Ulfa (Nidda)
Stadtteil von Nidda Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ulfa ist ein Haufendorf in der nördlichen Wetterau und ein Stadtteil von Nidda im hessischen Wetteraukreis.
Ulfa Stadt Nidda | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 28′ N, 9° 1′ O |
Höhe: | 170 (171–187) m ü. NHN |
Fläche: | 15,02 km²[1] |
Einwohner: | 1174 (2021)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 78 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 63667 |
Vorwahl: | 06043 |
Funde aus Hügelgräbern lassen den Schluss zu, dass die Gegend um Ulfa bereits zum Ende der Jungsteinzeit besiedelt war.
Die erste bekannte urkundliche Erwähnung des Dorfes „Oloffe“ stammt aus der Zeit des ersten fuldischen Bischöfe Sturmius und Baugulf von Fulda zwischen 750 und 802. Das Dorf war demnach schon damals existent.[3] Damals lautete der Ortsname auch Olphe oder Olaffa. „Ol“ bedeutete in der keltischen Sprache Sumpf und „offe“ bzw. „affa“ = Wasser, Bach oder auch Fluss, d. h. „am Wasser oder Sumpf gelegene Siedlung“. Der Name verrät, dass die erste Siedlung keltischen Ursprungs war und an einem Sumpfgebiet lag. Das Dorf gehörte dem Kloster Fulda, das es als Lehen an die Grafen von Nidda gab.
Um 1290 wurde Ulfa Gerichtsort. Das Dorf hat bis heute das Recht, Märkte abzuhalten, und ist daher auch ein Marktflecken.
Inmitten des Orts steht die wuchtige, über 800 Jahre alte Evangelische Kirche Ulfa mit ihrem Wehrturm. Darin hängen eine im Jahre 1334 gegossene Glocke und zwei andere, die um 1334 gegossen wurden. Das Dreiergeläut zählt zu den ältesten in Hessen.
Von der östlich des Ortes gelegenen Burg ist heute nichts mehr vorhanden.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Ulfa:
„Ulfa (L. Bez. Schotten) evangel. Pfarrdorf; liegt 3 1⁄2 St. von Schotten, hat 184 Häuser und 981 Seelen, die außer 1 Katholiken evangelisch sind. In diesem schönen reinlichen Orte findet man 1 Kirche, 1 Rathhaus mit Schulstube und 6 Backhäuser. Die Einwohner treiben einen sehr starken Zwiebelbau. – Das Gericht Ulfa gehörte den Grafen von Nidda, und war früher Allode. Der Name Oloffe wird in einer Fuldischen Urkunde, jedoch ohne Zeitbestimmung genannt. Ein Eckhard von Holefe kommt 1129 im Stiftungsbrief des Klosters Schiffenberg unter den Zeugen von hohem Adel vor. Das benachbarte Stornfels war die Burg von Ulfa. Später findet sich eine Familie von niederem Adel, die den Namen von Ulfa führte, weil sie zu der burgmännischen in Stornfels gehörte, und ihr Burglehen in Ulfa genoß. Ulfa bildete ein eigenes Gericht, das als Allode den Grafen von Nidda gehörte, und mit den übrigen Besitzungen derselben, an die Landgrafen kam.“[4]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 1. Dezember 1970 die bis dahin selbständigen Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach bei Nidda, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen und die Stadt Nidda zur neuen Stadt Nidda.[5][6] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt Nidda wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[7]
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Ulfa angehört(e):[1][8][9]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ulfa 1200 Einwohner. Darunter waren 12 (1,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 195 Einwohner unter 18 Jahren, 429 waren zwischen 18 und 49, 300 zwischen 50 und 64 und 273 Einwohner waren älter.[17] Die Einwohner lebten in 492 Haushalten. Davon 117 Singlehaushalte, 162 Paare ohne Kinder und 163 Paare mit Kindern, sowie 51 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 108 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 291 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[17]
• 1791: | 733 Einwohner[13] |
• 1800: | 738 Einwohner[18] |
• 1806: | 843 Einwohner, 160 Häuser[19] |
• 1829: | 981 Einwohner, 184 Häuser[4] |
• 1867: | 1040 Einwohner, 206 bewohnte Gebäude[20] |
• 1875: | 1037 Einwohner, 206 bewohnte Gebäude[21] |
Ulfa: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2021 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1791 | 733 | |||
1800 | 738 | |||
1806 | 843 | |||
1829 | 981 | |||
1834 | 979 | |||
1840 | 1.034 | |||
1846 | 1.124 | |||
1852 | 1.050 | |||
1858 | 1.039 | |||
1864 | 1.057 | |||
1871 | 1.059 | |||
1875 | 1.037 | |||
1885 | 1.042 | |||
1895 | 1.046 | |||
1905 | 1.026 | |||
1910 | 1.049 | |||
1925 | 1.075 | |||
1939 | 1.067 | |||
1946 | 1.484 | |||
1950 | 1.490 | |||
1956 | 1.380 | |||
1961 | 1.316 | |||
1967 | 1.283 | |||
1970 | 1.246 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
1996 | 1.379 | |||
2000 | 1.398 | |||
2006 | 1.382 | |||
2010 | 1.278 | |||
2011 | 1.200 | |||
2016 | 1.219 | |||
2019 | 1.180 | |||
2021 | 1.174 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Nidda[22][2] |
• 1829: | evangelische, ein katholischer Einwohner[4] | 980
• 1961: | 1177 evangelische (= 89,44 %) und 131 katholische (= 9,95 %) Einwohner[1] |
Ortsvorsteher ist Christian Döll (Stand April 2034).[23]
Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Regionalverkehr Kurhessen GmbH sicher. Im Ort gibt es den Kindergarten Kinderburg, ein Bürgerhaus, ein Jugendzentrum, einen Sportplatz und eine Grundschule.
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