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deutscher Ökonom Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Tobias Thomas (* 30. April 1975 in Duisburg) ist ein deutscher Ökonom. Er ist Generaldirektor des Österreichischen Statistikamtes, stellvertretender Vorsitzender des Österreichischen Sachverständigenrats für Wirtschaftsfragen (Produktivitätsrat)[1] und Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Graz.[2]
Thomas studierte Volkswirtschaftslehre an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und Technischen Universität Berlin und wurde an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg mit summa cum laude promoviert, wo später auch die Habilitation folgte. Forschungsaufenthalte führten ihn an die Columbia University nach New York (USA) auf Einladung von Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz und Anya Schiffrin und an das Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen in München auf Einladung von Kai A. Konrad.
Im Ökonomenranking 2019 der einflussreichsten Ökonomen von Die Presse, F.A.Z. und Neue Zürcher Zeitung belegt Thomas Rang 5 in Österreich (2018: Rang 6). Seit 2020 ist er entsprechend der Regularien des Rankings aufgrund seiner Funktion als Generaldirektor von Statistik Austria nicht mehr gelistet.[3] Im Jahr 2023 wurde Thomas 1.788 Mal in österreichischen Medien zitiert (2022: 1.601; 2021: 1.413)[4].
Thomas ist stellvertretender Vorsitzender des Österreichischen Sachverständigenrats für Wirtschaftsfragen (Produktivitätsrat)[5]. Zudem ist er Mitglied des Ausschusses für Wirtschaftspolitik sowie Mitglied des Ausschusses für Wirtschaftssysteme und Institutionenökonomik des Vereins für Socialpolitik (VfS), der größten Ökonomenvereinigung im deutschsprachigen Raum, sowie Mitglied des Science Advisory Board des Complexity Science Hubs Vienna (CSH)[6] und Research Affiliate am Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Zuvor war Thomas u. a. Lehrbeauftragter und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (2012–2024), Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria (2017–2020), Vizepräsident der Österreichischen Statistischen Gesellschaft (ÖSG, 2020–2024)[7], wissenschaftlicher Experte in der Alterssicherungskommission (2019–2023)[8], die zur finanziellen Nachhaltigkeit des Österreichischen Pensionssystems berichterstattet, sowie Mitglied der Kommission Zukunft Statistik (KomZS, 2022–2024) zur strategischen Weiterentwicklung des Deutschen Statistischen Bundesamtes (Destatis)[9]. Weiterhin war Thomas Research Fellow am Center for Media, Data and Society (CMDS) der Central European University (CEU)[10] in Budapest (2018–2022).
International vertritt Thomas Österreich im Ausschuss für das Europäische Statistische System (ESSC)[11], bei der United Nations Stastitical Commission (UNSC)[12], der United Nations Conference of European Statisticians (UNCES)[13] und dem OECD Committee on Statistics and Statistical Policy (CSSP)[14]. Darüber hinaus ist er Mitglied der UNCES-Taskforce Changing Role of National Statistical Offices in Data Ecosystems[15]. Von 2021 bis 2023 war Thomas von den ESS-Mitgliedsstaaten gewähltes Mitglied in der Partnership Group (ESS-PG)[16], die die Arbeit des ESSC strategisch unterstützt. Darüber hinaus war Thomas 2021–2023 Mitglied der UNCES-Taskforce für Data Stewardship[17].
Im Rahmen seiner Forschung an der Schnittstelle zwischen Ökonomie und Psychologie analysiert Thomas Entscheidungsprozesse und Akteursverhalten im wirtschaftlichen und politischen Kontext. Sein Forschungsinteresse gilt insbesondere den Themen Wirtschaftspolitik, Öffentliche Finanzen, Wettbewerbsfähigkeit, Ökonomik politischer Reformen und Einfluss der Medien auf Wahrnehmung und Verhalten.
Seine Forschungsergebnisse zum Einfluss der Medienberichterstattung auf die Migrationssorgen der Bevölkerung[18] wurden im Journal of Economic Behavior & Organization (JEBO) veröffentlicht, die Analysen des Einflusses der Medienberichterstattung auf die Wahlabsichten[19], zur politischen Positionierung der US-Newscasts ABC, CBS, NBC und Fox[20] und zum Einfluss der Medienberichterstattung auf die Bondspreads in der Eurozone[21] im European Journal of Political Economy (EJPE), seine Forschungsergebnisse zur Rolle der Medien in Demokratien[22] in Constitutional Political Economy (CPE).
Weitere Forschungsarbeiten zur Verbesserung von Konjunkturprognosen[23] wurden im Journal of Forecasting veröffentlicht, zur Risikobereitschaft von Politikern im Zusammenhang mit Reformen[24] im Review of Economics, zu den ökonomischen Folgen der Reformzurückhaltung[25] in den Perspektiven der Wirtschaftspolitik und zu klimapolitischen Maßnahmen und Energieprognosen für Deutschland, Österreich und die Schweiz[26] in der Zeitschrift für Energiewirtschaft.
Darüber hinaus untersucht Thomas in seiner angewandten Forschung insbesondere Fragen der nachhaltigen Ausgestaltung der Öffentlichen Finanzen und der Sozialen Sicherungssysteme sowie Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaftsstandorten. Weitere Schwerpunkte sind Data Science, Data Governance von komplexen Datenökosystemen[17] und der Aufbau und die Verbesserung von Forschungsdateninfrastruktureinrichtungen.[27]
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