Jahrhundert Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das 19. Jahrhundert v. Chr. begann am 1. Januar 1900 v. Chr. und endete am 31. Dezember 1801 v. Chr. Dies entspricht dem Zeitraum 3850 bis 3751 vor heute oder dem Intervall 3546 bis 3462 Radiokohlenstoffjahre.
Frühbronzezeit in Mitteleuropa (ab 2300/2200 v. Chr. bis 1600 v. Chr.) – Bz A1b (2000 bis 1850 v. Chr.) und Bz A2a (1850 bis 1750 v. Chr.). Echte Bronze setzt sich jetzt bei Waffen und Geräten durch.
Laut indischer Überlieferung erreichen weitere arische Invasionswellen über den Chaiber-Pass den indischen Subkontinent.
Die Amurriter dringen in den Süden Mesopotamiens ein. Profitierend von den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Isin und Larsa nehmen sie kurz vor 1900 v. Chr. mehrere Städte wie beispielsweise Uruk, Ilip, Marad, Malgŭ und Maškan-Šapir ein und gründen Stadtkönigtümer.
Die Culture du Rhône in der Schweiz und im Rhonetal verdankt ihren Wohlstand dem Handel zwischen dem Mittelmeerraum und Süddeutschland (Austausch von Bronzegegenständen gegen Muschelschalen). Die Kultur entwickelt eine eigenständige Metallverarbeitung, die Techniken aus der Aunjetitzer Kultur assimiliert. Hergestellt werden unter anderem spezielle Axt- und Nadelformen.
In Großbritannien bildet sich die Wessex-Kultur. Sie entsteht aus der Verschmelzung bedeutender autochthoner Gruppen der Glockenbecherkultur mit kolonisierenden Neuankömmlingen, die durch die Lagerstätten von Kupfer und Zinn in Cornwall angelockt worden waren.
1900 bis 1500 v. Chr.:
In Elam herrscht die Dynastie der Sukkalmah (bzw. der Ebartiden). Ebarat (um 1916 v. Chr.) wird von seinem Sohn Šilhaha um 1894 v. Chr. auf den Thron gefolgt, der sich als Sukkalmah (Großregent) und König von Anschan und Susa bezeichnet. Anschan dürfte damals bereits eine Großstadt gewesen sein, die mit dem restlichen Iran, insbesondere Baktrien in engem wirtschaftlichen Austausch stand.
Um 1900 v. Chr.:
Die Hafenstadt Lothal der Indus-Kultur wird aufgegeben.
In Assyrien entsteht die Hauptstadt Aššur, die sich zu einem wichtigen Knotenpunkt der Handelswege zwischen Anatolien, dem Iran und dem Persischen Golf entwickelt.
Amenemhet II., dritter Pharao der 12. Dynastie, wird von seinem Vater Sesostris I. zwei Jahre vor dessen Ableben als Mitregent eingesetzt.
1876 v. Chr.:
Laut biblischer Überlieferung dringen nach einer zweijährigen Hungersnot die Israeliten in Ägypten ein (als Alternativdatum wird auch 1986 v. Chr. angegeben).
Um 1850 v. Chr.:
Aschkelon, die Hauptstadt des kanaanitischen Königreichs, ist ein betriebsamer Mittelmeerhafen, der die Erzeugnisse seines Hinterlandes ausführt. Die Stadt wird von einer 2 Kilometer langen und 25 Meter hohen Mauer umgürtet und dürfte an die 15.000 Einwohner gezählt haben.
1844 v. Chr.:
Sesostris II. folgt als vierter Pharao der 12. Dynastie seinem Vater Amenemhet II. auf den Thron. Unter ihm entstehen Handelswege an das Rote Meer, zum Sinai und nach Byblos. Auch nach Kreta bestehen Handelsbeziehungen.
1840 v. Chr.:
Das Fürstengrab von Helmsdorf (Mansfelder Land), dessen Trägerkultur die Aunjetitzer Kultur ist, kann mit Hilfe der Dendrodatierung auf 1840 (± 60) Jahre v. Chr. datiert werden.
Sesostris III. inspiziert die nubische Südgrenze und führt vier Feldzüge gegen die Nubier.
1818 v. Chr. (auch 1842 v. Chr.):
Tod des Sesostris III., unter dem das ägyptische Reich seine maximale Ausdehnung erreicht hatte. Ihm folgt sein Sohn Amenemhet III. als sechster Pharao der 12. Dynastie. Er unterteilt Ägypten in vier Verwaltungsbezirke.
