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Adelsgeschlecht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Aleramiden waren die Familie der Markgrafen von Montferrat und Saluzzo vom 11. Jahrhundert bis 1305 bzw. 1543. Sie gehören zu den ältesten urkundlich nachgewiesenen italienischen Adelsgeschlechtern.
Die Aleramiden waren vermutlich Anfang des 10. Jahrhunderts im gräflichen Rang aus dem Westfrankenreich nach Italien eingewandert. Graf Aledramus (Aleram) war 961 einer der drei Adligen (neben Oberto von Luni, dem Stammvater der Obertenghi, und Arduin Glaber, dem Stammvater der Arduine), die von König Berengar II. (seinem Schwiegervater) bei der Neuordnung der feudalen Strukturen eine der neu geschaffenen Markgrafschaften übertragen bekam, in diesem Fall die Marca Liguria Occidentale (Markgrafschaft Westligurien) oder Marca Aleramica mit Vercelli, dem Montferrat, Ceva, Acqui Terme bis hinunter zur Mittelmeerküste zwischen Oneglia und Albenga. Der Zerfall des Königreichs und damit auch der markgräflichen Macht beschränkten den Herrschaftsbereich dann vor allem auf das Zentrum der Markgrafschaft: erstmals im Jahr 1040 wird ein Marcio aus der Familie als Markgraf von Montferrat bezeichnet. Aus verstreutem Besitz weiter im Westen und dem Erbe einer Tochter eines Markgrafen von Turin bildete eine Linie der Familie dann die Markgrafschaft Saluzzo, die 1142 das erste Mal erwähnt wird.
Die größte Bekanntheit erlangten die Aleramiden im Zusammenhang mit den Kreuzzügen. Die Brüder Wilhelm Lungaspada und Konrad von Montferrat spielten im Königreich Jerusalem eine herausragende Rolle. Markgraf Konrad war im Dritten Kreuzzug der Herr von Tyrus und 1192 für kurze Zeit König von Jerusalem. Ihre Kinder Balduin V. und Maria von Montferrat wurden zu Königen gekrönt. Ein dritter Bruder, Bonifatius I. von Montferrat war der Anführer des Vierten Kreuzzugs, der zur Eroberung Konstantinopels und der Gründung unter anderem des Lateinischen Kaiserreichs und des Königreichs Thessaloniki führte.
Die Linie in Saluzzo starb 1548 aus, nachdem sie wenige Jahre zuvor die Markgrafschaft verloren hatte. Die Linie in Montferrat war mit dem Markgrafen Johann I. bereits 1305 erloschen. Sie wurde von den Palaiologen beerbt, der damaligen kaiserlichen Familie in Byzanz, die die Markgrafschaft weitere 230 Jahre regierten. In weniger bedeutenden Nebenlinien existiert die Familie noch heute, darunter möglicherweise die Lanza.
Die Zählung der Markgrafen mit Namen Wilhelm ist in der Literatur nicht einheitlich. So werden zum Beispiel häufig Guglielmus († vor 933) als Wilhelm I. und Guglielmus (961/967 bezeugt) als Wilhelm II., zu deren Zeit die Markgrafschaft Montferrat noch nicht existierte, ebenso mitgezählt wie Wilhelm Lungaspada († 1177), der als Kreuzfahrer lebte und vor seinem Vater starb, somit selbst nicht Markgraf von Montferrat war.
Die Zählung hier folgt der von Schwennicke (s. Literatur) vorgeschlagenen, die mit Markgraf Wilhelm († vor 1042) beginnt, dessen (vermutlicher) Sohn Otto im Jahr 1040 erstmals als „Marchio Montiferratensis“ bezeichnet wird.
Dieser Abschnitt folgt der Darstellung Harry Bresslaus (siehe Literatur), der den Stammvater Teto als Sohn Anselms († vor 1055) sieht, dies aber nur damit begründet – als Hinweis und nicht zwingend – dass einer von Tetos Söhnen den gleichen Namen trug.
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