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Marktgemeinde im Bezirk Klagenfurt-Land, Kärnten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schiefling am Wörthersee (slowenisch: Škofiče) ist eine westlich von Klagenfurt gelegene zweisprachige[1][2] Marktgemeinde mit 2681 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Klagenfurt-Land in Österreich, im Bundesland Kärnten.
Marktgemeinde Schiefling am Wörthersee | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Klagenfurt-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | KL | |
Fläche: | 28,64 km² | |
Koordinaten: | 46° 36′ N, 14° 6′ O | |
Höhe: | 574 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.681 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9535 | |
Vorwahl: | 04274 | |
Gemeindekennziffer: | 2 04 32 | |
NUTS-Region | AT211 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Pyramidenkogelstr. 150 9535 Schiefling | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Thomas Wuksch (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (19 Mitglieder) |
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Lage von Schiefling am Wörthersee im Bezirk Klagenfurt-Land | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Das Gemeindegebiet von Schiefling am Wörthersee erstreckt sich entlang des Höhenzugs Sattnitz und befindet sich südlich des Wörthersees. Der Hauptort ist ungefähr 15 km von Klagenfurt entfernt und liegt nicht direkt am Wörthersee.
Rund zwei Kilometer östlich der Ortschaft Schiefling befindet sich der Trattnigteich. Er liegt auf dem bewaldeten Höhenzug zwischen dem Wörthersee und dem Vier-Seen-Tal im Ortsteil Goritschach. Am Nordufer des 5,3 ha großen Stillgewässers liegt der gleichnamige Gasthof Trattnig. Gefangen werden können Hecht, Karpfen, Waller und Schleie. Hier führt auch der Wörthersee-Rundwanderweg mit seinen blau-weiß-blauen Markierungen vorbei. Am westlichen Ufer gibt es ein Strandbad.
Schiefling am Wörthersee ist in die drei Katastralgemeinden St. Kathrein (Podjerberk), Techelweg (Holbiče) und Schiefling am Wörthersee (Škofiče) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 13 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):
Weitere Ortsteile sind die Rotten Auen-Süd und Tratten.
Techelsberg | Maria Wörth | |
Velden | Keutschach am See | |
Ludmannsdorf |
Funde am zum Gemeindegebiet gehörenden Kathreinkogel lassen auf eine Besiedlung durch mesolithische Jäger und Sammler (ab dem 7. Jahrtausend v. Chr.) und durch neolithische Bauern (ab dem 3. Jahrtausend v. Chr.) schließen. Auch eine Siedlung der spätbronzezeitlichen Hallstatt-Kultur konnte durch archäologische Funde bestätigt werden.
Zwischen dem 2. und dem 5. Jahrhundert n. Chr. wurde am Gipfelplateau des Kathreinkogels ein römisches Kastell errichtet, das im späten 4. Jahrhundert um eine frühchristliche Saalkirche erweitert wurde. Unterhalb des Kastells befindet sich ein Gräberfeld mit insgesamt 53 Gräbern.
Seit der Besiedlung des Gebietes durch die Karantaner-Slawen im 6. Jahrhundert und der Errichtung des karantanischen Staatswesens im 7. Jahrhundert ist das Gebiet der Sattnitz und Schiefling/Škofile eng mit der slowenischen Kulturgeschichte verbunden.
Der Ortsteil Albersdorf wurde als „Albenesdorf“ um 1150, Schiefling selber als „Schüflich“ in einer Schenkungsurkunde des Kärntner Herzogs Ulrich III. im Jahr 1256 („septem mansus sitos in villa Schüflich“ – sieben Bauernhöfe wurden dem Kloster Reun bei Graz übertragen) zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Um 1700 wurde mit dem Bau der dem Erzengel Michael geweihten Schieflinger Kirche begonnen. Zwischen 1814 und 1899 wurde im Turiawald Braunkohle abgebaut.
Aus einem Teil des ehemaligen Landgerichts Leonstein bildete sich 1850 aus den vier Katastralgemeinden Schiefling, Maria Wörth, Kathrein und Techelweg die Gemeinde Schiefling, deren Name im Jahr 1900 in Schiefling am See geändert wurde. 1903 spaltete sich Maria Wörth als eigenständige Ortsgemeinde ab. 2006 wurde der Gemeinde das Recht zur Führung der Bezeichnung „Marktgemeinde“ zuerkannt. Am 1. Juni 2010 wurde der Name in „Schiefling am Wörthersee“ geändert.[4]
Die ursprünglich von der Landwirtschaft dominierte Gemeinde ist heute wesentlich durch den Sommertourismus geprägt.
