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Bundestagswahl 1949
Wahl zum 1. Deutschen Bundestag am 14. August 1949 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Bundestagswahl 1949 fand am 14. August 1949 statt. Sie war die erste Bundestagswahl überhaupt und – nach den Wahlen zu den Landtagen und den Kommunalwahlen in den Jahren seit 1946 – auf nationaler Ebene die erste komplett freie Wahl seit der Reichstagswahl vom 6. November 1932. Die nächste Bundestagswahl war die Bundestagswahl 1953 am 6. September 1953.
Anmerkungen:
Verhältnis Regierung-Opposition im
1. Deutschen Bundestag
1. Deutschen Bundestag
Insgesamt 402 Sitze
- Regierung: 208
- Opposition: 194
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Die Wahl
Zusammenfassung
Kontext


Die Wahl fand nur in der neu gegründeten Bundesrepublik statt, deren Grundgesetz im Auftrag der drei westlichen Besatzungsmächte vom Parlamentarischen Rat in Bonn erarbeitet, von ihnen genehmigt, mit Ausnahme des bayerischen von allen Landtagen in den drei Westzonen angenommen und sodann am 23. Mai 1949 verkündet worden war. Dieses Grundgesetz bestimmte lediglich, dass die Abgeordneten des Deutschen Bundestages in allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahlen für vier Jahre gewählt werden. Das weitere regelte das Wahlgesetz zum ersten Bundestag und zur ersten Bundesversammlung der Bundesrepublik Deutschland, das der Parlamentarische Rat beschlossen und die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit den von den alliierten Militärgouverneuren vorgenommenen Änderungen ausgefertigt hatten.[2]
Die Verteilung der Mandate erfolgte danach auf Länderebene. Die Fünf-Prozent-Hürde galt nur landesweit. Daher benötigte eine Partei, um in den Bundestag einzuziehen, fünf Prozent oder mehr der Stimmen eines Landes oder die Mehrheit der Stimmen eines Wahlkreises, was die Wirkung der Sperrklausel einschränkte. Allerdings erhielten Parteien keine Sitze in den Ländern, in denen sie weder 5 % noch ein Direktmandat errangen.
Im Gegensatz zu allen späteren Bundestagswahlen hatten die Wähler nur eine Stimme. So waren im ersten Bundestag elf Parteien vertreten, darunter die Südschleswigsche Wählervereinigung mit dem Abgeordneten Hermann Clausen. Bei den drei unabhängigen Abgeordneten handelte es sich um Eduard Edert aus dem Wahlkreis Flensburg, Richard Freudenberg aus dem Wahlkreis Mannheim-Land und Franz Ott aus dem Wahlkreis Esslingen. In Flensburg hatten CDU, FDP, DP, Zentrum sowie DKP/DRP zugunsten Ederts und in Mannheim-Land die FDP/DVP zugunsten Freudenbergs auf eigene Kandidaten verzichtet. Ott gehörte der Vertriebenenorganisation Notgemeinschaft Württemberg-Baden an, die von der Amerikanischen Militärregierung keine Parteilizenz erhalten hatte.
Die Zahl der Parteien war beschränkt, weil bis zum 17. März 1950 Parteien eine Lizenz der jeweiligen Besatzungsmacht benötigten.[3]
Dem ersten Bundestag gehörten zunächst 410 Abgeordnete an, darunter 402 Abgeordnete mit vollem und acht Berliner Abgeordnete mit eingeschränktem Stimmrecht. Die hohe Wahlbeteiligung von 78,5 % wurde politisch auch als Zustimmung des Wahlvolkes zum Grundgesetz gewertet, über das nur die Landtage abgestimmt hatten.
Am 1. Februar 1952 traten elf zusätzliche Berliner Abgeordnete in den Bundestag ein, womit die Gesamtzahl der Abgeordneten auf 421 stieg.
