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deutscher Politiker (KPD, SED), MdV Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Albert Norden (* 4. Dezember 1904 in Myslowitz, Oberschlesien; † 30. Mai 1982 in Ost-Berlin) war ein deutscher Journalist und Politiker der KPD und SED. Von 1958 bis 1981 gehörte er dem Politbüro des ZK der SED an.
Albert Norden war ein Sohn des Rabbiners Joseph Norden und dessen Ehefrau Emilie (1876–1931), geborene Meseritz. Er hatte vier Geschwister. Nachdem er 1920 vorzeitig das Gymnasium verlassen hatte, absolvierte er eine Tischlerlehre.
Nach seiner Tischlerlehre arbeitete Norden für verschiedene sozialistische und kommunistische Zeitungen wie die Rote Fahne und gab zeitweise den Rundbrief der radikal-sozialistischen jüdischen Jugend heraus. 1919 wurde Norden Mitglied der Freien Sozialistischen Jugend und 1921 der KPD. Mehrfach wurde er in der Weimarer Republik aus politischen Gründen verhaftet.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland emigrierte Norden 1933 in die Tschechoslowakei, dann nach Frankreich und 1941 in die USA. In Paris arbeitete er 1933 mit am „Braunbuch 1933 über Reichstagsbrand und Hitlerterror“. In New York sicherte er seinen Lebensunterhalt als Fabrikarbeiter. Er war Funktionär des Deutsch-Amerikanischen Kulturverbandes und arbeitete für die Exilzeitschriften German American und Freies Deutschland (Mexiko). 1944 war er Gründungsmitglied des Council for a Democratic Germany. Erst nach seiner Rückkehr aus der Emigration erfuhr er vom Tod seines Vaters 1943 im KZ Theresienstadt.
Von 1949 an war Norden drei Jahre Leiter der Presseabteilung im Informationsamt der DDR, von 1953 bis 1955 Professor für neuere Geschichte an der Ost-Berliner Humboldt-Universität. Ab 1954 war Norden erster Sekretär des neu gegründeten „Ausschusses für Deutsche Einheit“ in der DDR.[1] Dieser Ausschuss war im Rang eines Staatssekretariats dem Ministerrat der DDR unterstellt.
Von 1958 bis 1981 war er Mitglied des Politbüros des ZK der SED und Abgeordneter der Volkskammer. Von 1960 bis 1979 gehörte er dem Nationalen Verteidigungsrat der DDR an. Als Sekretär des ZK der SED war er ab 1955 für die Agitation verantwortlich. Er leitete eine Kommission, die alle Maßnahmen und Vorgänge in der DDR zur Aufarbeitung der Kriegs- und Naziverbrechen koordinierte. 1965 veröffentlichte Norden das Braunbuch der DDR. Es enthielt Namen von über 1800 Nationalsozialisten und Kriegsverbrechern in westdeutschen Führungspositionen (in der 3. Auflage über 2300 Namen). Ab 1976 war Norden Mitglied des Staatsrates der DDR.
1981 schied Albert Norden wegen schwerer Krankheit aus allen politischen Funktionen aus. Seine Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.
Albert Norden war verheiratet.[2] Sein Sohn John Konrad „Johnny“ Norden (* 1942) war in der DDR lange Zeit im diplomatischen Dienst tätig.[3]
Von 1984 bis 1992 war die jetzige Berliner Cecilienstraße nach ihm benannt. Der 1989 nach Norden benannte benachbarte U-Bahnhof führt seit 1991 den Namen Kaulsdorf-Nord.
1987 erhielt der VEB RFT Nachrichtenelektronik Leipzig den Beinamen „Albert Norden“.
Die Deutsche Post der DDR gab 1984 zu seinen Ehren eine Sondermarke in der Serie Persönlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung heraus.
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