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flaches Sportgerät, das vorwiegend paarweise zur gleitenden Fortbewegung auf Schnee dient Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Ski oder auch Schi ist ein langes, schmales und flaches Sportgerät, das vorwiegend paarweise zur gleitenden Fortbewegung auf Schnee dient. Dazu werden die Ski mit einer Bindung an den Skischuhen befestigt. Jeder Ski hat eine Lauffläche und eine nach oben gebogene Skispitze, die sogenannte Schaufel. Die Form der Ski unterscheidet sich nach der damit ausgeübten Sportart oder dem speziellen Einsatzbereich. Neben den Ski für die Fortbewegung auf Schnee gibt es auch spezielle Wasserski und Grasski, herkömmliche Ski können auch auf Sand oder speziellen Matten verwendet werden.
Das Wort Ski wurde im 19. Jahrhundert vom norwegischen ski entlehnt, was Scheit (gespaltenes Holz) oder Schneeschuh bedeutet. Das Wort stammt seinerseits von dem gleichbedeutenden altnordischen skíð ab und ist mit dem deutschen Wort Scheit urverwandt.[1]
Als Pluralform sind laut Duden Ski und Skier bzw. Schi und Schier üblich.[2] Die Aussprache lautet vornehmlich „Schi“ (wie auch im Norwegischen), lokal bzw. dialektal kommt auch „Schki“ vor, etwa in Graubünden und im Wallis.
Der berühmteste Skifund ist der mit einem Alter von 4500 Jahren datierte „Ski von Hoting“, er wurde in einem Moor bei Hoting in Schweden gefunden.[3] Es handelt sich um ein 110 cm langes und 10 cm breites Brett. Eine 4000 Jahre alte Felsritzung eines Skifahrers wurde auf der norwegischen Halbinsel Rødøy gefunden.[4]
Bislang galten Skifunde aus Kalvträsk im nördlichen Schweden mit einer Datierung von vor 3200 Jahren als älteste Ski. Anfang des 21. Jahrhunderts kamen jedoch bei Ausgrabungen in Vis, einem Dorf nahe der nordwestrussischen Stadt Sosnogorsk, durch die Russische Akademie der Wissenschaften einige Skifragmente zu Tage, die auf rund 8300 Jahre vor unserer Zeitrechnung datiert werden konnten. Diese Tatsache bedeutet, dass die nachweisbare Geschichte des Skis doppelt so alt ist wie bisher angenommen.[5]
Aufgrund dieser Funde sowie einiger mittelalterlicher Abbildungen, z. B. auf der Hereford-Karte aus dem späten 13. Jahrhundert, wird die Erfindung des Skis oft dem Volk der Saami zugeschrieben. Diese Meinung ist jedoch umstritten, da Ski in vielen schneereichen Gegenden auf der ganzen Erde als frühes Fortbewegungsmittel Verwendung fanden.
Die Völker Skandinaviens benutzten Ski, die der heutigen Form am nächsten kommen. Viele Siedlungen lagen abgeschieden, in hügeligem, zum Teil steilem Terrain. Auf dem Runenstein U 855 von Balingsta prästgård ist ein Jäger auf Skiern abgebildet. Da viele sich Pferde und Schlitten nicht leisten konnten, waren Skier als günstiges Fortbewegungs- und Transportmittel sehr beliebt. Auch Frauen benutzten Ski; in vielen Sippen verwendeten sie besondere „Mädchenski“, die etwas kürzer, schmaler und leichter (oft aus Birkenholz) waren.
In den verschiedenen Regionen Skandinaviens entwickelten sich die Ski unterschiedlich. Einige waren kürzer und leichter, andere breiter und länger. Alle waren kunstvoll verziert und konnten am Muster der Sippe zugeordnet werden. In einigen Regionen benutzte man eine Zeit lang unterschiedlich lange Ski, einen „Langski“ (Gleitski, oft bis zu 3 m lang), und einen kurzen, fellüberzogenen „Schwungski“ zum Abstoßen („Andor“); das Fahren mit diesen Skiern erinnert an Tretroller fahren. Es gab viele verschiedene Skiformen, von völlig abgeflachten Oberseiten bis zu runden oder spitzen Rücken (Kehlung), auch die Laufflächen waren unterschiedlich gearbeitet: mit Plan- oder mit Längsrille; diese hatte wiederum eine runde oder kantige Form. Einige Skiläufer unterschieden auch zwischen linkem und rechtem Ski. Auch auf Holzart und Weise, wie Ski aus dem Stamm geschnitten wurden, legte man bereits Wert. Esche, Birke und Kiefer waren beliebte Hölzer für die Herstellung von Ski. Eine Skiform, die zum Teil noch im 20. Jahrhundert in Lappland verwendet wurde, besteht aus einem vorne und hinten hochgebogenen Ski mit einer offenen Lederschlaufe als Bindung. Dieser Ski wurde traditionell mit einem einzelnen Skistock gefahren.
