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deutscher Schauspieler und Synchronsprecher (1944–2023) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bodo Wolf (* 18. August 1944 in Halle (Saale); † 24. November 2023) war ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher sowie Hörspiel- und Hörbuchsprecher. Als Schauspieler wurde er vor allem in DEFA-Märchenfilmproduktionen bekannt. Als Synchronsprecher war er unter anderem die deutsche Stimme von Tobin Bell, vor allem in dessen Rolle des Jigsaw in der Filmreihe Saw, und von Tony Shalhoub als Monk in der gleichnamigen Serie. Des Weiteren war er langjähriger Sprecher von Christopher Walken, Alan Alda, Richard Jenkins, John Lithgow, Larry David und Robin Williams.
Bodo Wolf wurde 1944 in Halle an der Saale als Sohn des Schauspielerehepaares Otto-Erich Edenharter und Annelies Edenharter geboren. Seine jüngere Schwester Birgit Edenharter ergriff ebenfalls den Schauspielberuf und arbeitete als Synchronsprecherin. Ende 1986 emigrierte er mit ihr aus der DDR nach West-Berlin. Seine Schauspielausbildung absolvierte er an der Staatlichen Schauspielschule Berlin-Niederschöneweide.[1]
Wolf lebte ab 2011 in Neusalza-Spremberg. Er starb Ende November 2023 im Alter von 79 Jahren.[2]
Theaterengagements hatte Wolf unter anderem am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau, am Grenzlandtheater Aachen und am Staatstheater Dresden. Von 1988 bis 1990 war er der Darsteller des Jedermanns bei den Berliner Jedermann-Festspielen.
Ab 1970 stand er auch für Film und Fernsehen vor der Kamera. Sein Debüt gab er unter der Regie von Edgar Kaufmann als Bertram in dem Fernsehfilm Zauberlehrlinge. Es folgten zahlreiche weitere Rollen in Film- und Fernsehproduktionen der DEFA und des DFF, wie 1978 die Rolle des preußischen Generalmajors Carl von Clausewitz in dem Fernseh-Fünfteiler Scharnhorst. Einem breiten Publikum ist er vor allem aus den DEFA-Märchenfilmproduktionen Schneeweißchen und Rosenrot (1979) und Der Prinz hinter den sieben Meeren (1982) bekannt, in denen er jeweils die Rolle des Prinzen übernahm. 1982 gehörte er als Harry Hahn in der ersten Staffel der Fernsehserie Geschichten übern Gartenzaun zur Stammbesetzung.
Auch nach seiner Flucht aus der DDR in die BRD im Jahr 1986 erhielt Wolf neben festen Rollen wie an der Seite von Manfred Krug in Liebling Kreuzberg als Staatsanwalt Fricke auch Gastrollen in Fernsehserien, u. a. in Peter Strohm, Unser Lehrer Doktor Specht, Abenteuer Airport oder Im Namen des Gesetzes.
Ab 1969[3] betätigte sich Wolf, teils sehr umfangreich, in der Synchronisation. Er war Stammsprecher der US-amerikanischen Schauspieler Alan Alda und John Lithgow. Darüber hinaus lieh er unter anderem René Auberjonois als Constable Odo in der Serie Star Trek: Deep Space Nine, von Paul Guilfoyle in CSI: Den Tätern auf der Spur und von Tony Shalhoub als Adrian Monk in der gleichnamigen Fernsehserie seine Stimme. Für seine Arbeit als Monk wurde er im März 2007 mit dem Deutschen Preis für Synchron ausgezeichnet.[4] Von 2004 bis 2023 lieh er als Jigsaw dem US-amerikanischen Schauspieler Tobin Bell in der Filmreihe Saw seine Stimme. Von 2005 bis 2013 sprach er den Kommissar Kurt Wallander in der schwedischen Krimiserie Mankells Wallander nach einer Vorlage von Henning Mankell.
Weitere Bekanntheit erreichte er von 2000 bis 2006 durch die Rolle des von Bryan Cranston dargestellten Familienvaters Hal, in der US-amerikanischen Comedy-Sitcom Malcolm mittendrin. In Bryan Cranstons nachfolgender Serie Breaking Bad wurde er jedoch durch Joachim Tennstedt ersetzt, der sich fortan als Cranstons Stammsprecher etablieren konnte. Mehrmals lieh er dem US-amerikanischen Schauspieler Ed Begley junior seine Stimme, so beispielsweise als Anwalt Clifford „Cliff“ Main in der Dramaserie Better Call Saul und von 2017 bis 2022 als Dr. Grant Linkletter in der Comedyserie Young Sheldon. Dem jüngeren Publikum war seine Stimme unter anderem aus Kinder- und Zeichentrickserien bekannt, zum Beispiel als Professor von Schlemmer in Sonic der irre Igel, als Vater von Kim Possible, als Geier Vultur in Tabaluga oder als Jerry in Totally Spies!.
Wolf war auch des Öfteren in Computerspielen zu hören. Bekanntheit erreichte er hierbei in erster Linie durch die Rolle des Jokers, dem Erzfeind von Batman, den er in einigen Lego-Videospielen und insbesondere in der vierteiligen Batman-Arkham-Reihe seine Stimme lieh. In Donald Duck: Quack Attack sprach er Donald Ducks Vetter Gustav Gans, welcher 10 Jahre zuvor von Joachim Tennstedt in der Zeichentrickserie DuckTales – Neues aus Entenhausen synchronisiert wurde.
Obwohl sich Wolf bereits im April 2022 in den Ruhestand begeben hatte, kehrte er 2023 als Synchronsprecher für Tobin Bell in Saw X zurück und synchronisierte wenig später Tony Shalhoub ein weiteres Mal in der Rolle des Privatdetektivs Adrian Monk im Fernsehfilm Mr. Monk’s Last Case: A Monk Movie. Diese Rollen waren seine letzten Synchronarbeiten.[5]
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