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staatliche Eisenbahngesellschaft Luxemburgs Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Société Nationale des Chemins de Fer Luxembourgeois (kurz CFL; deutsch Nationale Gesellschaft der Luxemburgischen Eisenbahnen) ist die staatliche Eisenbahngesellschaft Luxemburgs. Sie ist verantwortlich für den Betrieb des Eisenbahnnetzes in Luxemburg und bietet sowohl nationale als auch internationale Bahnverbindungen an.
Société Nationale des Chemins de Fer Luxembourgeois | |
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Rechtsform | Spezialrechtliche Aktiengesellschaft auf Grundlage des Gesetzes vom 28. März 1997[1] |
Gründung | 14. Mai 1946 |
Sitz | Luxemburg |
Leitung | Jeannot Waringo (Vorsitzender des Verwaltungsrates) Marc Wengler (Generaldirektor) |
Mitarbeiterzahl | 4968 |
Umsatz | 1073,4 Mio. Euro |
Branche | Verkehr/Logistik |
Website | cfl.lu |
Stand: 2022 |
Die CFL betreibt Passagier- und Güterverkehrsdienste und spielt eine wichtige Rolle im öffentlichen Verkehrssystem Luxemburgs sowie im grenzüberschreitenden Schienenverkehr in der Region. Sie betreibt außerdem die Standseilbahn Pfaffenthal–Kirchberg, nationale Buslinien sowie zwei grenzüberschreitende Schnellbusverbindungen zum Hauptbahnhof Saarbrücken („Saarbrücken-Express“) und zum Bahnhof Lorraine TGV („Gare Lorraine Express“).
Die CFL beschäftigt 4.968 Personen und gehört zu 94 % dem Großherzogtum Luxemburg, zu 4 % Belgien und zu 2 % Frankreich.[2][3] Seit dem 1. März 2020 können alle öffentlichen Verkehrsmittel der CFL innerhalb von Luxemburg mit Ausnahme der ersten Klasse in Zügen kostenfrei benutzt werden. Diese Maßnahme soll die dichte Verkehrssituation in Luxemburg beruhigen.
Die Société Royale Grand-Ducale des Chemins de Fer Guillaume Luxembourg (GL) wurde am 2. März 1857 in Luxemburg gegründet. Zwei Jahre später wurde die erste Linie für den Schienenverkehr eröffnet, welche die luxemburgische Hauptstadt mit Bettemburg in Richtung Frankreich (Metz/Thionville) verband. Am 5. Oktober 1859 wurde dann eine zweite luxemburgische Eisenbahnlinie zwischen Luxemburg und Kleinbettingen in Richtung Belgien (Arlon/Brüssel) sowie der Bahnhof Luxemburg offiziell eingeweiht.[4]
Im Zuge der deutschen Besetzung Luxemburgs im Zweiten Weltkrieg wurden zwischen 1940 und 1942 schließlich alle luxemburgischen Bahngesellschaften der Deutschen Reichsbahn zugeschlagen und zwangsweise in das deutsche Schienennetz integriert.[5] Nach dem Rückzug der Wehrmacht 1944 waren die Bahnanlagen, alle Bahnbetriebswerke und die meisten Fahrzeuge zerstört. Die Vereinigung der drei ehemaligen luxemburgischen Eisenbahnbetreiber unter der Deutschen Reichsbahn konnte nach Ende des Krieges jedoch dahingehend ausgenutzt werden, 1946 eine einheitliche Bahngesellschaft, die Société Nationale des Chemins de Fer Luxembourgeois (SNCFL) zu gründen. Die drei Gesellschafter waren damals wie heute der luxemburgische, belgische und französische Staat. Die Anteile Luxemburgs erhöhten sich bis 2020 jedoch von 51 % auf 94 %, während Belgien und Frankreich von je 24,5 % auf symbolische 4 % und 2 % reduzierten.[6]
Die CFL-Gruppe ist mit ihren 17 Tochtergesellschaften in den unterschiedlichsten Bereichen aktiv.[7]
Die CFL war bis 1995 Eigentümerin des luxemburgischen Schienennetzes, als der luxemburgische Staat gemäß dem Gesetz vom 10. Mai 1995 das Eigentum an der Infrastruktur an sich selbst übertrug und die CFL mit dem Betrieb, der Instandhaltung und dem Ausbau des Schienennetzes beauftragte. Dadurch ist die CFL bis heute der alleinige Betreiber des nationalen luxemburgischen Schienennetzes.
