastatt genannt wird, werden Getriebe für Lkw und die A- und B-Klasse gefertigt. Zum Werk Gaggenau gehört das Presswerk Kuppenheim, das Karosserieteile für Lkw und Pkw fertigt. Von 1951 bis 2002 wurde in Gaggenau der Unimog montiert.
Das Werk beschäftigt über 6000 Mitarbeiter (31. Dezember 2019) und ist der größte Industriebetrieb im Schwarzwald.
Das Gaggenauer Werk wurde im Jahr 1894 als Bergmann Industriewerk gegründet. Damals wurden Dampfmaschinen und Automaten gefertigt. Ab 1895 wurde im Murgtal mit dem „Orient Express“ das erste Serienautomobil produziert. Es ist somit das älteste durchgehend genutzte Automobilwerk der Welt. Drei Jahre später stellte Bergmann dort die ersten Lkw und Omnibusse her. Mit der Produktion einer „Vorrichtung zur Änderung der Geschwindigkeit von Motorfahrzeugen“ begann im Jahr 1895 auch der Getriebebau in Gaggenau. 1907 wurde das Werk von der Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik in Mannheim übernommen. Die Benz-Werke Gaggenau GmbH wurden 1926 durch die Fusion von Daimler und Benz Teil der Daimler-Benz AG.
In Kassel werden seit 1970 mit rund 3000 Beschäftigten Achsen für Nutzfahrzeuge des Konzerns produziert. Es handelt sich um das ehemalige Nutzfahrzeugwerk von Henschel, das Daimler-Benz durch die Übernahme von Hanomag-Henschel integrieren konnte.
Joint Venture Beijing Foton Daimler Automotive mit Beiqi Foton Motor zur Produktion des schweren Lkw Foton Auman und seit September 2022 auch des Actros.[40]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.