Rühaak wurde als Sohn eines Kaufmanns und einer Krankenschwester in Ostfriesland geboren. Er sammelte schon in Kindertagen schauspielerische Erfahrung als Darsteller in einem niederdeutschen Volksstück aus der Feder seines Vaters, Opa ward kureert („Opa wird geheilt“). Im Alter von zehn Jahren gewann er einen Lesewettbewerb. Mit 15 gründete er seine eigene Folkband, die unter dem Namen Liberty Lovers auftrat. Nach dem Abitur, das er in Norden absolviert hatte, besuchte er von 1968 bis 1972 die Hochschule für Musik und Theater Hannover[1] und hatte unter anderem bei dem Schauspieler Hans Günther von Klöden Unterricht.
Rühaak ist in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Margrit Sartorius verheiratet, hat eine Tochter und einen Sohn.[2]
Rühaak war an diversen Theatern engagiert, zum Beispiel am Staatstheater Braunschweig, am Theater in Heidelberg und am Schauspielhaus Bochum. An den Münchner Kammerspielen arbeitete er mit George Tabori zusammen. Auch am Thalia Theater sowie am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und den Städtischen Bühnen Frankfurt war er engagiert. Im Sommer 1987 holte ihn George Tabori ans Salzburger Landestheater und daran anschließend an sein Theater nach Wien. Dort wirkte Rühaak in der Theaterfassung des Stücks Schuldig geboren nach Peter Sichrovskys gleichnamigen Buch mit. Hierin geht es um Kinder, die in Nazi-Familien hineingeboren wurden.
Seit seinem zwanzigsten Lebensjahr tritt Rühaak neben seinen Theaterverpflichtungen häufig in Fernsehfilmen und -serien auf. Sehr eng arbeitete er, nachdem er für das Fernsehen entdeckt worden war, mit dem Regisseur Peter Beauvais zusammen. An der Seite vieler Fernsehgrößen erreichte er schon bald Bekanntheit. Zu den erfolgreichsten Serien gehören Alle meine Töchter, Der Bergdoktor und Dr. Stefan Frank. Für Detlef Rönfeldts Fernsehspiel Nur eine kleine Affäre erhielt der Schauspieler 1995 den Grimmepreis. Vom 25. Februar 2010 (Folge 241) bis zum 17. September 2010 (Folge 370) trat er in Hanna – Folge deinem Herzen als Dr. Richard Schumann auf. Auch in Kinofilmen war er zu sehen. Sein Rollenrepertoire ist vielschichtig und reicht vom Sympathieträger bis zum Übeltäter.
Rühaak arbeitete auch als Regisseur, zum Beispiel am Schauspielhaus Wuppertal und am Stadttheater Gießen. Weiter ist er Sprecher diverser Hörbücher und in Hörspielproduktionen. Von ihm selbst zusammengestellte „kulinarische Lesungen“ stehen ebenfalls auf seinem Programm. Eine Hommage an seine ostfriesische Heimat sind selbst komponierten und getexteten Liebeslieder, die um 1973 als LP und 2008 als CD herauskamen und den Titel Leevtalligkeit („Zärtlichkeit“) tragen.
