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japanischer Pflanzensoziologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Akira Miyawaki (jap. 宮脇 昭, Miyawaki Akira; * 29. Januar 1928 in Nariwa (heute: Takahashi), Präfektur Okayama; † 16. Juli 2021[1]) war ein japanischer Hochschullehrer und Pflanzensoziologe.[2]
Akira Miyawaki wurde 1928 als vierter Sohn einer Reisbauerfamilie in einem kleinen Dorf in der Region Chūgoku im Südwesten der japanischen Hauptinsel Honshū geboren. Zunächst besuchte er eine nahegelegene Zwergschule und machte danach, ab 1945, eine dreijährige Ausbildung am Land- und Forstwirtschaftskolleg in Tokio. Nach kurzer Tätigkeit als Lehrer nahm er 1948 ein Studium am Botanischen Institut der Universität Hiroshima auf. 1952 erwarb er dort mit einer Arbeit über Unkräuter den wissenschaftlichen Grad eines Bachelors. Im Anschluss erlangte er bis 1958 eine Stelle als wissenschaftlicher Assistent an der Staatlichen Universität Yokohama und verfasste dort eine Dissertation über Unkräuter und kurzlebige, anthropogene Pflanzen-Gesellschaften.
Eine Weichenstellung für seine weitere Forschungsarbeit wurde der Aufenthalt von 1958 bis 1960 und nochmals von 1963 bis 1964 als Gastforscher an der damaligen Bundesanstalt für Vegetationskartierung in Stolzenau, Niedersachsen, wo er wissenschaftlicher Mitarbeiter von Reinhold Tüxen wurde.[2] 1961 wurde Miyawaki an der Staatlichen Universität Yokohama zum Doctor of Science promoviert.
Nach einer Assistenz-Professur von 1962 bis 1973 leitete er bis 1993 das Institut für Umweltwissenschaften und Umwelttechnologie an der Staatlichen Universität Yokohama und bekleidete von 1985 bis zu seiner Emeritierung 1993 das Amt des Direktors. Seit 1993 war er Direktor des Japanese Center for International Studies in Ecology (JISE).[3][4]
Von 1977 bis 1978 hatte Miyawaki eine Gastprofessur an der Universität Saarbrücken inne.
Miyawaki war ein profilierter Vegetationskundler, der die Methoden der Braun-Blanquet-Tüxen-Schule in Japan eingeführt und populär gemacht hat. Wegweisend sind seine Arbeiten und Aktivitäten zur Entwicklung in Japan heimischer Waldgesellschaften nach dem Konzept der potentiellen natürlichen Vegetation.
Einige Wirkung hat sein Tiny-Forest-Konzept (Miyawaki-Methode) entfaltet, die Pflanzung kleiner künstlicher Wäldchen (Größe ab ca. 1 Tennisfeld) im städtischen Raum, die durch spezielle Vorbereitung des Bodens, Auswahl der Pflanzen sowie deren dichte Setzung innerhalb weniger Jahre Klein-Biotope von hoher Biodiversität im urbanen Raum bilden.[5][6] In den Niederlanden wurden seit 2015 100 Miyawaki-Haine angelegt.[7] Auch in London wurde in Chelsea ein Miyawaki-Hain gepflanzt.[8] Der erste derartige Wald in Deutschland wurde 2019 auf einer öffentlichen Fläche in Bönningstedt durch den Verein Citizens Forests e. V. angelegt.[9][10][11]
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