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diakritisches Zeichen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter Akzent oder Akzentzeichen versteht man in der Schrift
Akzente sind bereits seit der Antike bekannt und wurden von den griechischen Grammatikern eingeführt.
Folgende Zeichen werden als Akzent verwendet:
Zeichen | Beispiel | Sprache |
---|---|---|
´ | Bogotá, μέρος | Spanisch, Griechisch (poly- und monotonische Orthographie) |
` | più, σημειωτικὴ | Italienisch, Griechisch (polytonische Orthographie) |
͂ | πρᾶγμα | Griechisch (polytonische Orthographie) |
Manchmal werden emphatische oder tonale Akzente nicht in der Standard-Orthographie verwendet, jedoch in Lehrwerken und Wörterbüchern, beispielsweise ´ (собо́р) im Russischen, oder ´ (é), ` (è) im Schwedischen und Norwegischen.
Die französischen diakritischen Zeichen ´ (é), ` (è) und ̂ (ê) (accent aigu, accent grave, accent circonflexe) ordnet man zu den Akzentzeichen, da ihre Form den griechischen entspricht und sie den gleichen Namen tragen (französisch accent ‚Akzent‘). Sie bezeichnen jedoch nicht den Sprach-Akzent, sondern verändern die Qualität des bezeichneten Lautes und wären daher eigentlich der Kategorie weiterer Zeichen zuzuordnen.
Ein Wort kann nur eine hauptakzentuierte Silbe haben. Dass diese Zeichen im Französischen nicht den Akzent bezeichnen, zeigen unter anderem folgende Beispiele: créé, été, Cléopâtre, créèrent, ebenso beim Verb tâcher, bei dem man trotz des Akzents auf ersten Silbe die zweite betont, also -er.
Zeichen, die nicht zur Bezeichnung des Akzentes verwendet werden, jedoch oft als „Akzent“ bezeichnet werden, sind:
´ | wie z. B. im Polnischen (Łódź), Serbischen (Ignjić), Tschechischen (Česká) und Slowakischen (stránka), Ungarischen (kávéház), Isländischen (Íþróttir), Irischen (Máirtín), … |
^ | wie z. B. im Rumänischen (România, în), im Slowakischen (vôl, stôl, kôň) |
˝ | im Ungarischen (hűtőszekrény) |
Diese Zeichen, die im eigentlichen Sinne keine Akzente sind, haben in verschiedenen Sprachen durchaus verschiedene Bedeutungen. So bezeichnet zum Beispiel das ´-Zeichen im Polnischen, Französischen, Isländischen, Irischen, Kroatischen einen anderen Laut als das Zeichen ohne, im Tschechischen und Slowakischen die Länge des Lautes. Im Ungarischen kennzeichnet er, sowohl bei Vokalen als auch bei den beiden Umlauten Ő und Ű in Form eines Doppelakut, ebenfalls die Länge. Hierbei nehmen das Á und das É eine Sonderstellung ein, da sich hier zusätzlich die Aussprache von offen zu geschlossen ändert.
Es gibt viele weitere diakritische Zeichen, die über dem Buchstaben stehen (zum Beispiel den Brevis, die Tilde, das Hatschek, der Ringakzent, das Makron oder das Trema), die jedoch nicht als Akzente bezeichnet werden.
Die bevorzugte Darstellung der Zeichen kann unterschiedlich sein. So wird der Akut in hochqualitativen Drucktypen im Französischen flacher, in den ostmitteleuropäischen Schriften (Polnisch, Tschechisch, Slowakisch, Ungarisch) steiler geschnitten. Im Ungarischen kann der Akut, falls es sich um eine Grotesk-Schriftart handelt, sogar gänzlich senkrecht geschnitten werden.
Das griechische Perispōménē (περισπωμένη „umfahren, umkurven“, als Kombination aus Akut und Gravis gesehen) kann von der Form her wie eine Tilde, ein Zirkumflex oder wie ein Makron geschnitten werden.
In der lateinischen Schrift gilt als Akzentzeichen vornehmlich:
(Ő)
, ő (ő)
; Ű (Ű)
, ű (ű)
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