war ein Regiment der französischen Armee Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das 17e régiment d’infanterie war ein Regiment der französischen Armee, das 1597 als Regiment du Bourg de Lespinasse aufgestellt wurde und unter wechselnden Bezeichnungen bis 1921 bestand.
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Régiment du Bourg de Lespinasse Régiment d’Auvergne 17e régiment d’infanterie
Ordonnanzfahne des Rég Bourg de Lespinasse & aller Folgeverbände bis 1791
Fourragere in den Farben des Croix de guerre 1914–1918 mit zwei Palmenzweigen
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Es gehörte zu den Petits Vieux (den Kleinen Alten) Regimentern – mit den angesehensten des französischen Heeres – nach den sechs Regimentern der Grands Vieux – der Großen Alten.
6. März 1597: Aufstellung des Regiment du Bourg de Lespinasse durch einen Erlass von[1]Heinrich IV.
Dezember 1621: Eingliederung in das Régiment d’Estissac
1633: Das Régiment d’Estissac wurde zum Régiment de Maugiron
15. September 1635: Das Régiment de Maugiron erhielt als Regimentsfahne die weiße Fahne der Bourbonen[2] und übernahm den Namen Régiment d’Auvergne.
18. April 1776: Das «Régiment d’Auvergne» wurde geteilt:
Das 1. und 3. Bataillon führten weiterhin die Bezeichnung, Uniform und Fahne des Régiment d’Auvergne.
Das 2. und 4. Bataillon formierten das Régiment de Gâtinais[3]
1. Januar 1791: Im Zuge der Revolution verloren alle Regimenter ihre bisherigen Namen und wurden nur noch mit Nummern bezeichnet. Das «Régiment d’Auvergne» wurde in 17e «régiment d’infanterie» (ci-devant d’Auvergne) umbenannt.
Erste Umorganisation (Premier amalgame) mit dem „28 thermidor an II“ (15. August 1794)
Das 1. Bataillon des 17e régiment d’infanterie (vormals Régiment d'Auvergne) wurde mit dem
2e bataillon de volontaires de la Nièvre
10e bataillon de Seine-et-Oise
zur 33e demi-brigade de bataille zusammengelegt.[4][5] formiert.
Bei der „Zweiten Zusammenlegung“ wurde diese in die „17e demi-brigade de deuxième formation“ eingegliedert.
Das 2. Bataillon des 17e régiment d'infanterie wurde mit dem
3e bataillon de la Meuse und dem
4e bataillon de la Moselle
zur 34e demi-brigade de bataille zusammengelegt.
Umorganisation vom „7 floréal an II“ (26. April 1794)
Zusammenlegung des
„2e régiment d’infanterie“ des
„17e régiment d’infanterie“ des
«3e bataillon de volontaires de la Meuse» und des
«4e bataillon de volontaires de la Moselle» zur
34e demi-brigade d’infanterie
Umorganisation mit dem „18 nivose an IV“ (8. Januar 1796)
Die la «33e demi-brigade» wurde mit der:
«178e demi-brigade», gebildet aus dem 2e bataillon des 99e régiment d’infanterie (vormals Régiment de Royal Deux-Ponts), dem «6e bataillon de volontaires du Nord» und dem «7e bataillon de volontaires de la Seine-Inférieure».
und der:
Demi-brigade d’Eure et Landes, bestehend aus dem: «5e bataillon de volontaires de l’Eure», «5e bataillon de volontaires des Landes» und dem «6e bataillon de volontaires de la Haute-Garonne» wurde zur:
1803: Die 17e demi-brigade wurde in 17e régiment d’infanterie de ligne umbenannt und führte dei Tradition des vormaligen „17e régiment d'infanterie“ fort
1816: Bei der Restauration erhielt das Regiment seinen alten Namen zurück
1854: Umbenennung in 17e régiment d’infanterie
1914: Bei der Mobilisation stellte es sein Reserveregiment, das «217e régiment d’infanterie» auf.
1921: Deaktiviert
Mestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder für den mit der Führung des Regiments beauftragten Offizier. Die Bezeichnung „Colonel“ wurde von 1721 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803, „Chef de brigade“ von 1793 bis 1803 geführt.
Nach 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.
Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte, so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem Colonel-lieutenant oder Colonel en second überlassen.
