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rumänische Fluggesellschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
TAROM (kurz für Transporturile Aeriene Române) ist die staatliche Fluggesellschaft Rumäniens mit Sitz in Bukarest und Basis auf dem Flughafen Bukarest Henri Coandă. Sie ist Mitglied der Luftfahrtallianz SkyTeam sowie des Vielfliegerprogramms Flying Blue.
TAROM Transporturile Aeriene Române | |
---|---|
IATA-Code: | RO |
ICAO-Code: | ROT |
Rufzeichen: | TAROM |
Gründung: | 1920 als CFRNA |
Sitz: | Bukarest, Rumänien |
Drehkreuz: | |
Heimatflughafen: | Bukarest |
Unternehmensform: | Societate pe Acțiuni |
IATA-Prefixcode: | 281 |
Leitung: | Ursu Mihăiță[1] (Vorstandsvorsitzender, für 4 Monate) |
Mitarbeiterzahl: | 2.020[2] (2014) |
Bilanzsumme: | −29,4 Millionen €[3] (2013) |
Fluggastaufkommen: | ca. 2,1 Millionen[2] (2014) |
Allianz: | SkyTeam |
Vielfliegerprogramm: | Flying Blue |
Flottenstärke: | 18 (+ 9 Bestellungen) |
Ziele: | national und international |
Website: | www.tarom.ro |
Vorgänger von TAROM ist die 1920 gegründete CFRNA (Compagnie franco-roumaine de navigation aérienne). Zum Einsatz kamen Maschinen des französischen Herstellers Potez für die Passagier- und Postlinienverbindung von Bukarest nach Paris, mit mehreren Zwischenlandungen in europäischen Metropolen. Im Jahr 1926 wurde der Name in CIDNA geändert, 1928 in SNNA (Serviciul Național de Navigație Aeriană) und 1930 in LARES (Liniile Aeriene Române Exploatate de Stat). Im Jahr 1937 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Mitwettbewerber SARTA (Societatea Romănâ de Transporturi Aeriene).
Nach dem Zweiten Weltkrieg, am 8. August 1945, folgte die Neugründung als rumänisch-sowjetische Fluggesellschaft TARS (Transporturi Aeriene Româno-Sovietice). Beide Staaten hielten je 50 % Anteile an der Gesellschaft. Der sowjetische Anteil wurde am 18. September 1954 von der rumänischen Regierung übernommen, und die Gesellschaft erhielt den heutigen Namen TAROM.
Bis 1960 bestand das Streckennetz hauptsächlich aus nationalen und europäischen Verbindungen. Im Jahr 1966 erfolgte der erste Trans-Atlantik-Flug und 1974 die erste Linienverbindung nach New York. Die Strecken wurden mit Maschinen sowjetischer Bauart sowie mit Boeing 707 durchgeführt. In den 1990er-Jahren wurden die Maschinen durch Airbus A310 ersetzt. Zwischen 2001 und 2003 wurden alle Langstreckenverbindungen eingestellt.
Seit Juni 2010 ist TAROM Vollmitglied der Luftfahrtallianz SkyTeam.[4] Kurz zuvor war bereits das bisherige Vielfliegerprogramm Smart Miles durch Flying Blue von Air France-KLM ersetzt worden.