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Endergebnis
Zusammenfassung
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Gesamtergebnis
Das Ergebnis lautete wie folgt:[1][4]
1
Zahl der am selben Tag von der Berliner Stadtverordnetenversammlung gewählten, nicht voll stimmberechtigten Berliner Bundestagsabgeordneten. Am 1. Februar 1952 traten aus Berlin weitere vier SPD-, drei CDU- und vier FDP-Abgeordnete in den Bundestag ein.
Durch Übertritte und Nachwahlen änderten sich die Fraktionsstärken im Laufe der Legislaturperiode. Bereits am Tag der Kanzlerwahl, dem 15. September 1949, traten von den drei unabhängigen Abgeordneten einer der CDU/CSU- und einer der FDP-Fraktion bei. Der über die hessische FDP-Landesliste gewählte Abgeordnete Heinrich Leuchtgens wurde Mitglied der DRP-Fraktion.
Ergebnisse in den Bundesländern
Die Ergebnisse in den einzelnen Ländern und dem ab 1952 gebildeten Baden-Württemberg:[1][4]
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Wahlkreisergebnisse

Die Wahl war von ausgeprägten regionalen Hochburgen der Parteien geprägt, daher konnten insgesamt sechs Parteien Wahlkreise gewinnen, außer den Unionsparteien und der SPD in Niedersachsen die DP, in Bayern die Bayernpartei, in anderen meist ländlich-protestantischen Gebieten die FDP, die anderswo auch von Wahlabsprachen profitierte. Zudem gewannen drei unabhängige Kandidaten einen Wahlkreis, teilweise ebenfalls durch Wahlabsprachen mit Parteien.
Folgen
Der Bundestag konstituierte sich am 7. September 1949.[5]
Obwohl große Teile der CDU eine Koalition mit der SPD befürworteten, konnte Konrad Adenauer eine Koalition mit der FDP durchsetzen, in die zur Erreichung der absoluten Mehrheit auch die DP aufgenommen wurde. Adenauer kam dabei zugute, dass der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher seine Partei gegen innerparteiliche Widerstände auf eine Oppositionsrolle festlegte. Teil des Koalitionsabkommens war Theodor Heuss’ Wahl zum Bundespräsidenten am 12. September. Am 15. September wurde Adenauer mit 202 Stimmen bei 142 Nein-Stimmen und 44 Enthaltungen zum Bundeskanzler gewählt, er erhielt exakt die zur Erreichung der absoluten Mehrheit erforderliche Stimmenzahl.[6]
Die Koalitionsregierung aus CDU/CSU, FDP und DP blieb die volle Wahlperiode bis 1953 im Amt.
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Nachwahlen während der Wahlperiode
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Bis 1952 fand beim Ausscheiden eines im Wahlkreis direkt gewählten Abgeordneten eine Nachwahl im Wahlkreis statt.[7] Es gab insgesamt 14 Nachwahlen. In drei Fällen gewann dabei der Kandidat einer anderen Partei. Zweimal verlor die SPD und einmal die FDP einen Sitz.
Durch Gesetz vom 8. Januar 1953 wurden Nachwahlen abgeschafft in den Fällen, in denen der Abgeordnete für eine Partei gewählt worden war, rückwirkend „auch für Nachwahlen, deren Voraussetzungen in der Zeit vom 1. Oktober 1952 bis zum Inkrafttreten eingetreten sind“.[8] Fortan wurde auch der Sitz eines ausscheidenden Wahlkreisabgeordneten über die Landesliste seiner Partei neu besetzt.[9]
Parteiwechsel durch Nachwahl
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Siehe auch
Weblinks
Commons: Bundestagswahl 1949 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Ergebnisse der Wahl zum 1. Deutschen Bundestag am 14. August 1949 beim Statistischen Bundesamt
- Ergebnis der Bundestagswahl, nach Ländern aufgeschlüsselt
- Nach zwei Jahren Kampf (Der Spiegel #34/1949 vom 18. August 1949, S. 5)
- Karte zu den Ergebnissen nach Wahlkreisen
- SPD Wahlaufruf (PDF; 209 kB)
- CSU Wahlslogans
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Einzelnachweise
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