Régiment du Bourg de Lespinasse
6. März 1597: Antoine du Maine, baron du Bourg de Lespinasse
Februar 1619: Gaspard de Champagne, comte de La Suze
1656: Bei der Belagerung von Valenza schlug es, zusammen mit dem Régiment de Montpezat, einen Ausfall der Belagerten zurück während eine spanische Entsatzarmee die Belagerer angriff.
1672: Am 10. Oktober kam der Statthalter der Niederlande Wilhelm III. (Oranien) um Woerden zu belagern und griff dabei unverzüglich das von 3 Kompanien des Régiment d’Auvergne und einer Kompanie des Régiment de Condé gehaltene Fort Warth an. Diesen Angriff musste er nach großen Verlusten abbrechen.
1674: Teilnahme an der Schlacht bei Seneffe in der das Regiment, zusammen mit dem Régiment de Condé am Angriff auf das Dorf Fay teilnahm und das bis zum Ende des Tages gehalten werden musste.
31. August 1790: Teile des Regiments waren an der Niederschlagung der Meuterei in Nancy beteiligt
Kriege der Revolution und des Ersten Kaiserreichs
1792: Das 1. Bataillon und die Grenadierkompanie des 2. Bataillons wurden an die «Armée du Nord» unter Gilbert du Motier de La Fayette abgegeben, während das restliche Regiment in Metz verblieb und dort zur «Armèe du centre» unter Kellermann gehörte.
20. September: Beide Bataillone des Regiments waren an der Kanonade bei Valmy beteiligt. Nach dem Abzug der Preußen aus Frankreich zog es unter Dumouriez nach Belgien und kämpfte in der Schlacht bei Jemappes. Danach wurde es zur Armée de la Moselle kommandiert und nahm im Dezember am Feldzug nach Trier teil.
1793:
18. März: Schlacht bei Neerwinden, die mit einem Desaster für die Franzosen endete. Nach der Schlacht zogen sich die französischen Truppen nach Kumtich[17] und Pellenberg[18] zurück.
22. März: Die Kaiserlichen Truppen starteten einen Generalangriff auf Pellenberg und Korbeek. Ungarische Grenadiere eroberten Bierbeek vor der Front von der Division Le Veneur. Dieser schickte dann das 17e RI um die Front zu stabilisieren. Das Regiment mit seinem Kommandeur, Colonel Dumas,[19] stürzte sich auf die Ungarn, die mit gefälltem Bajonett aus Bierbeck vertrieben wurden, zwei Kanonen und die Hälfte von zwei Bataillonen als Gefallene zurücklassend. Jedoch waren die französischen Truppen nach der Niederlage von Neerwinden demoralisiert, sie zogen sich aus Belgien in Richtung Valenciennes zurück. Während dieses Rückzuges gehörte das 17e RI zur Nachhut und war an kleineren Gefechten bei Condé und Valenciennes beteiligt.
8. Mai: Das 17e RI sorgte als Nachhut im Feuer österreichischer Batterien für einen geordneten Rückzug.
15. September – 16. Oktober: Beteiligung an der Verteidigung von Maubeuge
1793–1794: das 1. Bataillon des Regiments verblieb weiterhin bei der «Armée du Nord» (Nordarmee) und nahm an der Eroberung der Niederlande teil.
Am 15. August wurde das Bataillon mit dem «10e bataillon des volontaires de Seine-et-Oise» genannt «Bataillon de Versailles» und dem «2e bataillon des volontaires de la Niévre» zur 33e demi-brigade zusammengelegt.[20]
1793–1794: Das 2. Bataillon gehörte zur Armée de Sambre-et-Meuse und nahm an deren Feldzügen teil.
Am 26. April 1794 wurde das Bataillon mit dem «3e bataillon de volontaires de la Meuse» und dem «4e bataillon de volontaires de la Moselle» zur «34e demi-brigade» zusammengelegt.
Im gleichen Jahr erfolgte jedoch bereits wieder die Rückgliederung der beiden Halb-Brigaden zum 17e régiment d’ infanterie
Am 1. August 1870 war das Regiment der «Armée du Rhin» (Rheinarmee) zugeteilt.