Im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen hat Tarom im Mai 2017 zwei neue 737-800 in Betrieb genommen. Diese werden für zehn Jahre geleast. Außerdem gab der Transportminister bekannt, Langstreckenflüge wieder aufzunehmen. Erste Ziele sollen Peking, Washington D.C., New York, Chicago und Montréal sein.[5] Für das Jahr 2017 erwartete die Gesellschaft gleichzeitig den zehnten Jahresverlust in Folge. Sowohl Wizz Air als auch Blue Air hatten als flexible Wettbewerber die in einem politischen Korsett eingeengte Tarom überholt. Der Geschäftsleitungsvorsitzende Eugen Davidoidu trat im August 2017 ab. Die Regierung bestimmte einen Nachfolger, der nach wenigen Wochen wieder auf seinen Pilotenposten zurückkehrte. Der Aufsichtsrat besetzte den CEO-Posten daraufhin im Oktober 2017 mit Daniela Dragne, vorsichtigerweise mit einem verlängerbaren 30-Tage-Vertrag.[6]
Nach eineinhalb Jahren wurde der Vorstandsvorsitzende Werner-Wilhelm Wolff Anfang April 2019 entlassen. Dabei wurden ihm die horrenden Verluste der Airline sowie auch deutlich überhöhte Managementgehälter vorgeworfen. Während seiner Amtszeit war ein Großteil der Flugzeuge aufwändig instand gehalten und modernisiert worden, um längere Ausfälle einzelner Flugzeuge zu vermeiden und den Investitionsstau vergangener Jahre abzubauen. Interimsmäßig führte Florin Susanu das Unternehmen.[7] Im Juni 2019 gab die Fluggesellschaft bekannt, ihre teilweise bis zu 20 Jahre alten ATR 42-500 durch modernere ATR 72-600 zu ersetzen. Die Flugzeuge sollten dabei von Nordic Aviation Capital geleast werden und überwiegend auf Inlandsstrecken zum Einsatz kommen.[8] Zeitgleich wurde eine Neuordnung der Mitarbeiterstruktur angestoßen mit Entlassungen von bis zu 300 Mitarbeitern, davon viele im Management. Flughafenbüros wurden in ihrer Größe reduziert (z. B. München) oder geschlossen.[9] Ende des Jahres betrug der Verlust 44 Millionen Dollar, während eine weitere CEO, Madalina Mezei, bereits im Oktober wieder abgelöst worden war.[10][11]
Seit 1954 hat Tarom eine fliegende Schwalbe als Logo. In den 1970er Jahren war sie rot, später verwendete man die blaue Farbe. Das aktuelle Aussehen hat das Logo seit 2006.[12]
TAROM bedient neben mehreren Zielen innerhalb Rumäniens Flugziele in Europa und dem Nahen Osten. Ziele im deutschsprachigen Raum sind Frankfurt, Hamburg,[13][14] München, Stuttgart und Wien.[15] Langstrecken, wie beispielsweise zuletzt in die USA, werden derzeit nicht mehr angeboten.
TAROM unterhält Codeshare-Abkommen mit den Gesellschaften des SkyTeams sowie mit Air Baltic, Air Serbia, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Bulgaria Air, ITA Airways und Royal Jordanian.[16]
Mit Stand Juli 2024 besteht die Flotte der TAROM aus 18 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 13,4 Jahren:[17]
Flugzeugtyp | Anzahl | bestellt[18][19] | Anmerkungen | Sitzplätze[20] (Business/Eco) |
Durchschnittsalter |
---|---|---|---|---|---|
Airbus A318-100 | 4 | zwei inaktiv; Ausmusterung bis 2024[21] | 113 (14/99) 107 (26/81) |
17,2 Jahre | |
ATR 72-500 | 2 | eine inaktiv | 68 (-/68) | 15,3 Jahre | |
ATR 72-600 | 4 | 2 | Geleast von Nordic Aviation Capital.[22] | 72 (-/72) | 4,5 Jahre |
Boeing 737-700 | 4 | mit Winglets ausgestattet; eine inaktiv | 116 (14/102) | 22,0 Jahre | |
Boeing 737-800 | 4 | mit Winglets ausgestattet | 189 (-/189) 160 (16/144) |
9,1 Jahre | |
Boeing 737 Max 8 | 7 | 189 (-/189) | |||
Gesamt | 18 | 9 | 13,4 Jahre |
Bemalung[17] | Flugzeugtyp | Luftfahrzeugkennzeichen | Zeitraum | Bild |
---|---|---|---|---|
SkyTeam | Boeing 737-700 | YR-BGF | seit März 2011 | |
"Happy 66 years" | Boeing 737-700 | YR-BGG | seit März 2020 |
Vor dem Umbruch des Ostblocks flog TAROM großteils Flugzeuge der sowjetischen Hersteller Antonow, Tupolew und Iljuschin. Daneben waren aber auch die Typen Rombac 1-11, ein rumänischer Lizenzbau der britischen BAC 1-11, sowie Boeing 707 und McDonnell Douglas DC-10 im Einsatz. Am 29. Oktober 2016 flog der letzte Airbus A310-300 von TAROM, seither besitzt die Gesellschaft kein Großraumflugzeug mehr.[23]
TAROM verzeichnete von 1960 bis August 2020 insgesamt 25 Zwischenfälle mit Flugzeugverlusten. Bei 14 davon kamen 262 Menschen ums Leben.[24] Auszüge:
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