Der Bahnhof Luxemburg (französisch Gare de Luxembourg) in der Hauptstadt des Landes ist der zentrale Knotenpunkt des insgesamt 630 Kilometer langen, sternförmigen Eisenbahnnetzes.[11]
Folgende von CFL betriebene Eisenbahnlinien kommen im Bahnhof Luxemburg zusammen:[11]
Seit dem 29. Februar 2020 gilt in der zweiten Klasse der Nulltarif. Fahrscheine sind nur noch in der ersten Klasse erforderlich.[12][13]
Das „Rheinland-Pfalz-Ticket + Luxemburg“ gilt als Tagesnetzkarte für alle Nahverkehrszüge und Verkehrsmittel der Verkehrsverbünde in Rheinland-Pfalz, dem Saarland sowie dem Großherzogtum Luxemburg. Es gilt in Rheinland-Pfalz und dem Saarland von Montag bis Freitag ab 9 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen ab 0 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages, in Luxemburg täglich von 0 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages. Seit dem 29. Februar 2020 kostet es denselben Preis wie das Rheinland-Pfalz-Ticket.
Aus Richtung Koblenz, Cochem und Trier wird das „Luxemburg-Spezial“-Ticket angeboten. Es umfasst eine Hin- und Rückfahrt zu vergünstigten Preisen im Verkehr mit allen luxemburgischen Bahnhöfen. Im Gegensatz zum „Rheinland-Pfalz-Ticket + Luxemburg“ ist es in Deutschland auch von Montag bis Freitag bereits ab 0 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages gültig.
Da die Anzahl der luxemburgischen Schienenfahrzeuge eigene Entwicklungen nicht rechtfertigt, orientieren sich die meisten Bauarten an denen der belgischen, deutschen und französischen Nachbarbahnen.
Der Fuhrpark der CFL ist europaweit im Durchschnitt der modernste und jüngste. In allen Zügen der CFL fährt rund um die Uhr ein Zugbegleiter mit. Eingesetzt werden moderne Wendezüge, bestehend aus Doppelstockwagen des Herstellers Bombardier, welche von Lokomotiven der Bombardier-TRAXX-Reihe befördert werden. Zudem gibt es eine Vielzahl etwas älterer und moderner Elektrotriebwagen.
Da in Luxemburg heute das gesamte Schienennetz des Personenverkehrs elektrifiziert ist, gibt es keine dieselgetriebenen Personenzüge mehr. Nicht elektrifiziert sind nur noch einige kurze Industriegleise. Aus diesem Grunde nutzt die CFL weiterhin einige Diesellokomotiven für den Güterverkehr.
Seit Dezember 2014 nutzt die luxemburgische Bahngesellschaft CFL acht neue Doppelstocktriebzüge vom Typ Stadler KISS für den Betrieb auf der Linie RE 11 zwischen Koblenz und Luxemburg. Diese verkehren zwischen Trier und Koblenz gekuppelt mit den Süwex-Flirt der Deutschen Bahn. Zum 10. Dezember 2017 hat die CFL eine Direktverbindung von Luxemburg nach Düsseldorf (über Koblenz und Köln) eingeführt.[14]
Für die RB-Linie 83 zwischen Wittlich und Dommeldingen beschaffte die CFL bis Dezember 2019 weitere fünf Stadler KISS.[15] Im Dezember 2018 bestellte die CFL 34 Triebwagen des Typs Alstom Coradia Stream HC, die bis 2025 vom Werk Barcelona ausgeliefert werden.[16][17]
Zum 31. Dezember 1998 verfügte die Gesellschaft über 2261 Güterwagen sowie 224 Bahndienstwagen. Daneben waren 111 Privatwagen bei der CFL registriert. Das Durchschnittsalter lag zu diesem Zeitpunkt bei 24,4 Jahren.[18] 2023 besaß die CFL neben 69 Güterzuglokomotiven 3507 Güterwagen.[19]
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