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rumänische Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ana Blandiana – Realname Otilia Valeria Coman – (* 25. März 1942 in Timișoara, Rumänien) ist eine rumänische Schriftstellerin und politische Aktivistin.
Otilia Coman wurde als Tochter des orthodoxen Priesters Gheorghe Coman in Timișoara geboren. 1944 siedelten die Eltern nach Oradea über, wo der Vater an der orthodoxen Kathedrale Biserica cu Lună als Priester tätig war und nach der Machtübernahme der Kommunisten als ›Volksfeind‹ verhaftet. Kurz nach der Freilassung kam er 1964 bei einem Unfall ums Leben.
In Oradea besuchte Otilia Coman Grundschule (1949–1952) und Gymnasium (1952–1959). Als Kind eines ›Volksfeindes‹ wurde ihr das Studium an der Universität in Cluj-Napoca vorerst verwehrt.
1959 erschien in der Klausenburger Zeitschrift Tribuna (deutsch Tribüne) das Gedicht Originalitate, wobei sie erstmals das Pseudonym Ana Blandiana (nach Blandiana, dem Geburtsort der Mutter) verwendete. Weil sie in dem Gedicht Regimekritik übte, belegte das stalinistische Gheorghe Gheorghiu-Dej-Regime mit einem vierjährigen Schreibverbot.
Von 1963 bis 1967 studierte sie Philologie an der Universität Klausenburg.
1964 debütierte Ana Blandiana mit dem Gedichtbuch Persoana întâia plural. Von 1968 bis 1974 war sie als Redakteurin verschiedener Literaturzeitschriften und von 1975 bis 1977 als Bibliothekarin am Institut für bildende Kunst in Bukarest tätig. Nach der Veröffentlichung des Gedichtes Motanul Arpagic, einer kaum verschleierten Kritik an Ceaușescu, wurde sie unter Hausarrest gestellt und erhielt Publikationsverbot.
Bis zur rumänischen Revolution von 1989 war Blandiana Dissidentin und Bürgerrechtlerin. In Interviews beim Sender Radio Free Europe und in außerhalb Rumäniens veröffentlichten Publikationen deckte sie die Missstände unter Nicolae Ceaușescu im sozialistischen Rumänien auf. Ana Blandiana ist Gründungsmitglied der Bürgerlichen Allianz (Alianța Civica) und leitet die Gedenkstätte Sighet (Memorialul de la Sighet), ein Institut zur Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit Rumäniens. Im Dezember 1989 war sie Mitglied im Rat der Front zur Nationalen Rettung (rumänisch Frontul Salvării Naționale, FSN), trat aber schon im Januar 1990 wieder aus, da sie sich von den Neokommunisten manipuliert fühlte. Ana Blandiana ist Gründungsmitglied der Bürgerallianz und Initiatorin des rumänischen P.E.N. Club, dessen Vorsitz sie innehat. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Romulus Rusan, gründete sie die Gedenkstätte zur Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit Sighet (Memorialul victimelor comunismului și al rezistenței de la Sighet), eine Forschungs-, Ausstellungs-, Museums- und Tagungsstätte in der nordrumänischen Stadt Sighetu Marmației, mit der Zielvorgabe, die Verbrechen des Kommunismus im Land aufzudecken, sie wissenschaftlich zu erfassen und die Ergebnisse öffentlich zugänglich zu machen.
Blandianas Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sie erhielt Einladungen zu Lesungen, Symposien, Festivals und Vorträgen u. a. in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Niederlande, Mazedonien, Norwegen, Österreich oder den USA und dozierte an zahlreichen Universitäten, unter anderem in Rom, Berlin, Paris, Wien, Prag, Heidelberg, Tübingen, Hamburg und Köln.
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