- 1974: Motiv Liebe (TV-Serie, eine Folge)
- 1977: Grete Minde
- 1981: Desperado City
- 1981–2005: Ein Fall für zwei (TV-Serie, vier Folgen)
- 1982: Doktor Faustus
- 1983: Die Matrosen von Kronstadt (TV)
- 1985: Unser Mann im Dschungel (TV)
- 1986: Das Totenreich (TV)
- 1986: Sommer in Lesmona (TV)
- 1988: Wie kommt das Salz ins Meer? (TV)
- 1989: Mit Leib und Seele (TV-Serie, 24 Folgen)
- 1990: Pfarrerin Lenau (TV-Serie)
- 1990, 2012: SOKO 5113 (TV-Serie, zwei Folgen)
- 1991: Großstadtrevier (TV-Serie, zwei Folgen)
- 1992: Happy Holiday (TV-Serie, eine Folge)
- 1993: Donauprinzessin
- 1993: König & Consorten (TV)
- 1993: Stunde der Füchse (TV)
- 1994: Kidnapped
- 1994: Die Gerichtsreporterin (TV-Serie, neun Folgen)
- 1994: Verliebt, verlobt, verheiratet (TV-Serie)
- 1994: Alles außer Mord (TV-Serie, eine Folge)
- 1994: Nur eine kleine Affäre (TV-Mehrteiler)
- 1994: Das Traumschiff – Dubai (TV)
- 1995–1996: Doppelter Einsatz (TV-Serie, 18 Folgen)
- 1995–2000: Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen (TV-Serie, fünf Folgen)
- 1995: Der Alte (TV-Serie, eine Folge)
- 1995: Tatort: Bienzle und die Feuerwand (TV)
- 1996–2001: Alle meine Töchter (TV-Serie, 47 Folgen)
- 1996: Kurklinik Rosenau (TV-Serie, eine Folge)
- 1996: Solange es die Liebe gibt (TV-Serie)
- 1996: Hallo, Onkel Doc! (TV-Serie, eine Folge)
- 1996: Die Geliebte (TV-Serie, eine Folge)
- 1996: Adelheid und ihre Mörder (TV-Serie, eine Folge)
- 1997: Frühstück zu viert (TV)
- 1997: Insel der Furcht (TV)
- 1997: Polizeiruf 110: Feuer! (TV)
- 1997: Das Traumschiff: Argentinien (TV)
- 1998: Tatort: Gefährliche Zeugin (TV)
- 1998: Rosamunde Pilcher – Dornen im Tal der Blumen (TV)
- 1999–2003: Die Pfefferkörner (TV-Serie, fünf Folgen)
- 2000: Der arabische Prinz (TV)
- 2000: Unser Charly (TV-Serie, eine Folge)
- 2000: Tatort: Blaues Blut (TV)
- 2000: Der Clown (TV-Serie, eine Folge)
- 2001–2014: Küstenwache (TV-Serie, vier Folgen)
- 2002: Der kleine Mönch (TV-Serie, eine Folge)
- 2002: Northern Star
- 2002: Rosenstraße
- 2003: Der Fürst und das Mädchen (TV-Serie, 14 Folgen)
- 2003: Zwei Profis (TV-Serie, eine Folge)
- 2003: Im Schatten der Macht (TV)
- 2003: SOKO Köln (TV-Serie, eine Folge)
- 2004: Die Kommissarin (TV-Serie, eine Folge)
- 2004: Samt und Seide (TV-Serie)
- 2005: Mein Mann und seine Mütter (TV)
- 2005: Mozartbrot (Kurzfilm)
- 2005: Hengstparade (TV)
- 2006: Geile Zeiten (TV)
- 2007: Rosamunde Pilcher – Der Mann meiner Träume (TV)
- 2008: Inga Lindström – Sommer der Entscheidung (TV)
- 2010: Hanna – Folge deinem Herzen (TV-Serie, 13 Folgen)
- 2011: Toni Costa: Kommissar auf Ibiza – Der rote Regen (TV)
- 2011: Notruf Hafenkante – Der Soldat (TV)
- 2012: Rosamunde Pilcher – In der Mitte eines Lebens (TV)
- 2014: Der Alte – Spiel, Satz und Tod (TV)
- 2015: Aktenzeichen XY … ungelöst (TV)
- 2016: Tatort: Feierstunde (TV)
- 2016: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei – Ausgebrannt (TV)
- 2016: In aller Freundschaft – Schwieriges Miteinander (TV)
- 2017: Heldt – Mord verjährt nicht (TV)
- 2018: Inga Lindström – Das Geheimnis der Nordquists (TV)
- 2019: Tatort: One Way Ticket
- 2021: Der Zürich-Krimi: Borchert und der eisige Tod (Fernsehreihe)
- 2021: Das Leben ist kein Kindergarten – Umzugschaos (TV)
- 2021: Bettys Diagnose – Neue Ziele (TV)
- 2022: Die Kanzlei – Gratwanderung (TV)
- 2022: Das weiße Schweigen (Fernsehfilm)
- 2023: Das Leben ist kein Kindergarten – Vaterfreuden (TV)
- Leevtalligkeid (Zärtlichkeit), LP, Verlag Atelier im Bauernhaus PL 507, 1978
- Englische Kinderlieder, Little English House, CD
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen. Georg Müller Verlag. München Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 846.
- C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 583.