Vallendar
Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Stadt Vallendar [Mittelzentrum im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Vallendar, der sie auch angehört.
] ist einWappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 24′ N, 7° 37′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mayen-Koblenz | |
Verbandsgemeinde: | Vallendar | |
Höhe: | 99 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,22 km2 | |
Einwohner: | 9313 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 704 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56179 | |
Vorwahl: | 0261 | |
Kfz-Kennzeichen: | MYK, MY | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 37 226 | |
LOCODE: | DE RPV | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausplatz 13 56179 Vallendar | |
Website: | www.vallendar-rhein.de | |
Stadtbürgermeister: | Wolfgang Heitmann (SPD) | |
Lage der Stadt Vallendar im Landkreis Mayen-Koblenz | ||
Die Siedlungsfläche der Stadt Vallendar breitet sich am rechten Ufer des Mittelrheins gegenüber der bewohnten Rheininsel Niederwerth aus, dort, wo mehrere Bachtäler des Westerwaldes auf das Rheintal stoßen. Die Stadt liegt 5,7 km nördlich von Koblenz und 12,3 km südlich von Neuwied im Neuwieder Becken, einem Teil des Mittelrheinischen Beckens. Im Osten steigen die Höhen des Westerwaldes auf, jenseits des Rheins im Westen die Höhen der Eifel. Die wichtigsten Gewässer im Stadtgebiet neben dem Rhein sind der Hillscheider Bach, einem Zufluss des Rheins, sowie dessen Nebenflüsse Ferbach und Feisternachtbach.
Zu Vallendar gehören die Gemeindeteile (Wohnplätze) Aumühle, Bembermühle, Berg Schönstatt, Haus Schönfels, Kaiser-Friedrich-Höhe, Landhaus Hahn, Mallendar, Hof Mallendarerberg, Tannenhof und Wandhof.[2]
Die Lage in den Bachtälern ist der Ursprung des Namens, wobei die Silben „val“ und „ndar“ zu unterscheiden sind. Beide Silben besitzen indogermanische Wurzeln: „val“ bedeutet „fließend“, während „ndar“ auf „sumpfiges Gelände“ hinweist. Vallendar wird erstmals um 830/840 als Besitz der Erzbischöfe von Trier erwähnt, es wird jedoch angenommen, dass es keltischen Ursprungs und damit weitaus älter ist (700–600 v. Chr.).
Die Trierer Kurfürsten ließen ihren Besitz durch Vögte verwalten, die jedoch den Besitz immer mehr dem Zugriff der Kurfürsten entziehen konnten. So sind schließlich seit 1232 die Grafen von Sayn Landesherren und erbauen 1240 am Nordausgang von Vallendar eine Burg, auf deren Grundmauern heute das „Haus d’Ester“, die so genannte „Marienburg“ steht. Zusätzlich erhielt Vallendar zu dieser Zeit Stadtmauern. 1143 kam es zur Gründung des Schönstätter Klosters der Augustinerinnen, das 1567 wieder aufgelöst wurde.
1363 verpfändete Graf Salentin zu Sayn-Wittgenstein die Herrschaft an Kurtrier. Seit dem 14. Jahrhundert war somit der Erzbischof von Trier Mitinhaber der Herrschaft Vallendar. 1681 bzw. 1767 (endgültig) wurde Trier alleiniger Landesherr. Auf diese Territorialgeschichte verweist das Stadtwappen mit dem sayn’schen Löwen und dem kurtrierischen roten Kreuz.
1577 verkaufen Gerhard von Sayn, kurtrierischer Schultheiß zu Vallendar, und seine Ehefrau Walburga der Deutschordenskommende in Koblenz einen Hof auf dem Mallendarer Berg.[3]
1803 gelangte der Ort an das Fürstentum Nassau-Weilburg, 1815 schließlich an das Königreich Preußen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich eine reiche Gewerbetätigkeit, die ein Grund dafür war, dass Vallendar am 2. November 1856 von König Friedrich Wilhelm IV. die Stadtrechte erhielt. Nach dem Ersten Weltkrieg war die Stadt 1919 Ziel einer Militäraktion der 23. US-Infanterie.[4] Seit 1932 war Vallendar anerkannter Luft- und Kneippkurort. 1939 wurde die Gemeinde Mallendar eingemeindet. Ab 1954 bis in die 1970er Jahre entstanden zahlreiche neue Baugebiete. 1958 wurde die Brücke zwischen Vallendar und der Rheininsel Niederwerth eingeweiht. 1973 wurde das ortsbildprägende Hochhaus „Humboldthöhe“ fertiggestellt.