Zusammen mit dem «19e bataillon de chasseurs à pied» (19. Jägerbataillon) unter Commandant Marqué, und dem 27e régiment d’infanterie unter Colonel De Barolet, bildeten sie die «1e Brigade», befehligt von Général Antoine Dominique Abbatucci.
Die «1e Brigade»,«2e Brigade» unter Général Charles Louis de Fontanges de Couzan, zwei Batterien zu je vier Feldgeschützen und eine Batterie Mitrailleusen, sowie eine Pionierkompanie bildeten die 3e Division d’Infanterie (3. Infanteriedivision) kommandiert von dem Général de divisionJoseph Florent Ernest Guyot de Lespart.
Die Division gehörte zum «5e corps d’armée» (5. Armeekorps) unter dem Kommando von Général de divisionPierre de Failly.
Vom Beginn der III. Republik an lag das Regiment in Béziers und Agde in Garnison. 1907 weigerte sich das Languedocische Regiment im Aufstand der Winzer des Languedoc (Winzerrebellion im Languedoc) gegen diese Repressalien durchzusetzen.
Die Winzer des Languedoc waren Opfer von Überproduktion, hoher Steuern und billiger Importe geworden. Aus diesem Grunde kam es zu Unruhen in dieser Region, deren Haupterzeugnis der Wein war. Schließlich wurde der Aufstand im Juni vom 10e régiment de cuirassiers aus Lyon niedergeschlagen, wobei es zahlreiche Todesopfer auf der Seite der Aufständischen gab.
Das «17ee RI», in dessen Reihen sich viele Einheimische aus dem Languedoc befanden, wurde von Béziers nach Agde verlegt. Hier waren die Männer besorgt über die Nachrichten, die aus Narbonne zu ihnen drangen. Auf den Befehl nach Béziers zurückzukehren kam es zu Gehorsamsverweigerungen, die Angehörigen des Regiments sammelten sich auf dem Marktplatz «crosse en l’air» (Kolben in die Luft), wobei sie von Hunderten von Sympathisanten unterstützt wurden. Dies war der Höhepunkt des Aufstandes der bald darauf ohne weitere Zwischenfälle endete, insbesondere die Regierung ein Gesetz erließ, das die Chaptalisation erlaubte und damit die Wirtschaftlichkeit der Region erhöhte. Montéhus schrieb den Text zu dem Chanson «17ee RI» zu dem Raoul Chantegrelet und Pierre Doubis die Melodie beisteuerten und in dem die Verbrüderung des «17ee RI» mit den revoltierenden Weinbauern von 1907 gewürdigt wurde.[23]
Die Militärjustiz erwirkte eine kollektive Bestrafung, die Meuterer des «17ee RI» wurden in Strafeinheiten (compagnies disciplinaires) nach Gafsa in Tunesien versetzt, wo sie allerdings entgegen dem sonst üblichen Procedere der normalen Militärordnung unterstellt blieben.[24] So gab es auch, entgegen den Gerüchten keine Strafrechtliche Verfolgung der Meuterei.
Während des Ersten Weltkrieges wurden die vormaligen Meuterer, wegen ihres schlechten Rufes vorrangig in viele blutige Gefechte des Jahres 1914 geschickt.[25]
Erster Weltkrieg
Vor Beginn des Krieges war das Regiment in Gap stationiert. Der Stab verlegte 1914 nach Épinal, ein Bataillon war in Rambervillers und zwei Bataillone in der Caserne Haxo in Golbey untergebracht. Es gehörte vom August 1914 bis zum Dezember 1916 zur «25e brigade d’infanterie» der «13e division d’infanterie» im «21e corps d’armée»
Angriffskämpfe bei Parly, Soissons, Amblény, Auberive, Saint-Hilaire, Somme-Py
Da das Regiment in der Kriegsplanung der französischen Armee nicht mehr berücksichtigt wurde, wurde es im Jahre 1921 aufgelöst.
Vaillants petits soldats du 17 régiment, marche en avant! (Marschiert vorwärts, tapfere kleine Soldaten des 17. Regiments!)
Auvergne toujours (»Allzeit Auvergne«)
Auf der Rückseite der Regimentsfahne sind (seit Napoleonischer Zeit) in goldenen Lettern die Feldzüge und Schlachten aufgeführt, an denen das Regiment ruhmvoll teilgenommen hat.[26][27][28]
Das Fahnenband ist mit dem Croix de guerre 1914–1918 mit zwei Palmenzweigen (zweimalige lobende Erwähnung im Armeebericht) dekoriert.
