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Ortsteil von Öhningen, Baden-Württemberg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wangen, auch Wangen am See (Untersee) oder Wangen bei Radolfzell, ist ein Ortsteil der Gemeinde Öhningen im Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg in Deutschland nahe der Grenze zur Schweiz.
Wangen Gemeinde Öhningen | |
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Koordinaten: | 47° 40′ N, 8° 56′ O |
Höhe: | 398 m ü. NHN |
Einwohner: | 940 |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 78337 |
Vorwahl: | 07735 |
Wangen am Untersee |
Der Ort liegt am Nordufer des Rheinsees, dem südwestlichen Teil des Untersees.
In der Wangener Bucht sind Pfahlbausiedlungen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. (Neolithikum) archäologisch nachgewiesen worden. Sie wurden um 1850 vom Wangener Ratschreiber Kaspar Löhle als erste Pfahlbaufundstelle am Bodensee entdeckt. Untersuchungen und Grabungen des heutigen Landesamts für Denkmalpflege lieferten den Nachweis, dass hier Siedlungen sowohl der Pfyner Kultur (3900 bis 3500 v. Chr.) als auch der Horgener Kultur (3400 bis 2800 v. Chr.) bestanden. Die Fundstelle im Gewann „Hinterhorn“[1] ist seit dem 27. Juni 2011 Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wangen im Jahr 1155.
Mit der Ansiedlung der ersten Juden im 17. Jahrhundert wurde Wangen eine christlich-jüdische Landgemeinde. Deren erste Synagoge wurde vermutlich im 18. Jahrhundert gebaut, ersetzt durch das 1826 eingeweihte größere Gebäude in unmittelbarer Nähe des Seeufers. Oberhalb des Dorfes legte die jüdische Gemeinde 1827 auch einen eigenen Friedhof an, der 1889 erweitert und 1901 mit einer Mauer umgeben wurde.[2] Im Verlauf der Reichspogromnacht 1938 wurde von der in Radolfzell stationierten SS-Verfügungstruppe III./„Germania“ die 1827 eingeweihte Synagoge von Wangen zerstört. Im Rahmen der Wagner-Bürckel-Aktion wurden am 20. Oktober 1940 alle noch auf der Höri und im Hegau verbliebenen Jüdinnen und Juden von Angehörigen der Radolfzeller SS, lokaler Ordnungspolizei und Konstanzer Gestapo erfasst und in den unbesetzten Teil Frankreichs in das Internierungslager Gurs deportiert.[3]
Die selbstständige Gemeinde Wangen schloss sich 1975 mit Öhningen zur neuen Gemeinde Öhningen zusammen, der auch Schienen beitrat.[4] 1986 erhielt Wangen das Prädikat Anerkannter Fremdenverkehrsort.
In Wangen gab es eine Grundschule, sie wurde 2017 geschlossen.
Das Wappen der ehemals selbstständigen Gemeinde Wangen zeigt in geteiltem Schild oben in Gold einen schreitenden roten Leoparden, unten von Silber und Blau [in zwölf Plätzen] geschacht.
Im Süden befindet ein großer Campingplatz sich direkt am Seeufer.
Das Museum Fischerhaus und ein nachgebildetes Pfahlbauhaus geben einen Überblick zum UNESCO-Weltkulturerbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ und zu Fossilfunden in Öhningen.[5]
Der Fund eines versteinerten Riesensalamanders Andrias scheuchzeri aus Öhningen ging in die Geschichte der Paläontologie ein, weil ihn der Zürcher Stadtarzt Johann Jakob Scheuchzer 1726 als Skelettrest eines in der biblischen Sintflut ertrunkenen Menschen fehldeutete.
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