Auch auf dem amerikanischen Kontinent wurden Ski schon früh verwendet. Der Goldrausch lockte europäische Siedler an, die mit hohen Bergen und extremen Wetterbedingungen konfrontiert waren. Die Skandinavier, 80 % davon Norweger, hatten ihre Ski mitgebracht, die am amerikanischen Kontinent „Snow-Shoes“ genannt wurden. John Tostensen, der sich John „Snow-Shoe“ Thompson nannte, war ein aus Norwegen eingewanderter Postbote, der sich als Skihersteller einen Namen machte. Seine Geschwindigkeitsrekorde bei der Postzustellung waren maßgeblich an der Verbreitung von Ski in Nordamerika beteiligt. Rasch wurden Ski von Kalifornien bis zum Klondyke beliebt. Aufzeichnungen von ersten Skirennen der Goldgräber um 1860 berichten von überdimensionalen Ski, die bis zu vier Meter lang waren.
Aus der Zeit König Sverres, um das Jahr 1200, tauchen erstmals Erwähnungen von Skisoldaten auf, die in verschiedenen nordischen Kriegen und auch im Zusammenhang mit Aktionen während des Dreißigjährigen Krieges eine Rolle spielen.
In verschiedenen Ländern wie Finnland, Schweden, Norwegen, Frankreich, Italien, der Schweiz und Österreich begann man bereits vor dem Ersten Weltkrieg mit einer systematischen Skiausbildung im Heer. Der Franzose Henri Duhamel gilt für die Alpenländer als Vorreiter, er besorgte sich bei der Weltausstellung 1879 in Paris am schwedischen Stand ein Paar Ski und empfahl, Ski als Ausrüstung für Soldaten der französischen Truppen zu verwenden.
Bereits 1892 wurde bei den Goslarer und auch den Schlettstadter Jägern auf Befehl des preußischen Kriegsministeriums Skiausbildung durchgeführt. Allerdings wurde der militärische Wert der Skiausbildung von ziviler Seite her viel deutlicher erkannt und vehement propagiert. So lud der Skiclub Schwarzwald bereits 1896 die Schlettstadter Jäger zu Rennen ein, führte 1902 den Patrouillenlauf ein und gab 1905 bei Gründung des Deutschen Skiverbandes (DSV) die Anregung, dass dieser es als seine Hauptaufgabe betrachte, brauchbare Skiläufer für das Heer heranzubilden. 1904 erschien in der 'Kriegstechnischen Zeitschrift' ein Aufsatz mit dem Titel Der Ski in seiner militärischen Bedeutung.[6]
Besondere Bekanntheit erlangten die finnischen Skitruppen, die während des Winterkriegs 1939/40 der Roten Armee trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit hohe Verluste zufügten.
In Telemark wurden im 18. Jahrhundert Ski zum „Spaßgebrauch“ und für Rennen entwickelt. Diese Telemarkski erreichten eine für ihren Einsatzbereich vollkommene Form. Das Kviteseid-Skimodell – Hersteller Knut Haugen – bildet noch heute das Grundmuster für moderne Carving-Ski. Auch Sondre Norheim aus Morgedal war ein leidenschaftlicher Skiläufer und experimentierte viel. Mit seinen Erfindungen und Verbesserungen der Ausrüstung leitete er sozusagen die „Telemark-Epoche“ ein. Sein unentwegtes Experimentieren an Schwüngen und Sprüngen führte ihn zur Erfindung der ersten Seilzugbindung – seine Idee: Ski und Stiefel mit Hilfe einer Weidenrute fest zu verbinden. Dadurch wurde das Kurvenfahren sehr erleichtert und Ski-Springen überhaupt erst möglich. Sondre Norheims Entwicklungen sind als Grundlage für den modernen Skisport zu sehen.