Nach der Volkszählung 2001 hat die Marktgemeinde Schiefling am See 2267 Einwohner, davon besitzen 93,1 % die österreichische, 3,6 % die deutsche und 1,2 % die kroatische Staatsbürgerschaft. 5,8 % der Bevölkerung gehören der slowenischsprachigen Volksgruppe an.
Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 84,2 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 3,6 %, ohne religiöses Bekenntnis sind 8,4 %.
Die katholische Pfarre wird zweisprachig, deutsch und slowenisch geführt.[5][6]
Der slowenische Kulturverein Edinost Škofiče wurde 1905 zunächst als Bildungs- und Gesangsverein „Slavček“ (Nachtigall) gegründet, doch bald in Edinost umbenannt. Die Gründung und Benennung des Vereins Edinost Škofiče gehen auf die slowenische Kulturbewegung jener Zeit zurück, zu der im Rahmen einerseits in der Bestrebung zur Affirmation der slowenischen Identität zahlreiche slowenische Bildungs- und Kulturvereine sowie vielfach bis heute aktive slowenische Genossenschaften sowie Spar- und Darlehenskassen[7] gegründet wurden. Erster Obmann war der slowenische Pfarrer, Kulturschaffende und Autor Stefan Singer. Wichtigste Tätigkeitsfelder des Kulturvereines Edinost Škofiče waren das Laientheater, die Tamburizzamusik, die Führung einer Vereinsbibliothek sowie die Abhaltung verschiedener Bildungsveranstaltungen.[8][9]
Der slowenische Kulturverein Edinost Škofiče bietet eine breite Palette kultureller Aktivitäten und Begegnungsmöglichkeiten.
Schiefling am Wörthersee zählt typologisch zur slowenischen Dialektgruppe des sogenannten Rosentaler Dialektes bzw. zu dessen nordwestlicher Varietät der Sattnitz (Gure). Kennzeichnend sind zahlreiche phonetische, morphologische und lexikalische Archaismen.[10][11][12][13]
Schiefling verfügt seit 1985 in Farrendorf über einen zweisprachigen Kindergarten Minka, der sich moderner pädagogischer Ansätze bedient, um den Kindern der Gemeinde wesentliche Grundlagen für die persönliche Entwicklung und die Erhöhung ihrer Zukunftschance in einem gemeinsamen Europa zu bieten.[14][15]
In der Gemeinde arbeiten über 100 Betriebe vor allem aus den Bereichen Dienstleistungen, Handwerk, Bau, Gastronomie und Direktvermarkter. Sie kreierten gemeinsam die Marke „Unsere Region – Schieflinger Unternehmen“.[16]
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[17][18][19]
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021
Die wichtigste Straßenverbindung ist die Keutschacher Straße L97.
Der Gemeinderat von Schiefling am Wörthersee hat 19 Mitglieder.
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Direkt gewählter Bürgermeister ist Thomas Wuksch (ÖVP).[27]
Die goldene Spitze im Schildfuß des Wappens von Schiefling am Wörthersee steht für den markanten Kathreinkogel, den 772 m hohen „Hausberg“ der Gemeinde. Der Bischofsstab spielt auf den Ursprung des Ortsnamens an: Dieser ist aus einer Verballhornung des slowenischen Wortes Skofiče entstanden, was etwa „Dorf des Bischofs“ bedeutet, womit wohl jener von Freising gemeint ist, der seit dem 9. Jahrhundert in Maria Wörth ansässig war. Das zerbrochene Richtrad ist das Attribut der heiligen Katharina von Alexandrien, der Patronin der Katharinenkapelle auf dem Kathreinkogel.
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde Schiefling am Wörthersee am 18. Juni 1991 verliehen. Die Fahne ist Grün-Rot mit eingearbeitetem Wappen. Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet: „Von Rot und Grün durch einen aus einer erniedrigten goldenen Spitze pfahlweise wachsenden goldenen Bischofsstab gespalten, beseitet von den Hälften eines zerbrochenen goldenen Richtrades.“[28]
Seit 2000 besteht eine Gemeindepartnerschaft mit Romans d’Isonzo (Italien).[29]
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