Das Regiment hat das Recht zum Tragen der Fourragère in den Farben des Croix de guerre 1914–1918.
Jean-Baptiste Donatien de Vimeur de Rochambeau Comte de Rochambeau (1827–1807), Colonel (Oberstinhaber) des Régiment d’Auvergne von 1757 bis 1791, Maréchal de France 1791.
Claude-Anne de Rouvroy (1743–1819), Duc de Saint-Simon, Cadet im Régiment d’Auvergne.
Der Chevalier du Moulin de Labarthéte, Lieutenant colonel, verwundet in der Schlacht bei Kloster Kampen im Jahre 1760.
Louis d’Assas du Mercou genannt „le chevalier d’Assas“, Capitaine en second[29] des Chasseurs d’Auvergne, 1760 gefallen in der Schlacht bei Kloster Kampen[30].
Jean-François de Bourgoing (1748–1811), Schriftsteller und Diplomat, wurde nach dem Verlassen der École militaire de Paris 1768 Offizier im Regiment. Ohne jemals gekämpft zu haben, wechselte er in den diplomatischen Dienst.
Im Jahre 1790 waren Teile des Regiments bei der Niederschlagung der Meuterei in Nancy eingesetzt.
Louis Susane, Histoire de l’ancienne infanterie française, Paris, Corréard, 1851
Labayle (Éric) et Bonnaud (Michel), Répertoire des corps de troupes de l’armée française pendant la Grande Guerre, tome 1, L’infanterie métropolitaine Unités d’active, Notices historiques, Éditions Claude Bonnaud, 464 p.
Ministère de la Guerre, Historiques des Corps de troupe de l’Armée Française 1569–1900, Paris, Berger-Levrault & Cie Éditeurs, 1900, 782 p.
Andolenko (Général), recueils d’historiques de l’infanterie française, 2e édition 1969, Eurimprim éditeurs, Paris, Imprimerie de Clairvivre Dordogne, 413 p.
Das Führen der weißen Fahne wurde zu einem Privileg und einem Kennzeichen der sog. «Corps permanents», also der als ständig existent vorgesehenen Regimenter. In der damaligen Zeit war es ansonsten durchaus üblich, Regimenter nach Bedarf schnell aufzustellen und genauso schnell wieder zu entlassen. Allerdings überließ man auch den zeitweilig aufgestellten Regimentern die Möglichkeit zum Führen der weißen Fahne, wenn sie sich als würdig erwiesen hatten.
Bei einem Ausfall während der Belagerung von Prag wurde ihm am 14. September von einer Kanonenkugel ein Oberschenkel abgerissen. Er starb einige Tage später.
Guillaume Mathieu Dumas de Saint-Marcel * am 15. April 1755 in Montpellier † am 1. Mai 1826 in Versailles. Später Mitglied der Nationalversammlung, Staatsrat und Général de division.
Gloire au 17e, chanson écrite par Montéhus sur une musique de Raoul Chantegrelet et Pierre Doubis, en l’honneur de la fraternisation du 17e de ligne avec les viticulteurs révoltés de 1907.
«Décision n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT du 14 septembre 2007 relative aux inscriptions de noms de batailles sur les drapeaux et étendards des corps de troupe de l’armée de terre, du service de santé des armées et du service des essences des armées, Bulletin officiel des armées, n°27, 9 novembre 2007»(deutsch: „Bestimmung n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT vom 14. September 2007 über das Aussehen der Inschriften auf den Fahnen und Standarten der Truppenkörper des Heeres, des Sanitätsdienstes und der Treibstoffversorgungsbranche. Veröffentlicht mit dem offiziellen Armeebulletin Nr. 27 vom 9. November 2007“)
«Arrêté relatif à l’attribution de l'inscription AFN 1952–1962 sur les drapeaux et étendards des formations des armées et services, du 19 novembre 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie»(deutsch: „Auftrag AFN 1952–1962 über die Zuweisung der Inschriften auf den Fahnen und Standarten der Formationen der Armee und der Dienste vom 19. November 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie“)