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serifenlose Minuskelschriften Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Grotesk, auch Serifenlose Linear-Antiqua (DIN 16518) oder Sans Serif (französisch für „ohne Serife“, „serifenlos“), ist eine von mehreren serifenlosen Schriften der Schriftartenfamilie Antiqua. Außerdem ist bei Groteskschriften die Strichstärke der Buchstaben (nahezu) gleichmäßig, ein Strichkontrast ist also nicht vorhanden oder sehr gering. Durch das Fehlen der Serifen unterscheiden sich Groteskschriften von den Serifenbetonten Linear-Antiqua.
Die Bezeichnung Grotesk ist in der Fachwelt sehr geläufig. Sie bezieht sich darauf, dass die ersten Schriften dieses Typs als Groteske, also eine sonderbare, aber durchaus reizvolle Entstellung angesehen wurden, weil die Nichtvariation der Strichstärke und das Weglassen der Serifen allen damaligen Lesegewohnheiten widersprach.
Grotesk-Schriften weisen einfach geformte Glyphen auf, die unter anderem auch auf Bildschirmen gut darstellbar sind. Sie sind daher heute Standard auf Computersystemen. Die Bezeichnung Grotesk wirkt seit der weiten Verbreitung von Groteskschriften befremdlich, weswegen die Bezeichnungen Serifenlose oder Sans Serif in der Desktop-Publishing-Branche üblich sind.
Die Grotesk entstand wie die Egyptienne Anfang des 19. Jahrhunderts in England als Antwort auf den gestiegenen Bedarf an auffälligen Werbeschriften. 1803 zeigte Robert Thorne zum ersten Mal eine Sans Serif. Die erste Grotesk wurde 1816 von William Caslon IV., dem Urenkel des Schriftgießers William Caslon, veröffentlicht.
Groteskschriften wurden ab 1832 als plakative Anzeigenschriften in England sehr beliebt. Nachdem sie zunächst vor allem Anwendung in Gelegenheitsdrucksachen (Akzidenzen), der Werbung und Beschilderungssystemen fanden und als Auszeichnungsschrift Bedeutung hatten, begann ihre Entwicklung zu Brotschriften Anfang 1898 mit der Akzidenz-Grotesk. Während die älteren Groteskschriften sehr kräftig waren, werden inzwischen viele Schriftstärken angeboten, von den superleichten und „mageren“ über kräftige und halbfette Formen zu den extrafetten. Als Beispiel wäre die Helvetica zu nennen, von der es heutzutage über 40 Varianten gibt.
Ähnlich wie bei den Antiqua-Schriften entwickelten sich auch bei der Grotesk mit der Zeit unterschiedliche Design-Richtungen:
Bis heute sind Serifentypen immer noch der Standard im Druckwesen. Groteskschriften sind jedoch in allen Bereichen der Gestaltung anzutreffen, vor allem auch in der Typografie für den Bildschirm, wo die Serifen die Leserlichkeit kaum erhöhen und sogar, insbesondere bei kleinen Schriftgrößen, verringern. Heutzutage ist das vielfältige Angebot an Groteskschriften unübersehbar, was auf die gestiegene Bedeutung dieser Schriften hinweist.
Auf den ersten Blick haben Groteskschriften eine einheitliche Strichstärke. Das scheint aber nur so, denn in Wirklichkeit unterscheiden sich fast immer die Strichstärken, um ein optisch gleichmäßiges Bild herzustellen. Dieses wird etwa bei den Überläufen von Schäften und Rundungen (z. B. a und n) deutlich. Auch ist oft die Strichstärke der Vertikalen geringfügig größer als die der Horizontalen, vor allem in dynamischer Grotesk.
Unter den Groteskschriften gibt es Schnitte, die eine „geschlossene“ oder „einstöckige“ Form des Kleinbuchstabens a anstatt der sonst üblichen „offenen“ oder „zweistöckigen“ Form verwenden. Das geschlossene a (ɑ) ähnelt dem der Kursiven. Ebenso gibt es bei den Groteskschriften ein- und zweistöckige Formen des Buchstabens g.
British Standards Classification of Typefaces (BS 2961:1967) | Matrix Beinert von Wolfgang Beinert | Indra Kupferschmid und Hans Peter Willberg | Schriften | Beispiele |
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Lineal Grotesque | Amerikanische Grotesk | Amerikanische Grotesk | Franklin Gothic, News Gothic, Officina Sans, Vectora | |
Lineal Neo-grotesque | Ältere Grotesk | Statische Grotesk | Akzidenz Grotesk, Helvetica, Arial, Univers | |
Lineal Geometric | Konstruierte Grotesk | Geometrische Grotesk | Futura, Avant Garde, Avenir, Century Gothic, Kabel | |
Lineal Humanist | Jüngere Grotesk | Dynamische Grotesk | Gill Sans, Syntax, Frutiger, Stone Sans, Meta, Scala Sans, TheSans, Today Sans Serif |
Serifenlose Schriften, die sich nicht in diese Kategorien einordnen lassen (zum Beispiel die Optima, eine serifenlose Renaissance-Antiqua) werden aus Ermangelung einer besseren Einsortierbarkeit nach DIN 16518 zu den Antiqua-Varianten gerechnet.
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