Die sumerische Stadt Uruk wird von Rim-Sin I. aus Larsa erobert[3]. Uruk fällt somit unter die Herrschaft von Larsa (später an Babylonien), was das endgültige Ende der Hegemonie von Uruk bedeutete.
In der Ägäis 35 Kilometer nordöstlich von Iraklio kommt es zu einem schweren Erdbeben, das zu Bränden in Knossos führt. Die Zahl der Opfer ist nicht bekannt.
1831 v. Chr.:
In Shandong in China ereignet sich ein starkes Erdbeben mit unbekannter Opferzahl. Es ist das erste, historisch belegte Erdbeben.
Die Einwohner von Ḫattuša schmelzen erstmals Eisen.
Bei den Feuchtbodensiedlungen der Polada-Kultur in Norditalien finden sich Holzreste, die die Weiterentwicklung des Rads dokumentieren (Übergang vom Vollscheibenrad zum Speichenrad mit Metallfelgen aufgrund verbesserter Metallurgie).
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19. Jahrhundert v. Chr.:
In der Bretagne breiten sich Einzelgrabmale aus und entwickeln sich zu imposanten Tumuli, die 6 bis 8 Meter Höhe und einen Durchmesser von 30 Metern erreichen. Zweifellos wurden in ihnen bedeutende Territorialfürsten beigesetzt.
In Dahschur lässt Sesostris III. den Pyramidenkomplex der Schwarzen Pyramide errichten. Beigesetzt wurde er jedoch wahrscheinlich im Osirisgrab bei Abydos (Araba el Madfuna). In al-Madamud nordöstlich von Karnak gibt er den neuen Month-Tempel in Auftrag.
Mit den Statuen des Sesostris III., des Amenemhet III., dem Würfelspieler und den königlichen Sphinxen entsteht ein neuer realistischer Skulpturstil in Ägypten.
In Oberägypten wird die Wadi-el-Hol-Schrift als älteste bekannte Buchstabenschrift der Welt vermutlich von semitischen Arbeitern oder Söldnern verwendet.
In der Literatur Mesopotamiens setzt sich das Akkadische durch. Das Sumerische ist ab Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. eine tote Sprache, die nur noch in Gelehrtenkreisen erhalten bleibt. Die mesopotamischen Schreiber stammen aufgrund ihrer langwierigen Ausbildung zur Erlernung der Keilschrift aus den wohlhabenden Schichten der damaligen Gesellschaft. Sie sind außerdem Buchhalter und Rechnungsführer und setzen Verträge und geschichtliche Dokumente auf. Durch ihren spezialisierten Berufsstand werden die mesopotamischen Traditionen und Kenntnisse weitergegeben.
Die Sumerische Königsliste wird aufgezeichnet. Ihr Zweck war die Rechtfertigung der Ansprüche Isins auf die Vorherrschaft in Sumer. Trotz ihrer tendenziellen Voreingenommenheit liefert sie recht genaue Herrschergenealogien bis zurück zur Sintflut.
19. bis 17. Jahrhundert v. Chr.:
In Babylon entsteht der Schöpfungsmythos Enūma eliš. Er beschreibt die Schöpfung der Welt, den Kampf des Götterkönigs Marduk gegen Tiamat, der Mutter des Abgrunds und der Mächte des Chaos, sowie die Schöpfung des Menschen durch den Gott Ea.
Frühbabylonische Keilschrifttafeln vom Tell Harmal/Šadappum über Mathematik. Zu den vier sumerischen Grundoperationen, der Bestimmung von Quadrat- und Kubikwurzel, der Berechnung der Rechtecks- und der Kreisfläche gesellt sich zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. die Kreiszahl π sowie die Berechnung der Trapezfläche, des Pyramidenvolumens und des Kegelvolumens. Das Zahlsystem beruht gleichzeitig auf der 10 und der 60. Brüche sind bekannt, jedoch noch nicht die Zahl 0.
Nabi-Ilischu (? bis 1802 v. Chr.), letzter Herrscher Uruks, das von Larsa erobert wird
Sonstige
Gemäß dem Jüdischen Kalender lebt der Patriarch Terach, der Vater Abrahams, von 1882 bis 1677 v. Chr.
Nach biblischer Überlieferung die Lebenszeit von Abraham und Isaak. Abraham soll laut dem jüdischen Kalender 1812. v. Chr. geboren worden sein, 1948 Jahre nach Erschaffung der Welt.
Nach Überlieferung der tibetischen Bön-Tradition wird 1856 v. Chr. der Dzogchen-Meister Shenrab Miwoche geboren.