Fridtjof Nansen durchquerte 1888 Grönland von Osten nach Westen auf Skiern, nachdem französische und englische Abenteurer zuvor in mehreren Versuchen an Schnee und Kälte gescheitert waren. Diese Expedition machte Nansen zu einem Nationalhelden. Das Buch, das er über seine Erlebnisse veröffentlichte, begeisterte viele Menschen und regte sie an, die neue Sportart der Ski-Pioniere auch selbst auszuprobieren. Das Skierlebnis Nansens fand Nacheiferer bei Tausenden von Studenten, und junge norwegische Auswanderer verbreiteten den Skilauf in ganz Europa.
Auch Mathias Zdarsky, Maler und Bildhauer aus dem österreichischen Lilienfeld, erstand ein Paar Ski aus Norwegen. Wie Duhamel in Frankreich kämpfte er nicht nur mit der Bindung, sondern mit der Sperrigkeit, besonders auf steilen Abfahrten. Er erkannte, dass die nordischen Ski für alpines Terrain viel zu lang waren. Mit einer Säge kürzte er die Ski auf 1,80 m und erhielt so drehfreudige Ski mit einem kleineren Radius. Maßgeblich trug auch seine Entwicklung der „Lilienfelder Bindung“ (im Volksmund „Fussbrechmaschine“) zum Fortschritt bei. Eine eiserne Fersenhalterung verhinderte das seitliche Abgleiten des Fußes und sicherte die Stabilität. Zdarsky erklärte seinen Ski zum „Alpinski“.
Die Skiwelle entwickelte sich am Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa so stark, dass daraus ein Markt entstand. Da die aus Skandinavien importierten Ski zu teuer und sperrig waren, wurden Wagner und Tischler im Alpenraum zu Skiherstellern. Die endgültige Teilung von nordischen und alpinen Disziplinen und Skiformen wurde durch die Arlbergtechnik begründet. Hannes Schneider perfektionierte die Abfahrtstechnik der damaligen Zeit. Er entwickelte die skandinavische Methode mit alpinen Erfahrungen aus mehr als einem halben Jahrhundert weiter. Die Arlbergtechnik ist als Beginn der Ära des Skitourismus und der professionellen Skiherstellung zu sehen.
Abgelöst wurde die Arlbergtechnik bereits in den 1930er Jahren durch den heute noch aktuellen Parallelschwung von Anton Seelos. Mit dem Wirtschaftsaufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Skitourismus auch breiten Bevölkerungsschichten zugänglich und die Skihersteller wandelten sich von Handwerksbetrieben zu Massenproduzenten, die in technologischem Wettstreit bestrebt waren, die Fahreigenschaften der Ski zu verbessern.
Die Entwicklung der Skiindustrie ist durch einen starken Aufschwung während der 1950er bis 1980er Jahre, parallel zum Aufschwung des Skitourismus, geprägt. So stieg die Anzahl der Skifahrer von 5 Millionen weltweit im Jahr 1950 auf 35 Millionen im Jahr 1975.[15] Danach war die Industrie mit teilweise dramatischen Einbrüchen und Veränderungen konfrontiert. Das vorhandene Zahlenmaterial ist inhomogen, Annahmen über die Zahl der Skiläufer weltweit gehen von 65 bis 70 Mio. Menschen[16] bis 200 Mio. Menschen.[17] Die Anzahl der jährlich verkauften Paar Ski sank von rund 8 Mio. (Ende der 1970er Jahre) auf 3,1 Mio. Paar Alpinski und 1,1 Mio. Paar Langlaufski (Saison 2005/06).[18] Die sinkenden Produktionszahlen, nicht zuletzt durch den steigenden Anteil des Skiverleih-Geschäftes begründet, führen dazu, dass der Skimarkt in den letzten zwei Jahrzehnten durch Überkapazitäten im Produktionsbereich gekennzeichnet war. Zudem wurde in dieser Zeit die Produktivität durch die Entwicklung der Cap-Ski-Bauweise deutlich gesteigert.
Die Skiindustrie begegnet diesen Entwicklungen einerseits durch Innovationen wie den Carving-Ski, Firmenübernahmen und Verlagerung der Produktionsstätten in Niedriglohnländer, sowie einem Wandel vom reinen Skihersteller zum Komplettanbieter (Ski, Skibindungen, -schuhe, -stöcke etc.). Wachstumspotenziale werden gegenwärtig im Bereich der Abwanderung von Kunden aus dem Snowboardbereich in das wachsende Segment der Freeski-Szene, sowie der Entwicklung von neuen Märkten (Osteuropa, Asien) gesehen. Der Einfluss von Impulsen aus der Snowboardkultur in den Skibereich als auch die Entwicklung neuer Marketing- und Vertriebskonzepte führen gegenwärtig zu einer verstärkten Diversifikation der Produktpalette.
