Air-Tahoma-Flug 185
Flugunfall im Jahr 2004 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Auf dem Air-Tahoma-Flug 185 (Flugnummer: HMA185, Funkrufzeichen: TAHOMA 185) ereignete sich am 13. August 2004 ein schwerer Flugunfall. Bei dem Absturz einer Convair CV-580 der Air Tahoma, mit der ein Frachtflug im Auftrag der DHL Aviation vom Flughafen Memphis zum Flughafen Cincinnati durchgeführt wurde, kam ein Besatzungsmitglied ums Leben.
Air-Tahoma-Flug 185 | |
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Eine baugleiche Convair CV-580 | |
Unfall-Zusammenfassung | |
Unfallart | Notlandung nach Ausfall beider Triebwerke |
Ort | World Sports Golf Course, Florence, Kentucky, Vereinigte Staaten |
Datum | 13. August 2004 |
Todesopfer | 1 |
Überlebende | 1 |
Verletzte | 1 |
Luftfahrzeug | |
Luftfahrzeugtyp | Convair CV-580 |
Betreiber | Air Tahoma |
Kennzeichen | N586P |
Abflughafen | Flughafen Memphis, Tennessee, Vereinigte Staaten |
Zielflughafen | Flughafen Cincinnati, Kentucky, Vereinigte Staaten |
Passagiere | 0 |
Besatzung | 2 |
→ Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen |
Die betroffene Maschine trug die Werknummer 68, wurde als Convair CV-340-31 gebaut und zu einem späteren Zeitpunkt in eine Convair CV-580 umgebaut. Die Maschine wurde am 22. Mai 1953 an die United Air Lines ausgeliefert, bei der sie mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N73131 und dem Taufnamen Burbank in Betrieb genommen wurde. Die Maschine blieb bis November 1960 bei der United Air Lines in Betrieb. Am 28. November 1960 wurde die Maschine durch die Lake Central Airlines übernommen. Eine erneute Ummeldung erfolgte am 4. Januar 1968 infolge eines Umbaus und einer dadurch geänderten Typenbezeichnung. Nachdem die Lake Central Airlines in der Allegheny Airlines aufgegangen war, wurde die Maschine am 1. August 1968 mit dem neuen Kennzeichen N5841 auf ihre neue Eigentümerin zugelassen. Am 14. März 1978 übernahm die Mountain West Airlines die Maschine, im November 1978 wurde die Convair dann durch die Sierra Pacific Airlines betrieben. Am 6. September 1979 wurde die Maschine mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N535SA auf ihre neue Eigentümerin Summit Airlines zugelassen, im September 1987 auf die Corporate Air. Am 6. Oktober 1987 übernahm die European Air Transport die Maschine und betrieb sie mit dem Luftfahrzeugkennzeichen OO-DHC im Namen der DHL Worldwide Express. Ab dem 25. Mai 2000 war die Maschine mit dem spanischen Kennzeichen EC-HMR an die Swiftair verleast. Ihr letztes Kennzeichen N586P erhielt die Maschine bei dem Unternehmen 580 Inc. Am 27. April 2004 wurde die Maschine auf die Air Tahoma zugelassen. Das zweimotorige Mittelstreckenflugzeug war mit zwei Turboproptriebwerken des Typs Allison 501-D13 ausgerüstet. Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine 67.886 Betriebsstunden absolviert.
An Bord der Maschine befand sich lediglich eine zweiköpfige Besatzung, bestehend aus einem Flugkapitän und einem Ersten Offizier:
Mit der Maschine wurde an diesem Tag ein nächtlicher Kurierflug im Auftrag der DHL Worldwide Express geflogen, die Ladung bestand aus Päckchen und Paketen, die Maschine war mit einer Bemalung der DHL versehen.
Ungefähr 50 Minuten nach Beginn des Fluges aktivierte der Kapitän der Maschine die Funktion zum Umpumpen des Treibstoffs zwischen den Tanks und ließ diesen Modus fast 30 Minuten lang weiterlaufen, ohne den Vorgang zu überwachen. Während des Vorgangs war das Kraftstofftank-Absperrventil offen gelassen worden, was den genehmigten Verfahren widersprach und das Umpumpen von Kraftstoff vom linken Tank, an den die Kraftstoffpumpen angeschlossen waren, zum rechten Tank ermöglichte. Während des Sinkfluges fielen durch den dadurch erzeugten Treibstoffmangel beide im linken Kraftstofftank befindlichen Kraftstoffpumpen aus, nachdem sie Luft eingesaugt hatten. Dies führte in der Folge zu einem doppelten Triebwerksausfall. Die Piloten versuchten noch, im Gleitflug den Zielflughafen zu erreichen, was ihnen jedoch nicht gelang. Die Maschine ging um 0:49 Uhr Ortszeit nur einen Kilometer südlich des Flughafens, beim sechsten Loch des World Sport Golf Course zu Boden, wobei sie auseinanderbrach und gegen eine Baumreihe schlitterte. Der Flugkapitän erlitt bei dem Unfall nur leichte, der Erste Offizier dagegen tödliche Verletzungen.
Das National Transportation Safety Board nahm nach dem Unfall die Ermittlungen auf. Die Ermittler kamen zu dem Schluss, dass der Unfall dadurch verursacht wurde, dass der Kapitän die vorgeschriebenen und im Flughandbuch festgehaltenen Verfahren zum Umpumpen von Kraftstoff missachtet hatte. Ferner seien die Tankanzeigen zum kritischen Zeitpunkt nicht überwacht worden. Als beitragende Faktoren wurden eine unzureichende Flugplanung durch den Kapitän und die Tatsache, dass er seine Aufmerksamkeit von den Vorgängen im Kraftstoffsystem abgewendet hatte, angegeben. Zudem hätten die Piloten nicht beachtet, dass sich die Steuereigenschaften der Maschine durch die ungleiche Lastverteilung nach dem Umpumpen des Kraftstoffs verändert hatten.
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