CSU-Landesgruppe

Gruppe der Abgeordneten der bayerischen Partei CSU im Deutschen Bundestag Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die CSU-Landesgruppe (auch CSU im Bundestag) umfasst die Abgeordneten der bayerischen Partei CSU im Deutschen Bundestag. Zusammen mit den Abgeordneten der Schwesterpartei CDU bildet die Landesgruppe die gemeinsame CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Alexander DobrindtGerda HasselfeldtHans-Peter FriedrichPeter RamsauerMichael GlosWolfgang BötschTheodor WaigelFriedrich ZimmermannWerner DollingerHermann HöcherlRichard StücklenFranz Josef StraußFritz Schäffer

Die CSU tritt bei bundesweiten Wahlen – also bei Bundestags- und Europawahl – nur in Bayern an. Im Gegenzug hat die CDU keinen bayerischen Landesverband und tritt nur in den übrigen 15 deutschen Ländern an.

Geschichte

Die erste CSU-Landesgruppe konstituierte sich am 30./31. August 1949 mit Fritz Schäffer als 1. Obmann und Franz Josef Strauß als 2. Obmann. Bei der Konstituierung der Gesamtfraktion im September begründeten CDU und CSU ihre mit Unterbrechung bis heute andauernde Fraktionsgemeinschaft, die zu Beginn jeder Legislaturperiode erneuert wird. Im Fraktionsvertrag ist festgelegt, dass die CSU-Gruppe über eigene Organe verfügt und „an allen Organen der Fraktion angemessen beteiligt“ wird.[1]

Mitglieder der CSU-Landesgruppe

Zusammenfassung
Kontext

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der CSU bei Bundestagswahlen, die Mitgliederzahlen der CSU-Landesgruppe und den Anteil der CSU-Abgeordneten an der Gesamtmitgliederzahl des Deutschen Bundestages (fett = Höchst- und Tiefstwerte):

Weitere Informationen Bundestagswahl, Stimmenanteil 1 in Bayern ...
Bei Bundestagswahlen gewählte CSU-Abgeordnete
Bundestagswahl Stimmenanteil 1 in Bayern Stimmenanteil 1 in Deutschland Gewählte MdB Anteil an Gesamt-MdB 2
1949 29,2 % 5,8 % 24 6,0 %
1953 47,8 % 8,8 % 52 10,7 %
1957 57,2 % 10,5 % 53 3 10,7 %
1961 54,9 % 9,6 % 50 10,0 %
1965 55,6 % 9,6 % 49 9,9 %
1969 54,4 % 9,5 % 49 9,9 %
1972 55,1 % 9,7 % 48 9,7 %
1976 60,0 % 10,6 % 53 10,7 %
1980 57,6 % 10,3 % 52 10,5 %
1983 59,5 % 10,6 % 53 10,6 %
1987 55,1 % 9,8 % 49 9,9 %
1990 51,9 % 7,1 % 51 7,7 %
1994 51,2 % 7,3 % 50 7,4 %
1998 47,7 % 6,7 % 47 7,0 %
2002 58,6 % 9,0 % 58 9,6 %
2005 49,2 % 7,4 % 46 7,5 %
2009 42,5 % 6,5 % 45 7,2 %
2013 49,3 % 7,4 % 56 8,9 %
2017[2] 38,8 % 6,2 % 46 6,5 %
2021[3] 31,7 % 5,2 % 45 6,1 %
2025 37,2 % 6,0 % 44 7,0 %
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1 
Ab 1953: Zweitstimmen.
2 
Von 1949 bis 1987: Anteil an den voll stimmberechtigten Mitgliedern des Deutschen Bundestages, d. h. ohne Berücksichtigung der Berliner Bundestagsabgeordneten.
3 
1957 im Verbund mit der CVP zusätzlich Kandidatur im Saarland, wobei zwei von insgesamt 55 Sitzen gewonnen wurden.

Vorsitzende

Zusammenfassung
Kontext

Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe ist gleichzeitig Erster Stellvertreter des Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und hat damit eine herausgehobene Stellung inne, da er etwa bei Regierungserklärungen des Bundeskanzlers in einer Reihe mit den Fraktionsvorsitzenden das Wort erhält. Dieses Amt hatten seit der 1. Wahlperiode des Deutschen Bundestages folgende Personen inne:

Außer Gerda Hasselfeldt und Richard Stücklen nach seiner zweiten Amtsperiode wechselten alle Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe direkt aus ihrer Position in die Bundesregierung. Der Hintergrund für diese Wechsel war einerseits, dass die CSU-Landesgruppenvorsitzenden als herausgehobene Sprecher ihrer Partei deren Politik in einem Regierungsamt noch wirkungsvoller umsetzen sollten; andererseits, dass sie zwecks einer besseren Zusammenarbeit innerhalb der Bundesregierung (besonders im Verhältnis zwischen CDU und CSU) in die „Kabinettsdisziplin“ eingebunden werden sollten. Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) äußerte sich in diesem Sinne anlässlich der Berufung des CSU-Vorsitzenden und Landesgruppenvorsitzenden Theodor Waigel in die Bundesregierung am 15. April 1989 vor der Bundespressekonferenz in Bonn:

„Für die weitere Arbeit der Koalition und der Bundesregierung ist es sehr wichtig, daß der CSU-Vorsitzende Theo Waigel in das Bundeskabinett eintritt – und zwar in ein Ressort von herausragender Bedeutung. Ich habe ihm deshalb angeboten, das Amt des Bundesministers der Finanzen zu übernehmen. Theo Waigel hat das Angebot angenommen. Ich bin überzeugt, daß er dieses Amt in einer ausgezeichneten Weise wahrnehmen wird.“[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

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