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Salsolinol ist ein Isochinolin-Alkaloid, das als Racemat mit bis zu 25 µg/g in Schokolade, Kakao und Bananen vorkommt[3], aber auch im Organismus endogen gebildet werden kann. Salsolinol hemmt verschiedene Enzyme, beispielsweise die Monoamin-Oxidase und die Tyrosinhydroxylase. Es ist in höheren Konzentrationen neurotoxisch, und der Verdacht wurde erhoben, dass ihm eine wichtige Rolle bei der Pathogenese der Parkinson-Krankheit zukommt.[4][5] Die Ursachen der Neurotoxizität sind ansatzweise bekannt. So spielt die Erzeugung von oxidativem Stress eine Rolle.[3][6][7][8] In niedrigen Konzentrationen scheint Salsolinol neuroprotektive Eigenschaften zu haben.[9] Salsolinol ist ein Metabolit des Ethanols und als solcher für dessen berauschende Wirkung mitverantwortlich.
Strukturformel | ||||||||||
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Strukturformel ohne Stereochemie | ||||||||||
Allgemeines | ||||||||||
Name | Salsolinol | |||||||||
Andere Namen |
1-Methyl-6,7-dihydroxy-1,2,3,4-tetrahydroisochinolin (IUPAC) | |||||||||
Summenformel |
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Kurzbeschreibung |
weißer bis brauner Feststoff (Hydrobromid/Hydrochlorid)[1][2] | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 179,22 g·mol−1 [Salsolinol] | |||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | |||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||
Löslichkeit |
wenig löslich in Wasser (Hydrochlorid)[2] | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Im Organismus bildet sich nach Ethanolaufnahme Salsolinol aus Acetaldehyd, d. h. dem ersten metabolischen Oxidationsprodukt des Ethanols, und dem Neurotransmitter Dopamin.[10]
Beide Enantiomere des Salsolinols sind funktionell selektive Agonisten am μ-Opioidrezeptor, indem sie den Signalpfad über das G-Protein aktivieren, nicht hingegen über das β-Arrestin. Die Potenz des Razemats ist mit EC50 von 20 μM deutlich schwächer als die von Morphin (4 nM). (S)-Salsolinol ist wirksamer als sein Pendant (EC50 = 9 μM versus 600 μM). Am Rezeptor besetzen Morphin und Salsolinol dieselbe Bindungsstelle und nehmen dabei die gleiche Lage ein.[11]
Salsolinol wird biochemisch aus Dopamin und Pyruvat synthetisiert. Katalysiert wird die biochemische Synthese durch das Enzym Salsolinol-Synthase. Dabei entsteht (R)-(+)-Salsolinol.
Sowohl physiologisch als auch präparativ (z. B. im Labor) bildet sich razemisches (RS)-Salsolinol durch Kondensation von Dopamin mit Acetaldehyd gemäß der Pictet-Spengler-Reaktion.
Salsolinol ist chiral und enthält ein Stereozentrum. Es existieren also zwei Enantiomere, das (S)-Salsolinol und das (R)-Salsolinol. Die Enantiomere besitzen unterschiedliche Cytotoxizität: (S)-Salsolinol ist zytotoxischer (IC50 = 67 μmol·l−1) als (R)-Salsolinol (IC50 = 167 μmol·l−1).[12]
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