Seit den 1980er Jahren ist eine Umstrukturierung der ursprünglich aus Familienbetrieben hervorgegangenen Ski-Firmen zu Divisionen global agierender Konzerne zu beobachten. So gehört Atomic gemeinsam mit Salomon, Dynamic und Volant zur „Winter Sports Equipment Group“ des finnischen Konzerns Amer Sports, Rossignol mit der angegliederten Firma Dynastar wechselte im November 2008 von Quiksilver zur australischen Chartreuse & Mont Blanc Gruppe[19], Head Tyrolia Mares notiert an der Wiener und New Yorker Börse und auch der letzte große deutsche Skihersteller Völkl gehört aktuell zusammen mit dem US-Konkurrenten K2 Sports zur Kohlberg & Company LLC, ein Private-Equity-Unternehmen. Das Geschäft mit Ski ist in den Welt-Konzernen eines von vielen, entsprechend niedrig ist der Stellenwert. Viele Experten sehen darin einen nicht unerheblichen Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Skiindustrie.
Einen Ausweg haben kleinere Betriebe mit dem Fernbleiben vom Massenmarkt, der Beschränkung auf wenige Modelle oder mit individueller Fertigung gefunden. Im Hinblick darauf kann auch die anhaltende Neugründung und Marktpositionierung kleiner Manufakturen, wie beispielsweise Zai, Indigo, Prior Skis oder edelwiser Ski, gesehen werden. Auch im Freeride-Sektor gab es mit Black Diamond und Armada erfolgreiche Newcomer und Quereinsteiger wie Scott.[20] Ihr Fokus liegt auf der Herstellung von Spezialski, der Verarbeitung von ausgefallenen Materialien und neuen Design- und Vertriebskonzepten. Diese Nischenstrategien bereichern den Skimarkt und haben eine Trendwende bei den erzielten Margen eingeläutet.[21] Weiterhin bleiben die Absatzzahlen jedoch stark abhängig von der wirtschaftlichen Situation der Verbraucher und der Schneelage und -sicherheit, so dass neben der Schneesport- und Tourismusbranche auch die Skihersteller vom Ausbau der Beschneiungsanlagen in den letzten Jahren profitieren.[22]
Alpinski sind speziell für das Abfahren konstruiert. Sie sind mit Stahlkanten versehen, die geschärft werden und somit guten Halt im Schnee und auf Eis gewährleisten. Die Geometrie und der Aufbau von Alpinski variiert je nach Einsatzbereich.
Moderne Alpinski für präparierte Piste werden fast ausschließlich als sogenannte Carving-Ski hergestellt. Daneben gibt es auch Spezialski für bestimmte Anwendungsbereiche im alpinen Skisport:
Im nordischen Skisport werden zwei grundlegend unterschiedliche Skitypen eingesetzt. Beiden gemein ist, dass sie eine Bindung haben, bei der nur die Schuhspitze fixiert wird, die Ferse aber frei bleibt.
Seit den 1960er Jahren haben sich im Zuge der Industrialisierung aus einfachen Methoden des Skibaus zunehmend Verfahren entwickelt, die einer Massenfertigung zweckdienlich sind. Diese Produktionsverfahren sind sehr werkzeuglastig und bringen Produkte hervor, die meistens qualitativ nicht an Erzeugnisse in Handarbeit heranreichen. Der Großteil der am Markt befindlichen Ski im niedrigen Preissegment wird in sogenannten Schäumverfahren hergestellt. Innovationen auf diesem Sektor vollziehen sich sehr langsam, da eine Umrüstung von Maschinen und Werkzeugen sehr kostenintensiv ist. Allerdings gibt es auch einige hochwertige Schaum- oder Verbundkonstruktionen mit sehr geringem Gewicht, die speziell im Touren-Rennskibereich Verwendung finden.
Die Schreibweise „Schi“ wurde durch einen NSDAP-Erlass auf ausdrücklichen Wunsch Adolf Hitlers eingeführt. Dazu gibt es ein Zitat in einem Schreiben von Martin Bormann an Hans Heinrich Lammers vom 3. Januar 1942 über die Schreibweise von Fremdwörtern:
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