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AF-C*-Algebren, oder kürzer AF-Algebren, bilden eine im mathematischen Teilgebiet der Funktionalanalysis betrachtete Klasse von C*-Algebren, die sich aus endlichdimensionalen C*-Algebren aufbauen lassen, AF steht für approximately finite (fast endlich). Diese C*-Algebren lassen sich mittels K-Theorie zu bestimmten Gruppen in Beziehung setzen und auf diese Weise vollständig beschreiben.
Eine AF-Algebra ist eine C*-Algebra , zu der es eine Folge endlichdimensionaler C*-Algebren gibt, so dass
Der -Funktor ordnet jeder C*-Algebra (allgemeiner jedem Ring) eine skalierte, geordnete, abelsche Gruppe zu.[3] Genauer sei die Menge der Isomorphie-Klassen der endlich erzeugten projektiven Moduln über . Die direkte Summe macht diese Menge zu einer kommutativen Halbgruppe. ist definiert als die Grothendieck-Gruppe von und ist das Bild von in . Schließlich kann man zeigen, dass jede Projektion via einen projektiven -Modul definiert; ist das Bild der Menge der Projektionen aus in und wird Skala genannt. Statt -Gruppe sagt man auch Dimensionsgruppe.
Einfache Beispiele sind oder .
Weiter kann man zeigen, dass ein *-Homomorphismus zwischen C*-Algebren einen Homomorphismus zwischen den zugehörigen Dimensionsgruppen induziert, dieser ist positiv, das heißt bildet die positiven Halbgruppen ineinander ab, und skaliert, das heißt, er bildet die Skalen ineinander ab. Das ist klar, denn induziert einen Halbgruppenhomomorphismus , und für die Skaliertheit beachte man, dass natürlich Projektionen aus auf solche aus abbildet. Insgesamt definiert einen Funktor von der Kategorie der C*-Algebren in die Kategorie der skalierten, geordneten, abelschen Gruppen.
Das kann man kurz und bündig auch so formulieren:
Isomorphieinvariante bedeutet, dass die Dimensionsgruppen isomorpher AF-Algebren isomorph sind. Das ist klar wegen der oben beschriebenen funktoriellen Eigenschaften und gilt sogar für alle C*-Algebren. Vollständigkeit der Isomorphieinvariante bedeutet nun, dass nicht-isomorphe AF-Algebren durch ihre Dimensionsgruppen unterschieden werden können, das heißt, dass auch die zugehörigen Dimensionsgruppen nicht isomorph sind. Das ist der schwierige Teil des Satzes von Elliot.
Da eine AF-Algebra bis auf Isomorphie durch ihre Dimensionsgruppe bestimmt ist, stellt sich in natürlicher Weise die Frage, welche Gruppen als Dimensionsgruppen von AF-Algebren auftreten können. Diese Frage wird vollständig beantwortet durch den
Für die hier auftretenden ordnungstheoretischen Begriffe konsultiere man den Artikel über geordnete abelsche Gruppen.
Mit obigen Sätzen von Elliot und Effros-Handelman-Shen kann das Studium der AF-Algebren auf das Studium der abzählbaren, unperforierten, skalierten, geordneten, abelschen Gruppen mit der Rieszschen Interpolationseigenschaft zurückgeführt werden.
So kann man zeigen, dass die abgeschlossenen, zweiseitigen Ideale einer AF-Algebra in eineindeutiger Weise den Ordnungsidealen der Dimensionsgruppe entsprechen, das heißt denjenigen Untergruppen mit , wobei , und der Eigenschaft, dass aus folgt.[6]
Man kann also einfache AF-Algebren konstruieren, das heißt solche ohne echte von verschiedene zweiseitige Ideale, indem man abzählbare, unperforierte, skalierte, geordnete Gruppen mit der Rieszschen Interpolationseigenschaft findet, die keine echten Ordnungsideale haben. Die dichten Untergruppen von , die umfassen mit als Skala, sind Beispiele (UHF-Algebren), aber auch Gruppen wie mit und der durch die Ordnungseinheit definierten Skala.[7]
Ein weiteres wichtiges Werkzeug zur Untersuchung von AF-Algebren sind Bratteli-Diagramme, bestimmte unendliche, gerichtete Graphen, die die Struktur der Algebra wiedergeben.
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