Heute wird das Bild Vallendars stark vom international bekannten Wallfahrtsort im Bezirk Schönstatt geprägt, wo sich die von Josef Kentenich 1914 in einem kleinen verfallenen Marienkapellchen gegründete Schönstatt-Bewegung mittlerweile zu einer regelrechten Wallfahrts-Stadt entwickelt hat. Das Gründungskapellchen gilt als berühmter Wallfahrtsort und ist mittlerweile von zahlreichen Bildungshäusern, Schwesternhäusern, weiteren Kapellchen und der großen Anbetungskirche umgeben.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Vallendar bezogen auf das heutige Stadtgebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
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Mit Stand 31. Dezember 2005 waren von den Einwohnern 60,7 % römisch-katholisch, 20,0 % evangelisch und 19,3 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[6] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Mit Stand 31. Dezember 2023 waren von den Einwohnern 39,5 % katholisch, 14,9 % evangelisch und 45,6 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[7]
Der Stadtrat in Vallendar besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Stadtrat:
Stadtbürgermeister von Vallendar ist Wolfgang Heitmann (SPD). Bei einer Stichwahl am 16. Juni 2019 setzte er sich mit einem Stimmenanteil von 62,13 % gegen den seit 2014 amtierenden[11] Gerd Jung (CDU) durch, nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich drei Bewerber die notwendige Mehrheit erreicht hatte.[12] Die Amtseinführung Heitmanns fand im Rahmen einer Stadtratssitzung am 25. Juni 2019 statt.[13] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er mit 69,4 % der Stimmen ohne Gegenkandidat in seinem Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 61 %.[14]
Unterstützt wird der Stadtbürgermeister von drei ehrenamtlichen Beigeordneten, die vom Stadtrat gewählt werden.
Blasonierung: „Gespalten von Rot und Silber, vorne ein blaugezungter, hersehender, steigender, goldener Löwe, hinten ein durchgehendes rotes Balkenkreuz.“ | |
Wappenbegründung: Der goldene Löwe ist der saynsche Löwe, das rote Kreuz das Trierer Kreuz (Kurtrier); beide Symbole weisen auf die ehemaligen Territorialherrschaften hin.
Als Stadtwappen oft mit silberner, Zinnenmauerkrone mit drei wachsenden silbernen Zinnentürmen und silbernem, geschlossenem, mittigem Portal auf dem oberen Schildrand dargestellt. Genehmigt vom König von Preußen, Kaiser Wilhelm II., 1909. |
Vallendar liegt an der B 42 und an der A 48, deren Ausfahrt Bendorf/Neuwied/Vallendar über die B 42 in den Ortskern führt.
Vallendar besitzt einen Bahnhof an der rechten Rheinstrecke. Hier verkehren die Züge der RB 27 zwischen Mönchengladbach und Koblenz täglich im Stundentakt.
Linie | Verlauf | Takt |
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RB 27 | Rhein-Erft-Bahn: Mönchengladbach Hbf – Rheydt Hbf – Rheydt-Odenkirchen – Hochneukirch – Jüchen – Grevenbroich – Rommerskirchen – Stommeln – Pulheim – Köln-Ehrenfeld – Köln Hbf – Köln Messe/Deutz – Köln/Bonn Flughafen – Troisdorf – Friedrich-Wilhelms-Hütte – Menden (Rheinl) – Bonn-Beuel – Bonn-Oberkassel – Niederdollendorf – Königswinter – Rhöndorf – Bad Honnef (Rhein) – Unkel – Erpel (Rhein) – Linz (Rhein) – Leubsdorf (Rhein) – Bad Hönningen – Rheinbrohl – Leutesdorf (Rhein) – Neuwied – Engers – Vallendar – Koblenz-Ehrenbreitstein – Koblenz Hbf Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 | 60 min |
Verschiedene Buslinien des Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) verbinden Vallendar mit seinen Stadtteilen, sowie dem Westerwald, Höhr-Grenzhausen, Bendorf, Weitersburg, Urbar (bei Koblenz), Niederwerth, Koblenz und mit einigen Koblenzer Stadtteilen.
Siehe auch:
Vallendar ist Heimat des 1878 gegründeten TV Vallendar, der neben Turnen Gesundheitssport, Basketball und Volleyball anbietet. Zahlreiche Deutsche Meister sind aus dem Turnverein Vallendar hervorgegangen. Außerdem gibt es seit 2010 den HV Vallendar, der in der Handball-Oberliga spielt und zuvor die Handballabteilung des TVV ausmachte. Der in Vallendar ansässige 1. SC Mayen-Koblenz spielt seit 2016 in der 1. Snooker-Bundesliga.[17]
Im Bereich Fußball existiert der SC Grün-Weiss Vallendar, der 1908 gegründet wurde. Die Seniorenabteilung besteht aus drei Mannschaften. Die 1. Seniorenmannschaft spielt in der Kreisklasse A in Kreis Koblenz, die 2. Seniorenmannschaft in der Kreisklasse D Kreis Koblenz und die „Alten Herren“ nehmen nur sporadisch an Freundschaftsspielen teil.[18]
Ein Ort namens „Vallendar“ ist ein Schauplatz im Computerspiel Call of Duty 2. Dieser fiktive Ort liegt am Rhein. Aufgabe des Spielers ist es, zurückweichende deutsche Soldaten im Zweiten Weltkrieg zu besiegen. Außer der Lage an einem Fluss hat die dargestellte Stadt keinerlei Ähnlichkeiten mit dem realen Ort.
Folgende Personen wurden in Vallendar geboren:
Folgende Personen wirkten bzw. wirken in Vallendar:
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